Drucken

 

 SV 64 Zweibrücken – TV 05 Mülheim 30:25 (13:9)

 Die Handballer des SV 64 Zweibrücken sind weiter auf Rekordjagt. Die Löwen gewannen auch ihr elftes Saisonspiel in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar gegen den TV 05 Mülheim souverän mit 30:25. In der wieder einmal vollbesetzten Ignaz Roth Halle übernahmen die ersatzgeschwächten Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher nach kurzen Anlaufschwierigkeiten das Kommando und ließen die Gäste aus dem Rheinland im Anschluss nie näher als vier Tore an sich herankommen. Beste Torschützen bei den 64ern waren Marc Robin Eisel (acht Tore), Benni Zellmer (sechs Tore, davon fünf per Siebenmeter) und Tom Grieser, der fünfmal traf.

Es dauerte fast zehn Minuten bis die Zweibrücker Löwen so richtig in Fahrt kamen. Bis dahin zeigten die Spieler des TV Mülheim, dass sie vor dem ungeschlagenen Tabellenführer nicht in Ehrfurcht erstarren würden. Vor allem Torhüter Tobias Zelter spielte immer wieder den Spielverderber und vereitelte in der Anfangsphase durch starke Reflexe mehrere Großchancen. Philipp Hammann scheiterte beim Tempogegenstoß ebenso freistehend, wie Tim Schaller wenige Minuten später vom Siebenmeterpunkt. Mülheim führte, doch die Hausherren kämpften sich eindrucksvoll ins Spiel zurück. Allen voran der gesundheitlich angeschlagene Benni Zellmer, dessen Einsatz wegen einer Erkältung lange Zeit auf der Kippe stand, ging mit gutem Beispiel voran. Der Außenspieler traf mit einem Dreierpack innerhalb kürzester Zeit zum Ausgleich und anschließend zur Zwei- bzw. Drei-Tore-Führung (5:2/13.). Der Bann schien gebrochen und im Laufe der ersten dreißig Minuten nahm das Spiel seinen gewohnten Lauf. Die Gastgeber dominierten das Spielgeschehen. Die Deckung, vor einem wieder einmal sehr gut aufgelegten Torhüter Marko Ivankovic, stand von Tom Grieser hervorragend organisiert felsenfest und im Angriff hielt Marc Robin Eisel die Fäden des Spiels sicher in der Hand. Der Rückkehrer findet sich von Woche zu Woche besser im Spielsystem der 64er zurecht und wird immer mehr zum Leistungsträger. „Ein Sonderlob habe ich heute auf jeden Fall für Tom Grieser und Marc Robin Eisel, die beide ein überragendes Handballspiel gemacht haben…“, hob auch SV-Trainer Stefan Bullacher im anschließenden Pressegespräch im Foyer der Ignaz Roth Halle, die Leistung seiner beiden Topspieler hervor. Über die Zwischenstände von 7:3 (15.), 10:5 (20.) und 12:6 (26.) steuerten die Löwen einem beruhigenden 13:9 Halbzeitergebnis entgegen.

 Auch nach dem Seitenwechsel sahen die 350 Zuschauer zuerst das gleiche Bild. Die 64er waren überlegen und als Tom Grieser in der 37. Spielminute mit seinem Treffer zum 18:11, den Vorsprung auf sieben Tore erhöhte, schien die Vorentscheidung in diesem Oberligaspiel längst gefallen zu sein. Doch die Gäste aus dem Rheinland sollten sich nochmals zurückmelden. SV-Torhüter Marko Ivankovic knallte bei einer Parade mit der Hüfte gegen den Torpfosten und musste ausgewechselt werden. Und als ob das als Startsignal für die Mülheimer diente, drehte die Mannschaft von Hilmar Bjarnason mächtig auf. Vor allem aus dem Rückraum trafen seine Spieler nun in Serie. In der Abwehr versuchte der isländische Trainerfuchs mit einer Manndeckung gegen Niklas Bayer den Spielfluss der Zweibrücker zu stören und den Tabellenführer aus dem Tritt zu bringen. Durch einen zwischenzeitlichen 10:7-Lauf zugunsten der Gäste, witterten sie zehn Minuten vor dem Ende Morgenluft und hatten sogar die Chance auf drei Tore zu verkürzen (25:21/51.). Doch in dieser heißen Phase des Spiels zeigten Marc Robin Eisel und Tom Grieser, dass sie Führungsqualitäten besitzen, übernahmen die Verantwortung und wehrten die Angriffe des Tabellensiebten gekonnt ab. Am Ende gewannen sie verdient mit 30:25 und auch Mülheims Trainer Bjarnason konnte mit dem Ergebnis gut leben: „Man ist natürlich nie zufrieden, wenn man verliert, aber wir agieren seit Wochen nur mit drei Rückraumspieler, deshalb ist das Spiel heute für mich ok. Wir hätten Zweibrücken noch etwas mehr nervös machen können, aber sie hatten auf Alles eine gute Antwort und wir machen zu viele Fehler. Deshalb ist der Sieg unterm Strich verdient“, gab sich der sympathische Übungsleiter als fairer Verlierer und verwies nochmals auf seine angespannte Personaldecke. Die hatte SV-Trainer Bullacher mit den Ausfällen von Kian Schwarzer und Christopher Huber allerdings auch zu verzeichnen: „Ich war heute schon nervös, weil wir vor allem durch die Breite unseres Kaders so stark sind. Kian und Christopher fehlen uns dann einfach, aber die Jungs haben das wieder super gemacht und ich freue mich einfach mit dem Team über diesem tollen Rekord. Elf Siege in den ersten elf Spielen hat es noch nie gegeben. Das dürfen wir einfach genießen“. Am kommenden Sonntag treten die Zweibrücker Löwen wieder auswärts bei der HSG Rhein-Nahe-Bingen an.

 Es spielten:

Berz und Ivankovic im Tor,

Hammann 1, Schaller 3, Bayer 3, Zellmer 6/5, Eisel 8, Grieser 5, Wöschler, Dettinger, Ihl, Alt 4, Schlegel,

Siebenmeter: 6/5 – 3/2, Zeitstrafen: 4/1, Zuschauer: 350, Schiedsrichter: Müller/Albes (TV Nierstein)