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Wenn die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken am Samstagmittag um 17 Uhr ihr Auswärtsspiel beim Meisterschaftsanwärter TV Bassenheim bestreiten, dann ist dies nicht nur das letzte Spiel der Saison 2016/17, es ist dies auch das 403. Meisterschaftsspiel einer Mannschaft der Zweibrücker Löwen im Laufe dieser langen Saison.
403 Spiele in einer Spielzeit, die sicher nicht an die Superlative der letzten Jahre heranreichen wird, die aber durchaus auch Erfolge brachte, wie beispielsweise der Klassenerhalt der A-Jugend in der Jugendbundesliga oder diverse Meisterschaften von Jugendmannschaften, wie der A2 in der Saarlandliga, der Aw und der C2 in der Bezirksliga oder der D2 in der Staffel 2.
Leider musste die erste Männermannschaft bekanntlich ja den Abstieg aus der dritten Liga hinnehmen und wird in der kommenden Saison in der RPS-Oberliga versuchen, wieder vorne dabei zu sein.
Nach sehr durchwachsenem Saisonverlauf mit einem „blauen Auge“ davongekommen ist hingegen die erste Frauenmannschaft, die zuletzt nochmals in den Abstiegsstrudel der RPS-Oberliga hineingeraten ist und eigentlich erst „locker aufspielen“ kann, seit dem klar ist, dass der Drittligaabsteiger Roud Leiw Bascharage in der kommenden Saison nicht in der RPS-Oberliga antreten wird.
„Ich bin wirklich froh, dass diese Saison jetzt zu Ende ist“, merkte auch SV-Trainer Rüdiger Lydorf an, der mit seinen Spielerinnen diese von vielen schweren Verletzungen geprägte Saison schnell abhaken möchte.
Mit 17:33 Punkten belegt seine Mannschaft derzeit den drittletzten Tabellenplatz der RPS-Oberliga, hat zuletzt gegenüber den mitgefährdeten Teams aber auch einiges an Boden verloren. Und sie muss am Samstagabend beim TV Bassenheim ran, der sich während der ganzen Saison ein enges „Kopf-an-Kopf“-Rennen im Meisterschaftskampf mit der SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam lieferte und momentan mit einem Punkt Rückstand den zweiten Tabellenplatz einnimmt.
Der letzte Samstag dürfte den Bassenheimer Frauen allerdings noch „schwer im Magen“ liegen, denn da verlor Tabellenführer SG OBZ mit 27:30 bei der HSG Hunsrück. Weil aber Bassenheim sein Auswärtsspiel bei VTV Mundenheim ebenfalls verlor, am Ende bei der 25:26-Niederlage ohne Punktgewinn blieb, ist der große Schritt in Richtung Oberligameisterschaft und Drittligarückkehr somit unterblieben.
Aus diesem Grunde werden die Bassenheimerinnen am heutigen Samstag aber wohl mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch beginnen. „Dementsprechend rechnen wir uns heute nicht unbedingt große Chancen aus“, ist Lydorfs Einschätzung vor diesem letzten Spiel realistisch.
Zumal er in Bassenheim durchaus personelle Probleme haben wird. Denn Laura und Sarah Witzgall werden hier ebenso fehlen, wie voraussichtlich die erkrankte Ina Sohns.
Dafür wird wohl Annalena Frank ihr erstes Spiel in der Frauenmannschaft bestreiten. Den Aktivenpass der 17jährigen haben die 64er jedenfalls für dieses Spiel beantragt. „Ich habe aber auch vor, allen Spielerinnen nochmals genügend Einsatzzeiten zu geben“, möchte Lydorf die Saison in Bassenheim locker ausklingen lassen.
Dabei wird auch Lucie Krein wieder zum Kader gehören, die sich nach ihrer schweren Kreuzbandverletzung wieder heran gekämpft hat und seit letzter Woche auch wieder in den normalen Mannschaftstrainingsbetrieb eingebunden ist. „Wir werden hier allerdings sicher nichts riskieren“, plant Lydorf mit ihr eher als Siebenmeterschützin, denn als Spielmacherin auf dem Parkett.
Anne Wild wird am Samstag ihr letztes Spiel im SV-Trikot bestreiten. Sie wird studienbedingt wegziehen. Und Torhüterin Jana Specht wird in der kommenden Saison nur noch in der zweiten Frauenmannschaft auflaufen.