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Für die Handballmädchen der Zweibrücker Löwen ist leider am vergangenen Wochenende der Traum der Jugendbundesliga geplatzt! Dabei hatten die SV-Mädels am ersten Tag der Qualifikationsrunde für die JBLH noch sehr überzeugend gespielt und sich mit zwei deutlichen Siegen gegen den TV Kirrweiler (31:20) und gegen Bad Soden (26:20) an die Tabellenspitze gesetzt.
„Es war ein in spannendes Wochenende mit hochklassigem Handball und am Ende einem weinenden Auge, weil eigentlich mehr drin war“, stellte Axel Koch, der die Mannschaft gemeinsam mit Joline Müller auf die Qualifikationsrunde vorbereitet und sie beim Turnier in Hungen betreut hatte, nach dem sehr unglücklich verlaufenen zweiten Turniertag enttäuscht fest.
Koch war bereits am Samstagmorgen im hessischen Hungen in der Halle, um die ersten Spiele zwischen Bad Soden und Hungen sowie Bensheim und Bretzenheim anzusehen.
„Da war eigentlich klar, dass Bensheim der Favorit ist und Bretzenheim eine starke Mannschaft mit einer sehr guten Torfrau hat, gegen die es sicher nicht einfach wird“. Koch war aber auch klar, dass man die anderen Gegner dann auf jeden Fall schlagen müsste, um so überhaupt eine Chance auf die ersten beiden Plätze zu haben.
Der erste Tag verlief dann absolut nach Plan. „Gegen den TV Kirrweiler haben wir überragend gespielt, zur Halbzeit 15:10 geführt und am Ende 31:20 gewonnen“. Koch lobte dabei insbesondere die starke Abwehrleistung mit einer tollen Abwehrorganisatorin Annika Birringer.
Bereits im zweiten Spiel gegen Bad Soden machten sich dann die hohen Temperaturen in der Halle bemerkbar. Diese waren für das kraftraubende Abwehrspiel der SV-Mädels nicht gerade förderlich. Die Zweibrückerinnen kamen allerdings auch in diesem Spiel zu einem ungefährdeten 26:20-Sieg.
„Am ersten Tag haben wir sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugt“, sagte Koch. „Dabei konnten wir auch von unserem großen Kader profitieren und alle Spielerinnen zum Einsatz bringen“. Für ihre starke spielerische Leistung erhielten die SVlerinnen viel Lob,
obwohl sie ja nur wenige Einheiten in dieser Konstellation trainiert hatten.
Die weiteren Spiele am Samstag brachten dann mehr oder weniger den erwarteten Ausgang, überraschend war einzig der Sieg von Hungen über Bretzenheim.
Ein besonderes Erlebnis hatten die SVlerinnen dann noch samstagsabends beim Abendessen, als sie den zweifachen Welthandballer Ivano Balic, der am Wochenende seine beeindruckende Handballkarriere in Wetzlar beendete, trafen und ganz stolz ein Foto mit ihm machen durften.
„Die Konstellation für den zweiten Tag war dann völlig klar“, merkte Koch an: „Wir brauchten aus den drei Spielen noch zwei Siege.
Los ging es bereits um 9:20 gegen die SG Bensheim-Auerbach, der neuen Mannschaft des früheren SV-Trainers Martin Schwarzwald. Dabei waren die SV-Mädels hoch motiviert, gingen direkt in Führung und lagen bis zum 6:4-Zwischenstand immer vorne.
In ihrer stärksten Phase gelang der Schwarzwald-Truppe allerdings eine Vorentscheidung, sie erzielten fünf Tore in Folge zum 6:9-Zwischenstand.
Das Zweibrücker Trainerteam reagierte und wechselte nun früh und viel, um Kräfte zu sparen für die wichtigen folgenden Aufgaben. So verloren die SV-Mädels dieses Spiel noch deutlich mit 12:28.
Das entscheidende Spiel gegen Gastgeber Hungen ging dann wie geplant los. „Wir sind mit 4:2 und 6:3 in Führung gegangen, wobei Hungen zunächst nur über Linksaußen mit den drei ersten Toren sowie einem herausgeholten Siebenmeter im Spiel blieb und damit eine deutlichere Führung verhindern konnte“, erkannte Koch. Die letzten Minuten vor der Pause brachten allerdings die Wende. Zunächst machte sich auch hier auf Zweibrücker Seite der Kräfteverschleiß bemerkbar. Zudem konnte Anna Bermann, die zuvor im Rückraum die Spielmacherposition ausgefüllt hatte, verletzungsbedingt nur noch sporadisch eingesetzt werden und Jugendnationalspielerin Amelie Berger kämpfte mit Magenproblemen. „Und wir schlossen einige Male überhastet ab und ließen Konter zu“, kritisierte Koch.
Angefeuert von dem lautstarken Publikum wandelten die Gastgeberinnen somit einen 9:10-Rückstand in eine 16:11-Führung um. Auch mit einer offenen Manndeckung gelang die Wende nicht mehr, die SV-Mädels verloren am Ende 17:20. „Damit hatten wir leider das entscheidende Spiel verloren und waren somit ausgeschieden.
Das letzte bedeutungslos gewordene Spiel gegen die SG Bretzenheim nutzten die SVler dann dazu, allen Spielerinnen ordentliche Spielanteile zu geben. Die Niederlage (22:33) spielte dabei keine Rolle mehr.
Da am Sonntag auch die männliche A-Jugend der HG Saarlouis in der Bundesligaquali scheiterte, sind die Zweibrücker Löwen mit der männlichen A-Jugend die einzige saarländische Mannschaft, die in der kommenden Saison in der Jugendbundesliga an den Start gehen wird!