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Eine der schwächsten Leistungen in der laufenden Drittligasaison war aus Zweibrücker Sicht am Sonntagabend ursächlich für eine vermeidbare, aufgrund des Spielverlaufs und der Vielzahl an Fehlern jedoch nicht unverdienten 31:28 (16:14)-Niederlage der Zweibrücker Löwen bei der U23 des zwölffachen deutschen Meisters VfL Gummersbach.
Die stark Ersatz geschwächte Zweibrücker Truppe, bei der neben den Jugendnationalspielern Jerome Müller und Björn Zintel die Langzeitverletzten Kubo Balaz, Erik Pohland und Nils Wöschler fehlten, trafen beim VfL Gummersbach auf eine Mannschaft, die ebenfalls von verletzungsbedingten Ausfällen wichtiger Leistungsträger „heimgesucht“ wurde. So fielen kurzfristig Torjäger Srdjan Predragovic und Philipp Jäger aus.
Weil die Zweibrücker Defensive allerdings den wurfgewaltigen Rückraumspieler Marc Strohl nicht in den Griff bekam, dessen „Kreise“ fast nicht stören konnte, waren die Gastgeber in der Anfangsphase die spielbestimmende Truppe, zogen über den 4:1-Zwischenstand auf 6:3 weg.
Während ihrer stärksten Phase gelang es den 64ern dann allerdings in den folgenden vier Minuten das Spiel kurzzeitig zu drehen. Tim Burholder, Robin Egelhof, Michael Mathieu und Philipp Hammann sorgten für die zwischenzeitliche 6:7-Führung.
Wenn es allerdings in dieser Partie etwas Beständiges gab, dann war es sicher die Unbeständigkeit im Zweibrücker Aufbauspiel. Immer wieder unterliefen den 64ern nämlich dumme technische Fehler, schwache Abschlüsse aus aussichtsreichen Positionen und vermeidbare Abwehrfehler, die die Gummersbacher regelmäßig zu einfachen Torerfolgen nutzten.
Egal, wen Bullacher hier in der Abwehr auch brachte, einen Spieler bekam seine Defensive weiterhin überhaupt nicht in den Griff, und zwar Marc Strohl, den 14fachen Torschützen. Dabei war die taktische Marschroute in der Abwehr eigentlich klar abgesprochen, sollten die Halbverteidiger den Spielfluss der Gastgeber stören.
„Wir haben es heute aber leider nicht geschafft, den Freundschaftsspielmodus abzulegen und in den Wettkampfmodus zu finden“, haderte SV-Trainer Stefan Bullacher deshalb nach Spielende sehr mit der Leistung seiner Mannschaft.
Auf die Frage, welchen seiner Spieler er in diesem Spiel gut gesehen habe, antwortete der Zweibrücker Coach lapidar: „keinen!“.
In der Tat blieben am Sonntagabend alle SV-Akteure hinter ihrer Normalform zurück. „Ich hatte irgendwie das ganze Spiel über den Eindruck, als hätten meine Spieler nie bemerkt, dass es heute auch um Drittligapunkte ging“.
Der Spielverlauf blieb dennoch immer knapp und deutete darauf hin, dass die 64er dieses Spiel auch hätten gewinnen können, wenn sie nur einmal ihre Probleme in der Defensive in den Griff bekommen hätten. Dabei passte, dass auch die Zweibrücker Keeper bei den Rückraumwürfen der Gummersbacher oft sehr unglücklich ausschauten.
Beim 14:14-Unentschieden in der 28. Minute waren die 64er dann weiterhin auf Tuchfühlung, kassierten allerdings in der Schlussphase der ersten Hälfte während einer Zeitstrafe gegen Jonas Denk noch zwei Gegentore zum 16:14-Halbzeitstand.
Und in der zweiten Hälfte brauchten die 64er erneut eine längere Zeitspanne, um erstmals wieder zum Ausgleich zu gelangen. Den erzielte allerdings Benni Zellmer mit einem sehenswerten Kontertor nach tollem Pass von Yannic Klöckner in der 48. Spielminute. Jetzt hofften die mitgereisten SV-Fans unter den lediglich 95 Zuschauern wieder auf die Wende – sie kam allerdings nicht. Vielmehr lagen die 64er in der 51. Minute wieder mit drei Toren zurück und brauchten anschließend erneut fünf Minuten, um beim 28:28-Zwischenstand letztmalig auszugleichen. Die rote Karte von Mannschaftskapitän Aris Wöschler in der 48. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe hatte sicher auch Auswirkungen auf den eher unglücklichen Spielverlauf aus Zweibrücker Sicht während der Schlussphase.
In den letzten Minuten kassierten die 64er dann noch drei Gegentore, ohne selbst noch einmal erfolgreich abschließen zu können und wurden damit letztlich durchaus etwas unter Wert geschlagen.
Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie empfangen die Zweibrücker Löwen nun am kommenden Samstag die SG Schalksmühle-Halver, gegen die die 64er aufgrund der Leistung im Hinspiel auch wieder etwas gutzumachen haben.

So spielten sie:
VfL Gummersbach U 23:
Tom Landgraf und Nicolas Plessers (ab der 18.) im Tor – Tobias Schroeter 7, Lars Jäckel 4/1, Marc Strohl 14/3 – Marc Erlinghagen, Armand Civil 1 – Alexander Arnold – Till Niklas Margraf 3, Maik Pallach 2, Frederic Seifert, Loic Paul Beckers.
SV 64 Zweibrücken: Ladislav Kovacin und Yannic Klöckner (ab der 18.) im Tor – Robin Egelhof 3, Florian Enders 4/2, Tim Burkholder 6 – Philipp Hammann 3, Michael Mathieu 1 – Aris Wöschler 1 – Benni Zellmer 6, Jonas Denk 4, Patrick Bach.
Zeitstrafen: 8:10 Minuten, rote Karte: Aris Wöschler, 48. Minute, Siebenmeter: 5/4 – 2/4, Zuschauer: 95, Schiedsrichter: Martin Dürscherl / Matthias Kreuser (Köln / Karlsruhe).