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 SV 64 Zweibrücken – JSG Echaz-Erms 30:27 (15:12)

 So langsam müssen sich die Spieler und Verantwortlichen der A-Junioren des SV 64 Zweibrücken selbst kneifen, um sicher zu sein, dass sie nicht in einem Traum gelandet sind. Nach ihrem fünften Sieg im fünften Spiel verteidigten die 64er, punktgleich mit dem Erstliganachwuchs der Rhein-Neckar-Löwen und des TVB Stuttgarts, sensationell die Tabellenführung in der Jugendbundesliga. Dabei setzten sich die Jungs von Trainer Klaus Peter Weinert in einem hochklassigen und spannenden Spiel gegen die JSG Echaz-Erms durch. Beim 30:27-Sieg glänzten vor allem der zehnfache Torschütze Philipp Meiser und Kapitän Sebastian Meister, der ebenso wie Philipp Baus sechsmal traf. 

Dass die A-Jugendlichen des SV 64 Zweibrücken in der Bundesliga aktuell für Furore sorgen, hat sich scheinbar unter den Handballfans herumgesprochen. Diesmal kamen stattliche 300 Zuschauer in die Ignaz Roth Halle, um die Junglöwen bei ihrem zweiten Heimspiel in Folge zu unterstützen. Doch der Start in die Begegnung war nicht unbedingt nach dem Geschmack der Saar-Pfälzischen Fangemeinde. Nach ausgeglichenem Beginn übernahmen nämlich die Gäste aus Württemberg das Kommando. In Person von Niklas Grote und Marvin Thumm, die am Ende der Partie zusammen sagenhafte 18 Treffer erzielen sollten, fand das Team der JSG Echaz-Erms immer wieder die Lücke im Zweibrücker Deckungsverband. Auf der anderen Seite verteidigten die Schwaben vor allem das Zweibrücker Zusammenspiel von Felix Dettinger und Kreisläufer Sebastian Meister erfolgreich. Damit war das SV-Erfolgsduo der letzten Spiele quasi lahmgelegte.

So taten sich die 64er schwer selbst Tore zu erzielen und sahen sich nach zwanzig Minuten einem 5:9 Rückstand gegenüber. Doch die Konzentration der Schwaben auf ihr Abwehrzentrum, eröffnete den Rosenstädtern größere Freiräume auf den Außenbahnen und Halbpositionen. Allen voran setzten Philipp Meiser und Philipp Baus auf der rechten Angriffsseite, die Signale zu einer erfolgreichen Aufholjagt. Durch einen fulminanten 10:3-Lauf, zu dem Meiser und Baus jeweils vier Treffer beisteuerten, drehten die Gastgeber das Spiel und führten zur Pause ihrerseits mit 15:12. „Wir haben in der Anfangsphase überhaupt nicht zu unserem Matchplan gefunden. Das lag vor allem daran, dass Nico Müller und Johannes Knoll unter Woche nicht trainieren konnten und auch angeschlagen ins Spiel gehen mussten. Echaz-Erms war gut auf uns vorbereitet. Das spielt in der Bundesliga eine entscheidende Rolle“, hatte der Zweibrücker Übungsleiter Klaus Peter Weinert eine einfache Erklärung für den holprigen Start in die Begegnung. 

Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Mannschaften nahezu auf Augenhöhe. Kleinigkeiten beeinflussten den Spielverlauf, der sich in Punkto Spannung und Dramatik bis zum finalen Schlussviertel noch einmal deutlich steigern sollte. In der 45. Spielminute (20:20) hatten die Gäste den Drei-Tore-Rückstand zur Halbzeit wieder wettgemacht. Nun waren es die beiden Topangreifer Grote und Thumm auf Seiten der Gäste, und Philipp Meiser, sowie Sebastian Meister bei den Hausherren, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Als noch neunzig Sekunden auf der Hallenuhr standen (28:27), musste Abwehrspezialist Nico Müller mit einer Zeitstrafe auf die Bank und sein Team bis zum Schlusspfiff in Unterzahl spielen. Und wieder war es der Kapitän der Junglöwen, Sebastian Meister, der sich mit seiner unnachahmlichen Art am Kreis gegen zwei Verteidiger durchsetzen konnte und wenige Sekunden vor dem Ende das spielentscheidende Tor zum 29:27 erzielte. Quasi mit dem Schlusspfiff traf Philipp Baus sogar noch zum 30:27. Trainer Weinert sah nach dem Spiel auch den unbändigen Willen seines Teams als Grundlage zum Sieg: „Ich muss ehrlich zugeben, dass das Spiel auch hätte anders ausgehen können. In den Schlussminuten war das Glück auf unserer Seite und meine Jungs haben den Sieg auch einfach mehr gewollt“.

Es spielten:

Haubeil, Backes im Tor,

Meiser 10/1, Müller 2, Meister 6, Dettinger 2, Baus 6, Becker 2, Knoll 2, Gräber, Graff, Altpeter, Hannich, Lorenz

Siebenmeter: 2/1 – 6/4, Zeitstrafen: 5/4, Zuschauer: 300, Schiedsrichter: Schmitz/Schmitz (Handballverband Niederrhein)