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 Die Handballfrauen des SV64 Zweibrücken befinden sich aktuell in der Endphase ihrer Vorbereitung auf die kommende Oberligasaison. Nach dem guten dritten Platz im vergangenen Jahr, musste die Mannschaft einen großen personellen Umbruch wegstecken. Mit Eva Menzerath (berufsbedingt) und Pauline Hartfelder(studienbedingt), sowie Katharina Koch und Laura Witzgall, die beide zukünftig in der zweiten Damenmannschaft des SV64 spielen werden, verließen gleich vier Spielerinnen die erste Mannschaft. Außerdem erreichte SV-Trainer Rüdiger Lydorf vor wenigen Wochen eine weitere Hiobsbotschaft: Topspielerin Renata Szabo, wird aus privaten Gründen eine einjährige Handballpause einlegen und ebenfalls in der kommenden Runde nicht für die Löwinnen spielen können. Somit bekommt das Team in der kommenden Runde ein komplett neues und vor allem jüngeres Gesicht. Da Levke Worm, mit gerade einmal 24 Jahre bereits die älteste Feldspielerin im Kader der Löwinnen ist und ein Großteil ihrer Mitspielerinnen sich noch im Teenageralter befindet, dürften die  Zweibrücker Frauen wohl mit der jüngsten Mannschaft in der Vereinsgeschichte an den Start gehen. Den fünf Abgängen stehen allerdings auch drei Neuzugänge gegenüber. Außerdem baut Lydorf konsequent auf die Talente aus dem eigenen Verein.

Auf der Torwartposition gelang den SV-Verantwortlichen mit der Verpflichtung  von Anezka Zuzankova einen wahrer Glücksgriff. Die Tschechin spielte zuletzt für den HSC Kreuzlingen in der Schweiz, konnte aber auch bereits in der deutschen 3.Liga Erfahrungen sammeln. „Anezka ist eine sehr gute Verstärkung für uns im Tor. Momentan spielen Anni und Daphne noch zu zweit im Gespann, werden aber bald in einem Torwarttrio von Nina Schillo unterstützt, die im Moment noch verletzt ist und sich in der Aufbauphase befindet. Nina ist eins der größten Talente im Saarland und ich werde auch in Zukunft auf sie bauen“, betont Trainer Rüdiger Lydorf.

Zur „last minute“-Verstärkung wurde Lucy Dzialosynzki aus Baden-Württemberg. Die ehemalige Spielerin des Drittligavereins SV Allensbach zieht studienbedingt nach Saarbrücken. Dzialosynzki ist mit ihrer Dynamik und Schnelligkeit ein echter Gewinn und wird bei den Löwinnen in der kommenden Saison auf dem Rückraum eingesetzt.

Einen weiteren Neuzugang konnten die Zweibrücker mit der Saarländerin Laura Zägel verpflichten. Die aus Marpingen stammende Zägel, galt in der Jugend, vor ihrer einjährigen Handballpause, zusammen mit der Zweibrückerin Annalena Frank als großes saarländisches Toptalent im Jahrgang 2000. Die 19-jährige Abiturientin zog schulisch bedingt nach Zweibrücken und wird die Lücke auf der Linksaußenposition füllen. Bei ihr ist es nicht zu befürchten, dass sie eine größere Eingewöhnungszeit benötigt, weil sie sich durch ihren Freund Nils Wöschler, im Zweibrücker Umfeld schon bestens auskennt.

Weiterhin setzt Rüdiger Lydorf aber vor allem auf die Spielerinnen aus der eigenen Talentschmiede. So berief er mit Elisa Wagner und Jasmina Zimmermann zwei Mädels, die im letzten Jahr in der Zweibrücker A-Jugend spielten, ins Oberligateam. Außerdem komplettieren Janine Baus, Paula Krämer und Lea Bullacher, sowie Vera Jänicke und Sarah Lauer, die  beide momentan leider noch verletzungsbedingt ausfallen, fünf Mädels aus der aktuellen A-Jugend von Dunja Bullacher, den erweiterten Kader. Sie werden die Frauen regelmäßig im Training und punktuell bei den Spielen unterstützen. Bei der Talentförderung arbeiten Lydorf und Bullacher Hand in Hand im Trainerteam zusammen. Perspektivisch sollen auch durch die gemeinsame Spielphilosophie mannschaftsübergreifende Synergieeffekte erzielt werden, um mittelfristig wieder in der Spitzengruppe der Oberliga angreifen zu können.

Mit Integration der neuen Spielerinnen und dem Vermitteln der neuen Spielphilosophie ist SV-Coach Lydorf am Ende der Vorbereitungszeit nicht unzufrieden, auch wenn die eine oder andere Unwägbarkeit seine Arbeit erschwerten: „Die Mädels haben in der Vorbereitung schon wirklich gute Ansätze gezeigt, es gibt jedoch auch noch Einiges, an dem wir gerade jetzt am Anfang der Saison noch arbeiten müssen. Wir konnten in der Vorbereitungsphase leider nicht optimal trainieren, da es immer wieder Krankheits- und Urlaubsbedingte Ausfälle gab und der wirklich vollständige Kader erst spät zur Verfügung stand“. Das erste Heimspiel am Samstag, 14.09.2019 um 18 Uhr, gegen den TSV Kandel  wird wahrscheinlich direkt ein Gradmesser, an dem sich die Zweibrücker Löwinnen orientieren können. Kandel zog sein Team vor drei Jahren aus der 3.Bundesliga zurück und stieg danach direkt zweimal in Folge wieder auf. Gemessen an der Spielweise und dem Kader, ist Kandel alles andere als ein normaler Aufsteiger. „In diesem  Jahr ist es wirklich schwer einzuschätzen wo wir selbst stehen, da sich viele Mannschaften personell stark verändert haben. Wenn die Mädels dran bleiben und sich so weiterentwickeln wie ich es mir  wünsche, ist ein Platz im vorderen Mittelfeld aber nicht unrealistisch.“ Bis zum Rundenbeginn haben die SV64-Frauen jetzt noch eine Woche Zeit um noch einmal an vorhandenen Defiziten zu arbeiten und möglichst gut vorbereitet in die Saison zu starten.