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Zum ersten Mal in fast drei Jahren JBLH haben die Zweibrücker Junglöwen am Samstagabend beim Auswärtsspiel in Konstanz als Gast der HSG Konstanz nach dem Spiel einen Einspruch gegen die Wertung des Spieles angekündigt. „Dieses Mal hatten wir wieder eine ganz unausgewogene Schiedsrichterleistung“, war SV-Trainer Tony Hennersdorf nach dem Spiel vollständig bedient!
So endete das Bundesligaspiel der Zweibrücker Junglöwen am Samstagabend 32:31 (14:15) für den Zweitliganachwuchs der HSG Konstanz.  „Leider gab es alleine in der letzten Spielminute zwei ganz gravierende Fehlentscheidungen“, begründete Hennersdorf den Einspruch.
Ungeachtet dessen war bereits das Zeitstrafenverhältnis von 7:0 zu Lasten der 64er kaum nachvollziehbar, bedeutete tatsächlich 14 Minuten in Unterzahl zu spielen. Angesichts dieses Zeitstrafenverhältnisses war der Spielverlauf der JBLH-Begegnung aus Sicht der Zweibrücker Löwen letztlich sogar ein wenig überraschend. Denn er war stets knapp und umkämpft.
Der Spielverlauf belegt jedenfalls, dass die Gastgeber aus der zahlenmäßigen Überlegenheit nicht größeren Nutzen zu ziehen vermochten oder aber anders ausgedrückt, dass sie vielleicht nur deshalb in der Lage waren, überhaupt mitzuhalten!
Es entwickelte sich jedenfalls ein Spiel auf Augenhöhe, die Führung wechselte ständig, ehe sich die Gastgeber am Ende knapp mit einem Tor Unterschied durchsetzten. Gerade die letzte Spielminute sorgte auf Zweibrücker Seite aber für sehr großen Unmut.
Die 64er hatten sich nach einem zwei-Tore-Rückstand wieder herangekämpft, aus dem 31:29 das 31:31-Unentschieden gemacht. Der beste SV-Spieler an diesem Nachmittag, Niklas Bayer sowie Marc-Robin Eisel waren hier für die 64er erfolgreich, ehe sich die SVler erneut den Ball erkämpften und einen Siebenmeter zugesprochen bekamen. Marc-Robin Eisel vergab hier 40 Sekunden vor Spielende die mögliche Führung. Jetzt nahm HSG-Trainer Christian Korb seine letzte Auszeit. Und seine Mannschaft schaffte durch Jonas Hadlich den 32:31-Führungstreffer. „Dem Tor war allerdings klar ein Fußspiel vorausgegangen“, monierte Hennersdorf den ersten gravierenden Fehler des Schiedsrichtergespannes in der Schlussphase, als Hadlich einen vom Tor abprallenden Ball im Stile eines Fußballspielers mit dem Fuß stoppte, aufnahm und traf.
Auch die Zweibrücker Löwen hatten dann nochmals Ballbesitz und auch das Zweibrücker Trainerteam Hennersdorf/Schwarzer nahm vier Sekunden vor Spielende nochmals eine Auszeit. Christopher Huber und Tom Grieser stürmten danach über die Halbpositionen nach vorne, der Ball kam zu Grieser und der wuchtete den Ball in den Winkel des Konstanzer Tores. Jetzt allerdings entschied das Schiedsrichtergespann gemeinsam mit dem ebenfalls überfordert wirkenden Zeitnehmergespann auf Spielende bevor der Ball die gegnerische Linie überschritten hatte. „Ich meine, das war dann der zweite ganz entscheidende Fehler“, ärgerte sich Hennersdorf, der sich die Spielszene auf der Heimfahrt von Konstanz nach Zweibrücken noch mehrfach angesehen hatte und dabei kein Schlusssignal vor dem Zappeln des Tornetzes vernommen hatte.
Das war’s dann, einerseits mit den Punkten dieses Spieles, andererseits aber auch mit der vagen Hoffnung, sich vielleicht doch noch auf den zweiten Tabellenplatz der Südstaffel der JBLH vorzuarbeiten und sich damit für die Endrunde, das Viertelfinale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft zu qualifizieren. Diese Tatsache hatte schon einen gehörigen Frustfaktor für die SV-Jungs!
Auch in der ersten Halbzeit vermochte sich keine der beiden Mannschaften abzusetzen, vielleicht einmal davon abgesehen, dass die Gastgeber zwischen der sechsten und elften Spielminute vom 3:3-Zwischenstand auf 6:3 wegzogen waren und einmal mit drei Toren vorne lagen. Bedingt durch die erste Zeitstrafe gegen Mannschaftskapitän Tom Grieser, der frühen Verletzung von Kian Schwarzer, der bereits in der fünften Minute umknickte und anschließend nicht mehr mitwirken konnte, vielmehr aber auch durch einige überhastete Abschlüsse der SVler, gelang es den Gastgebern, die ja bekanntermaßen noch um den so wichtigen sechsten Tabellenplatz der JBLH kämpfen, dieser Zwischenspurt.
Die 64er kämpften sich aber wieder heran und gingen ihrerseits kurz vor der Halbzeitpause durch Mike Finkler mit 14:15 in Führung.
Den Start in den zweiten Durchgang verpennten die SVler dann wieder, gestatteten den Gästen direkt zwei Treffer zum 16:15-Zwischenstand, den diese dann in den Folgeminuten, zeitweilig wieder in Überzahl, sogar auf 19:16 auszubauen vermochten.
HSG-Toptorschütze Samuel Löffler erhöhte dann sogar erstmals auf vier Tore Unterschied zum 21:17-Zwischenstand, wobei Tom Grieser auf SV-Seite in dieser Szene auch seine zweite Zeitstrafe erhielt. Denkbar ungünstige Voraussetzungen also für eine kurzfristige Ergebniskorrektur.
Dennoch gelang diese durch zwei Treffer des entfesselt aufspielenden Niklas Bayer in Unterzahl, dem Philipp Meiser in der 41. Spielminute sogar noch den 21:20-Anschlusstreffer folgen ließ. Jetzt waren die 64er wieder auf Tuchfühlung zur HSG Konstanz.
Erneut Niklas Bayer sowie Tim Schaller sorgten dann für den 22:22-Ausgleich, woraufhin HSG-Trainer Christian Korb eine Auszeit nahm
Jetzt waren allerdings die Junglöwen wieder im Spiel. Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel gelang zum 22:23-Zwischenstand wieder die erstmalige Zweibrücker Führung, die Bayer, Eisel und Christopher Huber für die Zweibrücker Löwen weiter ausbauten, und zwar auf 24:27 in der 48. Spielminute.
Mit den Gastgebern war allerdings weiterhin zu rechnen, auch weil die beiden Topspieler der Gastgeber, Samuel Löffler und Manuel Wagner, immer wieder erfolgreich zum Abschluss kamen.
In der 52. Spielminute war auch der SV-Vorsprung wieder aufgebraucht, kamen die Gäste zum 28:28-Ausgleichstreffer. Und das Zweibrücker Trainerteam Tony Hennersdorf und Christian Schwarzer nahm ebenfalls eine erneute Auszeit.
Ein verworfener Siebenmeter Tom Griesers und ein weiterer Doppelschlag Löfflers ließen das Pendel dann wieder für die Gastgeber ausschlagen, die kurz vor Ende auf 30:28 wegzogen.
Es folgte die hochdramatische Schlussphase sowie ein Endergebnis, das die Zweibrücker ärgerte und die Gastgeber jubeln ließ. 
Die SVler hatten an dieser Niederlage jedenfalls sehr zu knabbern – und die vier Stunden lange Heimfahrt war deshalb auch alles andere als unterhaltsam. Zu sehr hatte das Spiel, hatten die sonderbaren Schiedsrichterentscheidungen die Zweibrücker Löwen gekränkt!
„Trotz all dieser Umstände haben wir das Spiel  aber selbst aus der Hand gegeben und dafür gesorgt, dass die Schiedsrichter das Spiel schließlich auf den Kopf stellen konnten“, lautete schließlich Hennersdorfs Fazit.
Auf einen Blick:
HSG Konstanz:
Kristian Bozin und Moritz Ebert im Tor – Samuel Löffler 10, Manuel Wangler 8/2, Joel Mauch 4/1, Pascal Mack 4, Jonas Hadlich 3, Carl Gottesmann 2, Patrick Volz 1, Marc Plesse, Jan-Nicolai Geistler, Moritz Dierberger, Johnny Polis.
SV 64 Zweibrücken:
Alessandro Lehr und Yannick Mangold im Tor – Niklas Bayer 8, Marc-Robin Eisel 5/2, Tim Schaller 5, Tom Grieser 4/1, Christopher Huber 4, Mike Finkler 3, Kian Schwarzer 1, Philipp Meiser 1, Robin von Lauppert, Sebastian Meiser, Felix Dettinger,
Zeitstrafen: 0:14 Minuten, Siebenmeter: 3/2, 6/3, Zuschauer: 50, Schiedsrichter: Dennis Müller und Christof Seeger (Dettingen).