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Das eine oder andere Kompliment konnten die Zweibrücker Löwen am Samstagabend in der Nußlocher Olympiahalle durchaus einheimsen, nachdem sie beim Meisterschaftsanwärter SG Nußloch über 60 Minuten relativ gut mitgehalten hatten, am Ende aber jedoch mit 28:34 (13:17) verloren.
Wie ein Tabellenletzter haben sie auch Nußloch in der Tat nicht gespielt, sondern gegen das „Starensemble“ der Gastgeber das Spielgeschehen lange offen gehalten. „Ich ziehe den Hut vor dieser jungen Zweibrücker Mannschaft, die jede Woche immer alles gibt. Es war klar, dass es für uns kein Sparziergang würde“, hatte auch Nußlochs Trainer Christian Job durchaus lobende Worte für die 64er.
Job konnte sich aber dennoch auf seine Mannschaft und seine Spieler der „Drittliga-Extraklasse“ verlassen.
Im Stile einer Spitzenmannschaft übernahmen die Gastgeber vom Anpfiff weg die Initiative, gingen auch gleich in Führung, vermochten die 64er zunächst allerdings nicht abzuschütteln.
In der siebten Minute erzielten die Zweibrücker Löwen durch einen erfolgreich abgeschlossenen Gegenstoß Benni Zellmers den 5:4-Anschlusstreffer.
Es folgten dann allerdings zehn Minuten, in denen bei den SVlern das Rückzugsverhalten nicht stimmte. Dies wiederum nutzten die Gastgeber aus, um die eigene Führung auf 12:6 auszubauen.
Pierre Freundl, neben Kreisläufer David Ganshorn erfolgreichster Torschütze der Gastgeber, erzielten dieses Tor per Tempogegenstoß. „Das war dann leider doch so etwas wie die Vorentscheidung“, haderte SV-Trainer Tony Hennersdorf ein wenig mit den Konzentrationsmängeln seiner Spieler während dieser kurzen Phase.
Hennersdorf nahm sein Team-Time-out und sah anschließend, wie sich seine Mannschaft wieder ins Spiel zurück kämpfte, wie sie durch Tore von Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel, dem stark aufspielenden Nils Wöschler, Jonas Denk und wiederum Eisel zum 13:10-Zwischenstand aufholte. Jetzt waren die 64er wieder dran, hätten in dieser Phase sogar noch weiter verkürzen können, wenn nicht Benni Zellmer und Tobi Alt in den darauf folgenden Szenen jeweils einen Tempogegenstoß vergeben hätten.
Statt einer weiteren Ergebnisverbesserung aus Sicht der 64er ging es also mit einem 17:13-Zwischenstand in die Halbzeitpause.
Für Benedikt Berz, der dieses Mal nicht an die teilweise hervorragenden Leistungen der letzten Wochen heran kam, brachte SV-Trainer Tony Hennersdorf bereits in der 24. Spielminute Rok Selakovic. Der kam auch gut ins Spiel, konnte aber auch nicht verhindern, dass der Tabellenvierte das Spiel weiterhin souverän kontrollierte.
Die letzten drei Treffer der 64er vor der Halbzeitpause erzielte Till Wöschler, der erstmals in dieser Saison während eines Drittligaspieles im Rückraum zum Einsatz kam. Und dort machte er seine Sache durchaus sehr ordentlich, schaffte es jeweils, an der 6:0-Abwehrformation vorbei ins von Fabian Lieb gehütete Gastgebertor zu treffen.
Erfolgreichster Torschütze der 64er war in diesem Spiel allerdings dessen Bruder Nils Wöschler, dem es immer wieder gelungen war, mit seinen Schlagwürfen aus dem Rückraum enorme Torgefahr auszustrahlen. Und über diese „gefühlt 15 Schlagwurftreffer“ ärgerte sich schließlich auch Nußlochs Trainer Christian Job.
Dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang kaum noch Zugriff auf die körperlich sehr robuste und insbesondere mit hervorragenden Einzelspielern besetzten Gastgeber bekam, beklagte SV-Trainer Tony Hennersdorf schließlich nach dem Spiel. Zwischen vier und sechs Toren Unterschied betrug nämlich auch während der zweiten 30 Spielminuten regelmäßig die Führung des Meisterschaftsanwärters.
Umgekehrt bedeutete dies, dass die Gäste zwar weiterhin „mitspielten“, in entscheidender Phase aber dann doch nicht stark und durchschlagskräftig genug waren. Auch weil sie zehn Minuten vor Spielende nochmals einige Konterchancen ungenutzt ließen, gelang ihnen keine merkliche Resultatsverbesserung mehr.
Vielmehr gewannen die Gastgeber vor ca. 550 Zuschauern letztlich klar mit sechs Toren Unterschied.
Weiter geht es jetzt für die SVler mit zwei Heimspielen, zunächst am kommenden Samstag um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle gegen die SG Oppenweiler-Backnang und dann eine Woche später, ebenfalls um 18 Uhr allerdings in der Westpfalzhalle, gegen den TV Hochdorf mit Stefan Bullacher, Ladi Kovacin und Robin Egelhof.

Auf einen Blick:
SG Nußloch: Fabian Lieb und Marco Bitz (ab der 43) im Tor – Lars Crocoll 3, Jochen Geppert 1, Simon Kuch 3 – Christian Buse 1, Gianluca Pauli 2 – David Ganshorn 6 – Pierre Freudl 6/3, Kevin Bitz 5, Sebastian Körner 4, Max Schmitt 3, Patrick Fehringer, Philipp Müller.
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Rok Selakovic (ab der 24.) im Tor – David Oetzel 3, Dennis Götz 2/2, Nils Wöschler 9 – Tobias Alt 3, Benni Zellmer 2 – Max Sema – Till Wöschler 5, Marc-Robin Eisel 2, Jonas Denk 2, Patrick Bach und Niklas Bayer.   
Zeitstrafen: 10:8 Min.,  Siebenmeter: 3/3 – 2/2, Zuschauer: 550, Schiedsrichter: Markus Fähnlie / Jörg Schulle (Königsbronn / Oberkochen).