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 HSG Bingen – SV 64 Zweibrücken 17:19 (8:8)

 Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken gewann auch ihr zwölftes Spiel in Folge und entführte in einer spannenden Partie beide Punkte bei der HSG Rhein-Nahe Bingen. In einer torarmen Begegnung dominierten vor allem die starken Abwehrreihen und Torhüter beider Mannschaften. Großer Wehrmutstropfen für das Team von Trainer Stefan Bullacher ist allerdings die erneute Verletzung von Christopher Huber. Der Rückraumspieler landete nach einem Sprungwurf unglücklich auf dem Fuß eines Gegenspielers und verletzte sich dabei am geraden wieder genesenen Sprunggelenk.

 Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine beherzt auftretende Binger Mannschaft. Der hohe Derbysieg vor einer Woche gegen die HSG Kastellaun-Simmern schien bei den Rheinhessen noch deutlich positiv nachzuwirken. Mit viel Selbstvertrauen traten die Hausherren im Heimspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer an und Oberligatorschützenkönig Max Grethen eröffnete mit seinem Treffer zum 1:0 gleich stimmungsvoll die Partie. Es sollte aber bis zur Halbzeit auch die einzige Führung für die Gastgeber sein. Die Zweibrücker Löwen übernahmen das Kommando und führten auch fast über die komplette Distanz des ersten Durchgangs mit einem oder zwei Toren Differenz. Weiter konnte sich aber auch der Tabellenprimus nicht absetzen. Alle Versuche das Team von HSG-Trainer Andre Sikora-Schermuly abzuschütteln schlugen fehl. Entweder schlichen sich fatale Pass- und Fangfehler ins Spiel der 64er ein, wenn Spieler völlig freistehend vor dem gegnerischen Tor angespielt werden sollten, oder HSG Torwart Niklas Weißbrot vereitelte auch noch die allerbesten Einwurfmöglichkeiten. So schlugen sich elf Fehlversuche und sechs technische Fehler in dreißig Minuten nicht nur in der Statistik, sondern auch im Halbzeitergebnis nieder, denn die Hausherren erzielten neun Sekunden vor der Pause den Treffer zum 8:8 Ausgleich. „So viele Fehler sollten uns einfach nicht passieren. Philipp Hammann war mit drei Treffer aus drei Versuchen und fehlerfreiem Spiel, unsere einzige positive Ausnahme. Alles andere fördert nur unsere eigene Verunsicherung und baut zusätzlich den Gegner auf. Das war fast eine Schablone zum Spiel vor zwei Wochen in Eckbachtal. Ich war deshalb stinksauer und habe das den Jungs auch genau so gesagt“, zog SV-Trainer Bullacher eine emotionale Bilanz aus Durchgang eins.

 Die zweite Halbzeit begann genauso wie die Erste – Max Grethen erzielte die Führung für Bingen. Danach beherzigten die Löwen allerdings die mahnenden Worte ihres Trainers. Die Abwehr wuchs über sich hinaus und auch der Angriff funktionierte jetzt deutlich effektiver. Durch einen 7:3-Lauf setzten sich die Gäste erstmals auf drei Tore ab und als Christopher Huber den Treffer zum 16:13 (47.) markierte, hatten auch die zahlreich mitgereisten Fans das Gefühl, dass ihr Team endlich auf die Siegerstraße eingebogen ist. Doch es kam wiederum anders. Huber blieb nach seinem Tor mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und schied ebenso aus wie Benni Zellmer, der kurze Zeit später wegen einer Zeitstrafe das Feld verlassen musste. Zweibrücken geriet in Unterzahl aus dem Tritt, Bingen nutzte die Gunst der Stunde und glich noch einmal zum 16:16 (54.) aus. Doch in der Schlussphase übernahmen Marc Robin Eisel, Niklas Bayer und Tom Grieser die Verantwortung und machten mit einem Dreierpack zum 19:17 den Auswärtssieg Nummer sieben perfekt. „Ich muss mich bei meiner Ungeduld auch manchmal selbst daran erinnern, dass wir noch ein ganz junges Team haben, bei dem Höhen und Tiefen völlig normal sind. Zwölf Siege und das bei nur fünf Heimspielen ist überragend. Ich bin unglaublich stolz auf die Jungs und einfach nur froh, dass wir diese Entwicklung zusammen erleben dürfen“, schlug Stefan Bullacher nach dem Spiel deutlich versöhnlichere Töne an. Am kommenden Samstag erwarten die 64er den HV Vallendar zum Heimspiel in der Ignaz Roth Halle.

 Es spielten:

Berz und Ivankovic im Tor,

Hammann 3, Schaller 3, Bayer 3, Zellmer 2/1, Eisel 4, Grieser 2, Huber 2, Wöschler, Dettinger, Ihl, Alt,

Siebenmeter: 6/5 – 3/1, Zeitstrafen: 1/1, Zuschauer: 150, Schiedsrichter: Vasek/Esdar (HSG Hunsrück)