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Im Vorfeld des Halbfinal-Turniers um den Saarlandpokal, kündigte Trainer Axel Koch bereits eine veränderte Formation seines Teams an, die auch richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf sein sollte. Während der erste Newcomer Christopher Huber in allen drei Spielen in der Startaufstellung stand, musste der ebenfalls neu ins Team gerückte Philipp Meiser, wegen einer hartnäckigen Erkältung passen. Neben seinem verletzten Kapitän Tom Grieser, musste Koch auch auf die beiden urlaubsbedingt fehlenden Kian Schwarzer und David Ötzel verzichten. Deshalb machte der Zweibrücker Übungsleiter aus der Not eine Tugend und nominierte kurzerhand die beiden A-Jugendspieler Sebastian Meister und Tom Ihl, ebenso wie Routinier Nils Wöschler, für das Pokalwochenende nach. Wöschler war nach Absprache, nach seinem vierwöchigen Intermezzo beim TV Hochdorf, wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt.

Das Halbfinale um den Saarlandpokal, wird im Turniermodus „Jeder gegen Jeden“, mit einer verkürzten Spielzeit von jeweils zweimal zwanzig Minuten ausgespielt. In ihrer ersten Begegnung trafen die 64er auf den Tabellenzweiten der Saarlandliga, die HSV Merzig-Hilbringen. Die Mannen um ihren Ersatzkapitän und fünffachen Torschützen Benni Zellmer, sorgten von Anfang an für klare Verhältnisse und fuhren über die Zwischenstände 4:0(5.), 15:7(22.) und 20:11(30.), einen deutlichen 23:16 Start-Ziel-Sieg ein.
Direkt im Anschluss an diesen Auftaktsieg und ohne Pause, forderte die Bundesligareserve der HG Saarlouis in ihrer heimischen Steinrauschhalle, den SV 64 zum Pokalduell. Auch in dieser Partie übernahmen die Westpfälzer sofort das Kommando und führten zur Pause beruhigend mit 10:4 Toren. Trainer Axel Koch schonte seine Stammkräfte im zweiten Durchgang weitestgehend und so entstand ein offener Schlagabtausch, bei dem der HGS zwar noch eine Ergebniskorrektur gelang, der verdiente 17:14 Sieg für die 64er aber nie in Gefahr war.

Da auch die HF Illtal ihre beiden Spiele gegen Merzig und Saarlouis deutlich gewinnen konnte, standen beide Oberligisten schon vor ihrem direkten Aufeinandertreffen, als Finalteilnehmer für das am Ostermontag in Saarbrücken stattfindende Final-Four-Turnier bereits fest. In einem Spiel ohne große sportliche Bedeutung, zeigten beide Teams – jeweils ersatzgeschwächt – trotzdem viel Engagement und boten den Zuschauer zum Abschluss des Tages noch einmal  guten Handballsport. Auf Illtaler Seite setzte vor allem Rückraumspieler Marcel Becker Akzente, den die Zweibrücker Abwehrreihe fast über die gesamte Spieldauer nicht in den Griff bekam und der am Ende neun Treffer erzielen konnte. Bei den 64ern konnte der linke Flügel mit Till Wöschler und Benni Zellmer überzeugen, die zusammen ebenfalls neun Mal trafen und somit für beinahe die Hälfte der Zweibrücker Tore verantwortlich waren. In einem spannenden und ausgeglichenen Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, entschieden die SVler die Partie mit 21:19 zu ihren Gunsten. Dabei gelang ausgerechnet Youngster Sebastian Meister, Sekunden vor dem Ende, den entscheidenden Siegtreffer.
Trainer Axel Koch war mit der Leistung seiner Schützlinge und dem gelungenen Start ins neue Handballjahr dann auch rundum zufrieden: „Insgesamt war das ein verdienter Turniersieg und eine sehr gute Mannschaftsleistung nach erst drei Trainingseinheiten. Vor allem haben wir die Abwehrleistung kontinuierlich gesteigert und mit viel Tempo gespielt. Und genau das wollen wir nun in den Rückrundenauftakt mitnehmen“.

Es spielten:
Benni Berz und Julien Santarini im Tor,
Philipp Hammann 8, Christopher Huber 4, Nils Wöschler 1, Benni Zellmer 13/3, Tom Ihl 3, Tobias Alt 2, Niklas Bayer 2, Sebastian Meister 2, Max Sema 5, Till Wöschler 9, Lukas Majbik 10/1

Das Turnier auf einen Blick:
HG Saarlouis II – HF Illtal 13:22
SV 64 Zweibrücken – HSV Merzig-Hilbringen 23:16
HG Saarlouis II - SV 64 Zweibrücken 14:17
HSV Merzig-Hilbringen - HG Saarlouis II 11:19
HF Illtal - HSV Merzig-Hilbringen 22:9
HF Illtal - SV 64 Zweibrücken 19:21

Ebenso wie die Männer, waren auch die Oberligafrauen des SV 64 Zweibrücken am vergangenen Wochenende in Saarlouis im Pokaleinsatz. Doch im Gegensatz zu den Herren, wird bei den Frauen das Halbfinale nicht in Turnierform, sondern in einer einzigen Begegnung ausgespielt. Gastgeber der Löwinnen war die Damenmannschaft der HG Saarlouis, die aktueller Tabellenführer in der Saarlandliga ist. Und die verlangten ihren Gästen aus der Oberliga alles ab. Auf der einen Seite zeigte der Saarlandligist eine gute und couragierte Leistung, andererseits lies der Auftritt der Gäste aus der Westpfalz auch sehr zu wünschen übrig und trieb ihrem Trainer Rüdiger Lydorf förmlich die Zornesröte ins Gesicht. „Ich habe in der Halbzeit sehr deutliche Worte gefunden und die Frage gestellt, ob meine Spielerinnen sich für das Endspiel am Ostermontag überhaupt qualifizieren wollen. Mehr gibt es zur ersten Hälfte auch nicht zu sagen“, nahm der Zweibrücker Übungsleiter nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund. Nach einer schwachen ersten Halbzeit, mit großen Defiziten in der Abwehr, im Angriff und beim Rückzugsverhalten, wechselten die 64er mit einem verdienten 20:17 Rückstand die Seiten.
Scheinbar fand Lydorf in der Pause die richtigen Worte. Wie ausgewechselt kamen seine Mädels aus der Kabine. Gestützt auf die nun sehr gut haltende Torfrau Eva Menzerath und eine bewegliche Defensive, holten die Zweibrücker Tor um Tor auf. In der Spielentscheidenden Phase, drehten Gäste einen 20:24 Rückstand (37.) zu einer 26:24 Führung (48.). Durch diesen positiven 6:0-Lauf innerhalb von zehn Minuten, gewannen die Löwinnen die Oberhand über die Partie und bauten ihren Vorsprung bis zum 33:28 (58.) kontinuierlich aus. Am Ende siegten die Schützlinge von Trainer Lydorf mit 34:30 und der Coach äußerte sich wieder versöhnlich: „Wichtig war unsere deutliche Steigerung in der Deckung im zweiten Durchgang und die Treffsicherheit unserer Außenspielrinnen Carla Wiegand und Miriam Schöneich, die zusammen 17 Treffer erzielen konnten. Jetzt freuen wir uns, dass wir am Ostermontag im Final-Four-Turnier um den Saarlandpokal kämpfen dürfen“.
Es spielten:
Daphne Huber und Eva Menzerath im Tor,
Lara Schlicker, Lucie Krein 5/3, Miriam Schöneich 6, Jacqueline Schneider, Annika Birringer 2, Levke Worm 1, Carla Wiegand 11/1, Katharina Koch 6/1, Laura Witzgall 3, Ina Sohns