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Das Spitzenspiel der RPS-Oberliga zwischen den Illtaler Zebras und den Zweibrücker Löwen hatte am Ende beim 27:24 (14:8) einen verdienten Sieger. Die Gastgeber zeigten in der mit ca. 600 Zuschauern gut gefüllten Hellberghalle in der ersten Halbzeit eine überragende Mannschaftsleistung, angefangen bei ihrem starken Keeper Robin Näckel, über die resolut verteidigende 6:0-Abwehrformation bis hin zu einem kompromisslosen Umschaltspiel.
„Wir haben einfach zu schlecht geworfen“, hatte SV-Trainer Axel Koch nach dem dennoch spannenden Spiel auch eine recht simple Erklärung für die Zweibrücker Niederlage parat. Denn seine junge Mannschaft leistete sich gegen die gut eingestellte Illtaler Truppe in jeder Hälfte 14 Fehlversuche. Zu diesen Fehlwürfen gesellten sich dann noch zwölf technische Fehler, was eine Angriffseffektivität von lediglich 37,5 Prozent bedeutete. Einfach zu wenig,  um diese Illtaler Mannschaft an diesem Abend überraschen zu können.
Zwar hatten die 64er den besseren Start erwischt und waren durch zwei Tore von Philipp Hammann und eines von Neuzugang Lukas Majbik mit 1:3 in Führung gegangen. Danach allerdings kämpften sich die Gastgeber ins Spiel – sorgten mit ihrer guten Abwehrarbeit bei den 64ern für einige Verunsicherung – und bestraften in der Folge jeden gegnerischen Fehler konsequent durch das eigene, hervorragende Gegenstoßspiel.
Dabei hatten sich die 64er auf diese Qualitäten der Illtaler eigentlich eingestellt. Neben dem starken Konterspiel waren dies insbesondere die Spielsituationen durch einlaufende Außenspieler sowie die Wurfkraft der agilen Illtaler Rückraumschützen. Und hier war es in der ersten Hälfte insbesondere Marcel Becker, der vom rechten Rückraum aus sehr viel Gefahr ausstrahlte, am Ende mit acht Treffern auch erfolgreichster Illtaler Torschütze war.
SV-Keeper Benedikt Berz wurde hier häufiger von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Mit 16 Paraden war der Torhüter am Ende dann sogar der beste Zweibrücker. Dies lag aber insbesondere auch an der Tatsache, dass seine Vorderleute „reihum“ beim Abschluss Nerven zeigten und immer wieder auch aus allerbester Wurfposition am Illtaler Keeper scheiterten.
So gelang es den Gastgebern, bis zur Halbzeitpause eine recht komfortable 14:8-Führung herauszuwerfen, die, darin waren sich auch die zahlreich mitgereisten SV-Fans einig, auch in dieser Höhe völlig verdient war. Denn nach dem 8:6-Zwischenstand durch SV-Kapitän Tom Grieser in der 18. Spielminute leisteten sich die SVler einfach zu viele Fehler, trafen bis zur Halbzeit nur noch zweimal. Einfach zu wenig für ein Spitzenspiel.
Axel Koch sprach in der Pause dann die größten Fehlerquellen an, brachte seine Mannschaft „auf Linie“ zurück.
Und die zeigte dann zumindest in kämpferischer Hinsicht eine gute Leistung, steckte nie auf -  blieb aber auch im zweiten Durchgang eher glücklos.
 
Zwei schnellen Toren durch Tobi Alt und Tom Grieser folgten erneut Fehlversuche, jetzt sogar mehrfach bei Tempogegenstößen, also völlig freistehend vor Näckel. Und diese Fehler taten echt weh, drückten auch sichtlich auf die Moral der 64er. Und zwar auch deshalb, weil es den 64ern eher selten gelang, sich gegen die kompakte 6:0-Abwehrformation der Gastgeber durchzusetzen. Immer wieder waren die Illtaler  in der Lage, Zweibrücker Kreuzbewegungen mittels Stopfouls zu unterbinden. „Wir haben die Grundlage zum Sieg durch unsere gute Abwehr gelegt, freute sich Illtals Trainer Steffen Ecker nach Spielende über die hervorragende Defensivleistung seiner Mannschaft.
Lediglich in den letzten zehn Spielminuten gerieten die Zebras nochmals ein wenig unter Druck. Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel mit zwei und Kian Schwarzer mit einem Treffer sorgten beim 22:19-Zwischenstand nochmals für Zweibrücker Hoffnungen. Die allerdings wurden im Keime erstickt, weil Niklas Kiefer auf Illtaler Seite weiterhin ganz wichtige Treffer für die Gastgeber erzielte.
Beim Stande von 26:24 erkämpften sich die nun in 4:2-Abwehrformation verteidigenden 64er eine Minute vor Spielende noch ein letztes Mal den Ball; doch auch jetzt unterlief ihnen ein technischer Fehler, so dass damit auch die letzten Hoffnungen auf einen Punktgewinn schwanden.
Am Ende setzten sich die Gastgeber mit 27:24 durch und sind damit neben der VTZ-Saarpfalz die einzige verlustpunktfreie Mannschaft an der Tabellenspitze der RPS-Oberliga.
Dass das Schiedsrichtergespann Peiser/Zimmer in vielen Szenen dieses Oberligaspieles überfordert schien, war erkennbar, hatte aber letztlich auf den Ausgang dieser Begegnung keine Auswirkungen.
So spielten sie:
HF Illtal:
Robin Näckel und Alexander Dörr (bei einem 7m) im Tor – Marcel Becker 8/2, Niklas Kiefer 6, Christoph Holz 1 – Jonas Guther 3, Max Mees – Pascal Meisberger 4 – Philipp Michel 2, Marvin Mebus 1, Oliver Zeitz 1, Sebastian Hoffmann 1, Norbert Petö,
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz, Julien Santarini (n.e.) im Tor – Niklas Bayer, Lukas Majbik 2, Tom Grieser 2 – Philipp Hammann 3, Benni Zellmer – Kian Schwarzer 3 – Marc-Robin Eisel 8/4, Tobias Alt 3, David Oetzel 2, Max Sema 1, Christopher Huber, Till Wöschler.
Zeitstrafen: 5:3, Siebenmeter: 2/2 - 4/4, Zuschauer: 600, Schiedsrichter: Philipp Peiser / Marc Zimmermann (Dansenberg / HV Pfalz).