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Endlich haben sich die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken einmal für eine gute Leistung in der RPS-Oberliga belohnt. Am Samstagabend gewannen sie nämlich beim bisherigen Tabellendritten FSG Mainz 05 / Budenheim – durchaus überraschend – mit 29:28 (14:15). Zwar befinden sich die Frauen von Trainer Rüdiger Lydorf somit weiterhin unmittelbar im Abstiegskampf der RPS-Oberliga. Mittlerweile sind dort allerdings sechs Teams am Tabellenende, die lediglich durch zwei Punkte getrennt sind.
Möglicherweise war dieses Spiel also ein erster Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
„Am Ende haben wir aber auch endlich einmal das nötige Glück gehabt und der Zweitligareserve der FSG Mainz 05 / SF Budenheim die erste Heimniederlage seit über einem Jahr zugefügt“, war Lydorf nach dem Spiel und dem nicht unbedingt erwarteten doppelten Punktgewinn bei den heimstarken Mainzerinnen zunächst einmal mehr als zufrieden.
Die SV-Frauen können jetzt in eine vierwöchige Pause gehen, in der sie Kraft tanken können, um dann im letzten Hinrundenspiel gegen den TV Bassenheim am 15. Januar und in den danach folgenden 13 Rückrundenspielen noch den angestrebten Klassenerhalt in der RPS-Oberliga zu erreichen.
Die ersten zehn Minuten der Oberligabegegnung liefen am Samstag allerdings so, wie es wohl alle Zuschauer in der Halle erwartet hatten. Die junge Truppe der Gastgeberinnen – überwiegend auch Spielerinnen aus dem JBLH-Kader der JSG FSV Mainz 05 / SF Budenheim, erwischte den wesentlich besseren Start und schaffte es relativ problemlos, auf 8:4 davon zu ziehen.
Als Lydorf seine grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legte und sein erstes „Team-Time-out“ nahm, waren nicht einmal zwölf Minuten gespielt. Offensichtlich hatte der Zweibrücker Trainer aber genau den richtigen Moment erwischt, denn jetzt waren seine Spielerinnen „aufnahmebereit“ und kamen auch wie ausgetauscht auf das Spielfeld zurück.
Während die Zweibrückerinnen in der Anfangsphase zu überhastet agiert und in der Abwehr alles andere als gut gearbeitet hatten, wurde es nach der Auszeit wesentlich besser. Vor allem in der Defensive setzten die SV-Frauen nun das zuvor Besprochene viel konsequenter um.
Und sie starteten eine Aufholjagd, angetrieben von der zehnfachen Torschützin Katharina Koch. In der 20. Spielminute hatten sie beim 10:10-Zwischenstand erstmals wieder den Ausgleich erzielt, kurz darauf glückte sogar die erstmalige Führung in dieser Begegnung zum 10:11-Zwischenstand.
Allerdings „erholten“ sich jetzt auch wieder die Gastgeberinnen erkennbar, die in der Schlussphase der ersten Hälfte wieder das Kommando übernahmen und sich bis zum 15:14-Halbzeitstand erneut einen leichten Vorteil erspielten.
Anders als zu Spielbeginn – und anders als in vielen anderen Auswärtsspielen dieser Saison, waren die SV-Frauen nach dem Seitenwechsel dann direkt bei 100 Prozent. Aufmerksam in der Defensive und zielgerichtet in ihren Angriffsaktionen erhöhte die Lydorf-Truppe den Druck auf die Gastgeberinnen und baute, nachdem sie unmittelbar nach der Pause durch einen Doppelschlag zunächst ausgeglichen und kurz darauf durch die gut aufgelegte Spielmacherin Anne Wild die 15:16-Führung erzielt hatte, die eigene Führung nun kontinuierlich aus. Dabei fiel auf, dass die Zweibrückerinnen in diesem Spiel ihre Angriffskonzeptionen gegen die defensiv ausgerichtete 6:0-Abwehr der Mainzerinnen gut ausspielten.
Beim 20:25-Zwischenstand traute man seinen Augen kaum. Spielte da nicht eine Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf auswärts jedes Mal – und meistens auch recht deutliche – Niederlagen kassiert hatte? Und war sie nicht bei einer Spitzenmannschaft zu Gast, die auch fünf Minuten später beim 22:27-Zwischenstand noch mit fünf Toren zurück lag und deren fast 22 Monate lange Heimserie zu reißen drohte?
„Leider sind wir dann in der Schlussphase wieder viel zu hektisch geworden“, bemerkte Lydorf nach Spielende zu der Phase des Spieles, in der die Mainzerinnen aufholten und in der die Zweibrückerinnen sich beinahe noch um den verdienten Lohn ihrer bis dahin starken Leistung brachten.
Es wurde jedenfalls noch einmal ganz eng und die Gastgeberinnen verkürzten zum 28:29-Zwischenstand. Den Ausgleichstreffer verhinderten die Gäste allerdings auch dadurch, dass sie am Ende lange Angriffe spielten und damit einen weiteren Punktverlust abwendeten.
„Wir haben am Ende durchaus mit etwas Glück, insgesamt aber verdientermaßen gewonnen“, lautete schließlich das Fazit des zufriedenen Zweibrücker Trainers Rüdiger Lydorf.

Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber, Nina Jäger im Tor – Katharina Koch 10/2, Anne Wild 6, Miriam Schöneich 6, Laura Witzgall 4, Ina Sohns 2, Katharina Handermann1, Carla Wiegand, Levke Worm, Annika Birringer, Lisa Paquet,