Drucken

Mit den Vorbereitungsspielen gegen die beiden Oberligisten TuS Dansenberg und HSV Merzig-Hilbringen haben die Handballer des Drittligisten SV 64 Zweibrücken auch ihre zweite Trainingsphasen abgeschlossen; nach einer zweiwöchigen Pause übers Stadtfest beginnt dann der dritte Teil der Vorbereitungsphase, in der insbesondere auch der taktische Feinschliff erfolgen muss, ehe dann am 29. August die neue Drittligasaison mit einem Heimspiel gegen die Bundesligareserve von HBW Balingen/Weilstetten beginnen wird.
„Die Jungs haben jetzt zwei Wochen Pause, in denen sie Urlaub machen können und durch „Hausaufgaben“ ihre körperliche Fitness erhalten sollen“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher in diesem Zusammenhang heraus.
In personeller Hinsicht muss der Zweibrücker Drittligist auch weiterhin eine schwere Hypothek tragen. Neben der „eingeplanten“ Verletzungspause von Erik Pohland (Kreuzbandriss) fehlten Aris Wöschler (Archillessehne), Neuzugang David Gromer (Schulter) und Youngster Tom Grieser (Bandscheibenvorfall) bislang komplett. „Das größte Problem ist allerdings, dass derzeit völlig unklar ist, wann die vier Rückraumspieler wieder zum Kader stoßen werden“, ist SV-Trainer Stefan Bullacher eine gewisse Skepsis vor Beginn der neuen Runde durchaus anzumerken. Neben den Langzeitverletzten fehlten weiterhin Benni Zellmer bei zwei Spielen aufgrund privater und beruflicher Verpflichtungen sowie Nils Wöschler wegen eines Schultermines beim Spiel gegen Dansenberg.
Nach einem sehr intensiven und vierstündigen Training gewannen die Zweibrücker Löwen am letzten Samstag das Vorbereitungsspiel gegen den ambitionierten Oberligisten TuS Dansenberg bei fast unerträglicher Hitze in der Ignaz-Roth-Halle 28:27 (16:12).
Nach einem guten Start und einer zwischenzeitlichen 16:9-Führung in der 25. Spielminute schwanden beim Drittligisten merklich die Kräfte, so dass der Vorsprung bereits zur Halbzeit auf 16:12 abschmolz.
Im zweiten Durchgang dominierten dann die Gäste aus Kaiserslautern. Immer wieder kamen sie im Angriff zu einfachen Toren, während die Truppe von Trainer Stefan Bullacher beste Torchancen ungenutzt ließ. So war gerade die Chancenverwertung das größte Manko der jungen SV-Truppe. Am Ende reichte es zu einem knappen Sieg der Zweibrücker. Erfolgreichste Torschützen waren hier auf Zweibrücker Seite Tim Burkholder und Robin Egelhof mit jeweils fünf Treffern.
Am Sonntag hieß der Gegner dann HSV Merzig - und auch in diesem Spiel schafften es die 64er nicht, 60 Minuten lang zu dominieren. Vielmehr zeigten sich hinsichtlich des Spielverlaufes gewisse Parallelen zum Vortag.
Nach starker Anfangsphase und einem 7:2-Zwischenstand bereits in der zehnten Spielminute wurden beim Stande von 15:10 die Seiten gewechselt. Weiteren fünf konzentrierten Minuten, die zu einer 18:10-Führung führten, folgten dann sieben Minuten ohne eigenen erfolgreichen Abschluss, so dass die Gäste auf 18:16 verkürzten.
Erkennbar war auch jetzt wieder, dass die merklich ausgelaugten SV-Spieler kaum noch Bindung zum Spielgeschehen hatten. Die Gäste nutzen in dieser Phase ihre Chancen konsequent aus und kamen stark auf. Erst in der Schlußphase konnten sich die 64er wieder auf fünf Tore absetzen und gewannen mit 30:25. Erfolgreichste SV-Torschützen waren Neuzugang Marcin Waryas mit 6 und Philipp Hammann mit 5 Treffern.
„Wir haben konzeptionell in Abwehr und Angriff Fortschritte gemacht und unser Spielsystem hat ein Gesicht bekommen“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher zum Abschluss der zweiten Vorbereitungsphase fest. „In der individuellen Umsetzung haben wir aber noch deutliches Steigerungspotenzial“.
Positiv ist Zweibrücker Sicht sicher, dass die Integration der neuen Spieler reibungslos verläuft. Marcin Waryas hat noch Trainingsrückstand, hat aber gezeigt, dass er für die Mannschaft wichtig werden wird. „Marcin ist ein erfahrener Spieler von dem unsere Jungen viel lernen können. Er hat das Spiel komplett verstanden und gibt sein Wissen im Training weiter“, stellte Bullacher heraus. „Und seine konditionellen Defizite wird er in den Griff bekommen“.
Bullachers Fazit zu Max Sema ist ebenfalls sehr positiv: „Max ist unglaublich ehrgeizig und lernwillig. In der Abwehr ist er schon jetzt eine echte Verstärkung und im Angriff wird ihm seine positive Trainingseinstellung sicher weiter helfen“. Der Zweibrücker Trainer merkte allerdings auch an, dass der 24-jährige in seiner Jugend ein paar wichtige Entwicklungsschritte verpasst hat, die jetzt nachgeholt werden. „Es wäre gut gewesen, wenn er schon als Jugendspieler auf hohem Niveau trainiert und gespielt hätte“.
Positiv äußerte sich Bullacher aber auch über weitere Akteure: „Ich sehe bei vielen Spielern eine gute Entwicklung. Philipp Hammann und Nils Wöschler zeigten ansprechende Leistungen auf den Außenbahnen“, lobte der erfahrene Zweibrücker Trainer, der mit den 64ern in seine 21. Saison als Männertrainer gehen wird. „Kubo Balaz hat nach seiner langen Leidenszeit im Angriff Akzente setzen können. Es liegt aber noch ein langer Weg vor ihm, bis sein Knie den Anforderungen der 3.Liga wieder stand hält“.
Bezugnehmend auf die beiden Vorbereitungsspiele gegen die Oberligisten und den relativ identischen Spielverlauf nach guter Anfangsphase und danach deutlichem Nachlassen, kam Bullacher zu folgendem Zwischenfazit:
„Wir haben trotz der vielen Ausfälle einen guten Kader zusammen. Leider belohnen sich die Jungs, die voran gehen, aber noch nicht mit entsprechend guten Leistungen für ihren Trainingsfleiß“. Eine Ausnahme ist hier Torhüter Ladi Kovacin, der in jedem Vorbereitungsspiel überzeugte. „Ladi ist für mich aber ohnehin ein Phänomen“, lobte Bullacher seinen erfahrenen Keeper. „Er kommt immer eine Stunde vor allen anderen, absolviert sein eigenes Sonderprogramm und ist schon nass geschwitzt, wenn wir mit dem eigentlichen Mannschaftstraining beginnen“. Neben dem ehemaligen slowakischen Nationaltorwart stellte der Zweibrücker Trainer aber auch drei weitere wichtige Säulen der zurückliegenden Vorbereitungsphase heraus: „Florian Enders, Tim Burkholder und Robin Egelhof sind echte Typen, mit denen es Spaß macht zu trainieren. Sie verkörpern Leistungssport mit Freude und sind extrem zielorientiert.