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Mit einem leistungsgerechten 23:23 (13:10)-Unentschieden trennten sich am Samstagabend in der dritten Liga die beiden Abstiegskandidaten vom VTV Mundenheim und den Zweibrücker Löwen. Damit behaupteten die Gastgeber ihren vorletzten Tabellenplatz gegenüber den 64ern, bleiben zwei Punkte vorne und haben damit auch „den direkten Vergleich“ der beiden Teams aus dem Bereich der Rheinland-Pfalz-Saar-Oberliga gegenüber den SVlern gewonnen.
Dass die 64er in diesem Spiel allerdings überhaupt einen Punkt mitnehmen durften, daran war angesichts der „Rahmendaten dieses Spieles“ keineswegs zu denken. 28 Fehlversuche, darunter alleine sechs Tempogegenstöße sowie elf technische Fehler standen am Ende aus Zweibrücker Sicht in deren Fehlerbilanz, sorgten für eine miserable Quote von gerade einmal 37 Prozent Zweibrücker Angriffseffektivität.
„Mit solchen Fehlern kann man in der dritten Liga normalerweise nichts Zählbares einfahren“, war Hennersdorf somit angesichts dieses „Punktgewinns“ seiner Mannschaft nach Spielende fast schon überrascht.
Alleine in der ersten Hälfte trafen die 64er auch bereits sechsmal das Torgebälk, scheiterten im Laufe des Spiels zudem immer wieder am guten Mundenheimer Torhüter Tim Doppler.
Ganz schlimm waren allerdings die technischen Fehler, die ihnen nicht nur einmal unterliefen. So
spielten sowohl Dennis Götz als auch Tom Grieser jeweils dem von der Auswechselbank kommenden Mundenheimer Marco Binnes den Ball in die Hände, so dass dieser eigentlich nur noch per Tempogegenstoß vollstrecken musste. Diese Fehler waren es, die den Zweibrücker Löwen richtig wehtaten, denn sie passierten immer dann, wenn sie eigentlich selbst mal am Drücker waren, wenn sich die Chance zum Anschluss- oder Ausgleichstreffer bot.
Dass die SVler nach gutem Beginn und einer 3:2-Führung etwas den Faden verloren und gegen die „rückraumlastigen“ Mundenheimer bis zur 16. Spielminute mit 4:7 in Rückstand gerieten, lag an einer sich hier schon abzeichnenden ganz schwachen Zweibrücker Chancenverwertung. So vermochten sich die Gastgeber in ihrer stärksten Phase, den zehn Spielminuten zwischen der 13. und 23. Minute vom 4:4-Zwischenstand zur 11:6-Führung abzusetzen. In dieser Phase gelang den 64ern fast nichts, brachten sie ihren Trainer und die mitgereisten Zweibrücker Fans mehrfach zum „Haare raufen“.
Was man den 64ern in diesem Spiel indessen keineswegs absprechen konnte, waren ihre große Kampfbereitschaft und Moral. Entsprechend lobte auch Mundenheims Trainer Patrick Horlacher anlässlich des Pressegesprächs nach der Begegnung die junge Zweibrücker Truppe: „Ich muss den Jungs von Tony ein großes Kompliment machen – die haben heute nie aufgegeben und sich immer wieder zurück gekämpft“. In der Tat war dies die aus Zweibrücker Sicht wohl positivste Erkenntnis, die man nach der Leistung der jungen SV-Mannschaft am Samstagabend gewinnen konnte.
Erkennbar war in diesem Spiel allerdings auch, dass die Gastgeber gut auf das schnelle Zweibrücker Spiel eingestellt waren. Insbesondere ihr Rückzugsverhalten war bemerkenswert. Häufig schafften sie es, im Rückwärtsgang ein höheres Tempo anzuschlagen, als die 64er in der Vorwärtsbewegung. Immer, wenn die 64er indessen das Tempo hoch hielten – und nach Ballgewinnen im Gegenstoßvortrag keine technischen Fehler machten - vermochten sie auf ihren Gegner auch einen solch großen Druck aufzubauen, dass sie schließlich auch in der Lage waren, dem Spiel eine Wende zu geben, selbst wieder in Führung zu gehen.
In der 40. Spielminute war es dann wieder so weit, die SVler hatten den vorangegangenen fünf-Tore-Rückstand kompensiert und waren beim 16:17-Zwischenstand erstmals wieder in Führung gegangen.
Großen Anteil hieran hatte Torhüter Rok Selakovic, der an diesem Abend wesentlich besser mit seinen Vorderleuten harmonierte als im ersten Durchgang Benedikt Berz. Selakovic hatte mit seinen Paraden beim Gegner erkennbar Eindruck hinterlassen!
Dass diese zwischenzeitliche Zweibrücker Führung dann allerdings genau während einer Überzahlsituation der SVler verloren ging, die Gastgeber durch Lars Matthias Hannes und durch Tim Schmieder in Unterzahl zweimal trafen, während die SVler jetzt immer wieder an Tim Doppler im Mundenheimer Tor scheiterten, war aus Zweibrücker Sicht extrem nervend.
Ähnlich wie bereits im ersten Durchgang waren es die zehn Minuten zwischen der 40. und der 50. Spielminute, in denen den Zweibrücker Löwen der Zugriff auf’s Spiel verloren ging.
Dies wiederum hatte zur Folge, dass der VTV Mundenheim bis zur 51. Spielminute beim 21:18-Zwischenstand wieder mit drei Toren vorne lagen, jetzt alles auf einen Heimsieg der Gastgeber hindeutete.
Dass in diesem Spiel keine der beiden  Mannschaften eine durchgängig planbare Leistung abzurufen vermochte, belegte dann allerdings wieder die Schlussphase dieses zumindest sehr spannenden Handballspieles. Denn Philipp Hammann, Marc-Robin Eisel und Dennis Götz per Siebenmeter sorgten bis zur 56. Spielminute wieder für den 21:21-Ausgleich – dem der starke Kian Schwarzer per Tempogegenstoß und Niklas Bayer sogar noch zwei weitere Tore zum 21:23-Zwischenstand folgen ließen.
Während Mundenheims Co-Trainer Marco Tremmel, der im Hinspiel in der Schlussphase noch die entscheidenden Akzente zugunsten der Mundenheimer Hornissen zu setzten vermochte, dieses Mal von der SV-Defensive gut kontrolliert wurde, traf am Samstagabend der neben Tim Doppler beste Mundenheimer Spieler, Kreisläufer Sascha Hanke, 90 Sekunden vor Spielende zum Anschlusstreffer.
Irgendwie passte es zu diesem Spiel, dass Nils Wöschler im folgenden Angriff für die 64er nicht traf, die Gastgeber nochmals in Ballbesitz kamen, Patrick Horlacher eine letzte Auszeit nahm, die Gastgeber dabei ihren letzten Angriff absprachen – und Rok Selakovic einen weiteren Rückraumwurf der VTV-Akteure parierte. Es passte allerdings auch, dass dieser vom Tor zurückprallende Ball nicht von den 64ern kontrolliert werden konnte, sondern bei Florian Treiber landete, der mit seinem einzigen Tor von Linksaußen den 23:23-Ausgleichstreffer erzielte. 
Auf einen Blick:
Tim Doppler und Nico Klein (für zwei Minuten) im Tor – Tim Schmieder 2, Julian Doppler 3, Daniel Arentz 5 - Marco Binnes 2, Patrick Buschsieper 1/1  – Sascha Hanke 5 – Matthias Scheuerer 2, Lars Hannes 1,  Thoren Pönisch 1, Florian Treiber 1 und Marco Tremmel.
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Rok Selakovic (2. Hz.) im Tor – David Oetzel 1, Dennis Götz 4/3, Nils Wöschler 4 – Tobias Alt 2, Benni Zellmer 3 – Max Sema – Kian Schwarzer 5, Marc-Robin Eisel 1, Tom Grieser 1, Niklas Bayer 1, Philipp Hammann 1. 
Zeitstrafen: 12:8 Min., Siebenmeter: 1/1 – 3/3, Zuschauer: 200, Schiedsrichter: Tobias Lay / Kai Morlock (Bruchsal / Ubstadt-Weiher).