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 HF Illtal – SV 64 Zweibrücken 30:29 (16:12)

 Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken verlor am Sonntagabend das prestigereiche Saarderby gegen die Handballfreunde Illtal knapp und unglücklich mit 29:30. Die unter der Woche durch krankheitsbedingte Ausfälle arg gebeutelten Löwen, zeigten vor über 600 Zuschauern in der Eppelborner Hellberghalle einen couragierten Auftritt auf Augenhöhe. Spielmacher Tim Schaller war mit sieben Treffern (davon vier Siebenmeter) erfolgreichster Torschütze.

Nach dem Spiel waren sich alle Beteiligten einig, dass den etwa 650 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Halle, von beiden Mannschaften ein sehr gutes Oberligaspiel geboten wurde. Sowohl die heimischen Zebras, als auch die Löwen aus Zweibrücken machten mit ihrer attraktiven Spielweise Werbung für den Handballsport. Für Illtal-Trainer Steffen Ecker war es indes ein ganz besonderes Erlebnis, wie er im anschließenden Trainergespräch gestand, denn er gewann zum aller ersten Mal überhaupt ein Liga- oder Pokalspiel gegen seinen Trainerkollegen aus der Rosenstadt, Stefan Bullacher. Die beiden Übungsleiter haben übrigens auch handballerisch gemeinsame Wurzeln und stammen aus der Talentschmiede des ehemaligen Traditionsvereins SSV Erbach.

Auf dem Spielfeld gaben die Hausherren zunächst den Ton an. Vor allem die Illtaler Rückraumspieler machten den Löwen das Leben schwer. Christoph Holz, Marcel Becker und Co erzielten bis zur Pause nicht weniger als 12 der 16 Illtaler Tore. Die neuformierte Abwehr um Tim Schaller, der den angeschlagenen Benni Zellmer sehr gut vertrat, machte die Räume eng und ließen vom Kreis und den Außenpositionen so gut wie keinen Abschluss zu. Doch gegen die Würfe aus der Distanz waren sie meistens machtlos. Das Torwartgespann der 64er hinter der beweglichen Deckung, erlebte allerdings einen gebrauchten Tag und konnte im ersten Durchgang lediglich einen Ball parieren. So war die vier Tore Führung (16:12) für die Zebras beim Seitenwechsel, nur die logische Konsequenz der hohen Trefferquote der Gastgeber.

Im zweiten Durchgang hielten die Gäste beharrlich an ihrer Taktik fest und wurde binnen zehn Minuten dafür belohnt. Als Giona Dobrani den Treffer zum 18:18 (39.) Ausgleich erzielte, hatten die Gäste durch einen 6:2 Lauf den Rückstand egalisiert. Ab dann lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Von nun an sollten Kleinigkeiten den Ausschlag geben. In dieser Phase waren dann die Zebras wieder die abgeklärtere Mannschaft, denn während die 64er in der Folge zwei Strafwürfe und zwei Großchancen liegen ließen, verwandelten die Gastgeber ihre Torgelegenheiten besser. Zwei Minuten vor dem Ende führten sie mit 30:27 und sahen schon wie der sichere Sieger aus. Doch SV-Trainer Bullacher stellte auf offene Manndeckung um und seine Schützlinge eroberten tatsächlich noch dreimal den Ball und hatten 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff die Chance auf den Ausgleich. Der beste SV-Spieler Tim Schaller übernahm die Verantwortung, doch sein Ball zischte Millimeter am Gehäuse der Handballfreunde vorbei. So jubelten die Hausherren nach einem tollen Handballspiel über einen glücklichen Derbysieg. Der Zweibrücker Übungsleiter Stefan Bullacher war nach der Niederlage aber nur über das Ergebnis traurig, mit dem Auftritt seiner Jungs war er sehr zufrieden: „Wir haben heute unter widrigen Umständen ein ganz starkes Spiel gezeigt. So ein Derby vor einer solchen Kulisse kannst du nur gewinnen, wenn alles super passt. Letztendlich war die Tatsache, dass wir Benni Zellmer, Christopher Huber und Till Wöschler krankheitsbedingt nur sporadisch einsetzen konnten, drei vergebene Siebenmeter und lediglich fünf gehaltene Bälle eine zu große Hypothek“. Das letzte Spiel des Jahres bestreiten die Zweibrücker Löwen am kommenden Samstag bei der VTV Mundenheim. Diese Begegnung ist schon das erste Spiel der Rückrunde. Danach haben die Löwen, bedingt durch die Heim-WM in Deutschland und Dänemark bis zum 20.Januar eine Handballpause.

 

 

Es spielten:

Berz und Santarini im Tor,

Hammann 3, Schaller 7/4, Huber 1, Bayer 3, Benni Zellmer 2/2, Thomas Zellmer 4/1, Wöschler, Majbik 3, Schwarzer, Meiser 3, Dobrani 3, Meister

Siebenmeter: 2/2 – 10/7, Zeitstrafen: 5/6, Zuschauer: 650, Schiedsrichter: Paul Kijowski und Lukas Strüder (Bodenheim).