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Zu einem echten Spitzenspiel entwickelte sich am Sonntagmittag das Spiel des letztjährigen Oberligavizemeisters SV 64 Zweibrücken und des Drittligaabsteigers Roude Leiw Bascharage.
Hohes Tempo und viele Tore prägten dieses Spitzenspiel in der RPS-Oberliga der Frauen, das die Zweibrückerinnen nach 18:16-Halbzeitführung am Ende noch mit 32:38 verloren.
Letztlich spielentscheidend war die Tatsache, dass die SV-Frauen die Achse der Europapokalerfahrenen Simona Vintila im linken, Emilie Rogucka im rechten Rückraum sowie Viktoria Szücs am Kreis nicht mehr in den Griff bekamen. „Gegen Ende des Spieles haben wir das nicht mehr geschafft zu verteidigen“ bemerkte SV-Trainer Martin Schwarzwald, der sich letztlich nur etwas über die sechs Tore Unterschied ärgerte. „Da waren wir nämlich am Ende doch etwas unter Wert geschlagen“.
Denn bis zur 46. Spielminute beim 27:27-Zwischenstand waren beide Mannschaften noch gleichauf, lagen die SV-Frauen sogar meistens in Front.
Weil die Gastgeberinnen im ersten Durchgang das Tempo hoch hielten, ständig Druck auf die Gäste ausübten, gelang es ihnen auch immer wieder, die eigenen Spielerinnen in gute Wurfpositionen zu bringen.
SV-Torjägerin Joline Müller erzielte dabei erneut zehn Tore und durfte sich nach 15 Minuten mit einer Manndeckung „auseinandersetzen“.
Das lösten die SV-Frauen in der ersten Hälfte allerdings gut und erfolgreich. Marion Weick auf Linksaußen hatte hier zunächst auch eine hervorragende Quote. Und immer wenn der Ball schnell gespielt wurde, boten sich auch Durchbruchmöglichkeiten bzw. gelang es mehrfach, Kreisläuferin Laura Witzgall frei zu spielen.
So gelang es den Zweibrückerinnen auch, die frühere französische Erstligatorhüterin Julie Colin immer wieder zu überwinden. Dabei war Bascharage nur mit einer Torhüterin angereist. Denn als Colin in der 54. Minute die einzige Zeitstrafe der Gäste erhielt, musste Feldspielerin Judith Ferencz in das Tor. Allerdings trafen die SV-Frauen gegen die etatmäßige Rückraumspielerin auch nur einmal.
Zur Pause lagen die Zweibrücker Löwinnen jedenfalls in einem „rassigen Spiel“ mit 18:16 in Front. „Leider gelang es uns dann zu Beginn der zweiten Hälfte nicht, daran anzuknüpfen“, haderte Schwarzwald ein wenig mit den Fehlern, die seiner Mannschaft jetzt unterliefen. Denn so kamen die Gäste durch einen Doppelschlag der Rumänin Vintila unmittelbar zum Ausgleichstreffer, so dass die Begegnung fortan wieder völlig offen war.
Bis zur 45. Spielminute. Dann nahm die „internationale Auswahl“ Bascharages das Heft wieder in die Hand. Wobei an dieser Stelle auch einmal erwähnt werden sollte, mit welchen Gegnern es die junge SV-Truppe hier zu tun bekam.
Torhüterin Julie Colin sowie die Ungarin Judith Ferencz haben früher beide in Frankreichs erster Liga gespielt. Im rechten Rückraum Bascharages spielte mit Emilia Rogucka eine sechsfache polnische Nationalspielerin, die unter anderem beim Frankfurter HC in der ersten Bundesliga aktiv war. Kreisläuferin Viktoria Szücs ist Ungarin und spielte u.a. für Dunaferr und Kiskunhalas (beide Ungarn) im Europapokal. Die jüngste Neuverpflichtung Bascharages ist schließlich die Spielerin mit der Rücken-Nr. 33, nämlich Simona Vintila, die mit den rumänischen Spitzenmannschaften Cluj und Brasov sowie der niederländischen Mannschaft aus Nis in der Champions League aktiv war.
Entschieden wurde das Spiel der Zweibrücker Löwinnen schließlich in der Schlussphase, als bei der Heimmannschaft Kraft und Konzentration nachließen und den SV-Frauen infolgedessen auch einige Fehlversuche und technische Fehler unterliefen. Gegen eine „halbe Europaauswahl“, als die die Truppe der Roude Leiw Bascharage in der Ignaz-Roth-Halle angetreten war, war dies allerdings keine Enttäuschung sondern eher Bestätigung der guten Verfassung der SV-Frauenmannschaft.

Auf einen Blick:
SV 64:
Jana Specht und Daphne Huber (n.e.) im Tor – Joline Müller 10/2, Marion Weick 7, Lara Schlicker 3, Laura Witzgall 3, Katharina Handermann 3, Anne Wild 2, Katharina Koch 2, Miriam Schöneich 2, Sarah Witzgall, und Maren Rixecker.
Roude Leiw Bascharage:
Julie Colin im Tor – Viktoria Szücs 9/3, Emilia Rogucka 9, Simona Vintila 6, Anne Steuer 5, Sté Thill 4, Nathalie Müller 2, Jill Zeimetz 2, Judith Ferencz 1, Sarah de Sousa Moreira, Jill Eumann, Semina Radoncic.
Zeitstrafen 4:2 min., Siebenmeter: 3/2 – 3/3, Zuscher: 100, Schiedsrichter: Metz/Metz (Offenbach).