Die Oberligafrauen des SV 64 Zweibrücken feierten am vergangenen Sonntag einen völlig verdienten 36:27 Heimsieg gegen die zweite Mannschaft des Drittligisten SG Mainz-Bretzenheim. Bei dem souverän erspielten Erfolg, stachen die neunfache Torschützin Katharina Koch und Torfrau Eva Menzerath aus einer geschlossenen Teamleistung hervor. Durch den langersehnten doppelten Punktgewinn, stoppten die Mädels von Trainer Rüdiger Lydorf nicht nur ihren Negativtrend von zuletzt sechs Niederlagen aus sieben Spielen, sondern stabilisierten sich mit nunmehr 16:14 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Oberligatabelle. „Ich bin heute echt über weite Strecken zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben vieles umgesetzt was wir uns vorgenommen haben“, zog der Übungsleiter dann auch ein positives Fazit.
Von Beginn an merkte man den Hausherren an, dass sie dieses Spiel um jeden Preis gewinnen wollten. Die offensive 5:1 Abwehr stellte die Gäste aus der Landeshauptstadt immer wieder vor große Probleme. Die aggressiven, schnellen und beweglichen Zweibrücker Defensivspielerinnen ließen dem Mainzer Angriffsspiel kaum Raum zur Entfaltung. Immer wieder wurde der Spielfluss der Gäste mit cleveren Stoppfouls unterbrochen, so dass das sehr gut leitende Schiedsrichtergespann Pfister/Matheis häufig das Warnsignal für Zeitspiel anzeigen musste. Die meisten Abschlüsse der Mainzer waren dann sichere Beute der aufmerksamen Torfrau Eva Menzerath, die vor allem in der ersten Halbzeit zum zuverlässigen Rückhalt wurde. Als Krönung ihrer starken Leistung hielt sie in den ersten 30 Minuten gleich zwei Siebenmeter.
Im Angriff ordnete Lucie Krein geschickt das Spiel und ihre Mitspielerinnen folgten diszipliniert ihren Anweisungen. Daraus resultierten in der Anfangsphase schön herausgespielte Torchancen, die Miriam Schöneich von der Rechtsaußenposition viermal in Folge zum Zwischenstand von 8:4 verwerten konnte. Beim 13:6 (19.) konnten die Löwinnen erstmalig einen sieben Tore Vorsprung herausspielen und das Ergebnis spiegelte auch den Leistungsunterschied zu dem Tabellenschlusslicht auf dem Spielfeld wider. Gästetrainerin Lara Leukefeld zog folgerichtig die Reißleine und bat ihre Sieben in der Auszeit zur Lagebesprechung. Diese Spielunterbrechung sollte sich direkt auszahlen. Mehrere überhastete und unüberlegte Abschlüsse der Zweibrücker Rückraumspielerinnen konnte das Team aus Rheinhessen in schnelle Gegenstoß-Tore ummünzen. Durch einen 5:1-Lauf innerhalb von nur fünf Minuten und den Zwischenstand von 14:11 (25.) war der bisherige Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Jetzt war es Trainer Lydorf, der genug gesehen hatte und beantragte seinerseits das fällige Teamtimeout. Auch seine Anordnungen wurden sofort in die Tat umgesetzt und beide Mannschaften wechselten mit einem leistungsgerechten 17:12 Halbzeitstand die Seiten.
Der zweite Durchgang war dann lediglich so etwas wie das Spiegelbild der ersten 30 Minuten. Die 64er dominierten, mit wenigen Schwächephasen, die Begegnung in Abwehr und im Angriff. Die beiden Schiedsrichter Pfister/Matheis zeigten weiterhin eine souveräne und unaufgeregte Leistung und mussten in dieser fairen Partie lediglich zwei Zeitstrafen aussprechen. Besonders erwähnenswert war lediglich, dass ausgerechnet die Oldies beider Mannschaften, Katharina Koch (34 Jahre) auf SV-Seite und Julia Anna Veeck (31 Jahre) im Trikot der Gäste, zu den auffälligsten Akteurinnen ihrer Teams avancierten. Frei nach dem Motto „Alter schützt vor Leistung nicht“ waren die beiden nicht nur Antreiber in der Offensive, sondern mit neun (Koch) und sieben Toren (Veeck), die treffsichersten Spielerinnen ihrer Vereine. Am Ende dieser einseitigen Begegnung siegten die Löwinnen verdient mit 36:27 Toren und belegen nach 15 Spieltagen den sechsten Tabellenplatz. Der Zweibrücker Coach Rüdiger Lydorf hätte sich lediglich etwas mehr Konstanz über die gesamte Spieldauer gewünscht: „Das Spiel war in Bezug auf Tempo und Deckung ein Schritt in die richtige Richtung. Nur schade, dass wir uns nicht schon in der 1. Hälfte deutlicher absetzen konnten. Aber die Tendenz ist auf jeden Fall positiv“.
Es spielten:
Eva Menzerath und Daphne Huber im Tor,
Lucie Krein 9/4, Miriam Schöneich 4, Levke Worm 3, Carla Wiegand 5, Katharina Koch 9, Laura Witzgall 4, Ina Sohns 2, Annika Birringer, Lara Schlicker, Annalena Frank, Hannah Fuhr -
Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Pfister/Matheis (PFHV)