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 Am 3.Oktober beginnt für die Handballer des SV 64 Zweibrücken die neue Runde in der 3.Bundesliga Wie die Löwen die Mammutsaison mit 34 Spielen in 34 Wochen angehen erklärt Trainer Stefan Bullacher im Merkur-Interview mit Svenja Hofer

Nach der Corona-Pause und der langen Vorbereitungszeit startet ihr kommende Woche nun in die Saison. Wächst die Vorfreude auf den neuen Anlauf in der 3. Liga oder ist diese durch Corona-Maßnahmen, Hygiene- und Zuschauerregelungen in irgendeiner Weise getrübt?

Bei mir überwiegen eindeutig die Vorfreude und die positive Anspannung. Es ist immer etwas ganz Besonderes sich als kleiner Verein einer so großen Herausforderung stellen zu dürfen. Unsere große Zuschauerkulisse werde ich sicherlich erst einmal vermissen, aber für die treuesten unserer Fans gibt es die Möglichkeit einen registrierten Dauerkarten-Platz zu reservieren. Diese Plätze stehen allerdings nur begrenzt zur Verfügung.

Wie ist die Vorbereitung gelaufen, wie zufrieden bist Du mit dem Stand?

Es war eine außergewöhnliche Zeit. Erst einmal waren die fünf Monate Handball-Pause vor dem Wiedereinstieg ins Training eine neue und ungewöhnliche Erfahrung. Dann wussten wir ja eine gefühlte Ewigkeit nicht, wann die Saison starten würde. Das machte eine gezielte Planung fast unmöglich. Mit mehreren kurzen Unterbrechungen sind wir nun schon seit elf Wochen im Training. Das zieht sich auch schon mal wie Kaugummi.

Am Ende bin ich mit der Vorbereitung aber vollauf zufrieden, weil sich die Jungs nie hängen lassen. Die Stimmung im Team ist besser denn je und alle kommen mit Tatendrang und Freude zum Training. Die Integration von Tim Götz und Alex Dörr war völlig problemlos und die sportliche Entwicklung positiv. Jetzt freuen sich alle, dass es bald losgeht.

Die Derbys gegen die HG Saarlouis, Haßloch, Hochdorf und Dansenberg sind für Euch sicher die Höhepunkte der Saison, wenn diese wohl auch nicht die Kulisse bekommen, die sie gewohnt sind oder verdient hätten?

Die Derbys sind natürlich für jeden Sportler das Salz in der Suppe. Auch wenn wir nicht die ganz große Kulisse erleben können, hat unser Vorstand in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gesundheitsamt ein tolles Konzept mit Zuschauern erarbeitet. Wir dürfen zwar keine Tageskarten verkaufen, aber mit personalisierten Dauerkarten könnten bis zu 370 Leute diese Highlights miterleben. Davon gehen 280 Dauerkarten in den freien Verkauf, die man über die Homepage bestellen kann.  

Da es in der Vorsaison coronabedingt keine Absteiger gab, steht für die Drittligisten eine Mammutsaison an. Macht das Euer Ziel Klassenerhalt deutlich schwerer?

Es wird definitiv die härteste und schwierigste Saison, die jemals in der
3. Bundesliga ausgespielt wurde. Wir müssen 34. Spiele in 34 Wochen absolvieren – haben lediglich an Weihnachten, Neujahr und an Ostern frei. Dafür treten wir aber auch in drei englischen Wochen zusätzlich an Werktagen an. Zu allem Überfluss wird es einen vermehrten Abstieg geben, so dass mehr als nur die üblichen drei Vereine den bitteren Weg in die Oberliga gehen müssen. Bei uns wird aber nicht gejammert. Wir nehmen es so wie es kommt.

Bist Du dennoch zuversichtlich, das mit Eurem Kader schaffen zu können?

In meinen beiden letzten Drittligajahren beim SV 64, 2014/15 und 2015/16, haben wir vor meinem Wechsel nach Hochdorf unter ähnlichen Voraussetzungen den Klassenerhalt jeweils geschafft. Ich bin ein positiver Mensch und sehe keinen Grund, warum das jetzige Team nicht genauso erfolgreich sein soll, wie die Jungs damals.