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Ein Ziel, das sich die Zweibrücker Löwen für die Rückrunde der Oberligasaison vorgenommen hatten, konnten sie am Samstagabend bereits in die Tat umsetzen. Denn sie gewannen ihr Heimspiel gegen den Tabellenzweiten HF Illtal knapp mit 27:26 (13:13),
Damit gaben sie auch der VTZ-Saarpfalz wirksame Schützenhilfe, denn durch deren knappen Auswärtssieg in Budenheim und der Illtaler Niederlage hat der Tabellenführer zwischenzeitlich drei Punkte Vorsprung auf die unmittelbaren Verfolger und ist damit erster Anwärter auf den Drittligaaufstieg.
Der Start in dieses Derby glückte aus Zweibrücker Sicht nicht unbedingt wie erhofftt. Zu sehr machte sich das verletzungsbedingte Fehlen beispielsweise von Niklas Bayer bemerkbar, der aufgrund eines kürzlich erlittenen Bänderrisses gar nicht spielen konnte oder der Tatsache, dass mit Tom Grieser oder Till Wöschler einige Spieler zuletzt verletzungsbedingt nicht trainieren konnten.
Da half es schon, dass mit Nils Wöschler ein Standbye-Spieler wieder mit im Aufgebot sein konnte oder dass Till Wöschler doch ohne erkennbare Beeinträchtigung mitspielen und sein bislang bestes Spiel bei der der SV-Ersten machte. Und schließlich war es auch positiv, dass auch Mannschaftskapitän Tom Grieser – wenigstens in der Abwehr mitwirken konnte.
Wie wichtig gerade Nils Wöschler im Spitzenspiel war, zeigte sich alleine an der Tatsache, dass Gästetrainer Steffen Ecker ihm ab der 40. Spielminute eine Manndeckung verordnete.
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Zweibrücker Löwen schon in Führung, hatten sich durch einen konsequenten Zwischenspurt auf 20:16 abgesetzt.
Überragender Spieler auf Zweibrücker Seite war in diesem Spiel allerdings Tobi Alt, der mit neun Treffern erfolgreichster SV-Spieler war. Dass er gegen seinen neuen Verein diese hervorragende Leistung zeigte, war enorm wichtig.
Die Gäste waren im Stile eine Spitzenmannschaft angetreten, hatten sich mit aggressiver Abwehrarbeit direkt leichte Vorteile erspielt. Dabei profitierten sie auch von der Tatsache, dass das Schiedsrichtergespann zumindest in der Anfangsphase der Begegnung zumindest von einer nicht ganz vergleichbaren Foulauslegung profitierten. So erzielte der auch diesem Abend beste Illtaler Spieler, Marcel Becker das Tor zum 4:8-Zwischenstand.
Am Ende hatte der Linkshänder weitere 14 Tore seiner ohnehin schon beeindruckenden persönlichen Torbilanz hinzugefügt.
Die Gäste überraschten während der Strafzeiten gegen die Zweibrücker Löwen mit der Tatsache, dass sie zugunsten von Torhüter Robin Näckel einen siebten Feldspieler brachten. Dies war dann meistens Patrick Bach, der sich während der Saison von den 64ern kommend den Handballfreunden angeschlossen hatte. In dieser Phase steigerte sich aber auch die Zweibrücker Defensive, schaffte es nun immer wieder, Anspiele an die beiden Kreisläufer zu unterbinden.
Erkennbar war in dieser Phase weiterhin, dass die Gäste durch ihre Wechsel eher die eigene Linie verloren während bei den SVler die Sicherheit zurückkehrte. Einen ganz wichtigen Treffer erzielte in dieser Phase Torhüter Benni Berz, der in Unterzahl zum 6:8-Zwischenstand traf. Danach begann die Serie von Tobi Alt. Der Rechtsaußen erzielte nach dem 7:10 binnen vier Minuten die vier Tore in Serie vom zur 11:10-Führung in der 24. Spielminute. Danach war das Spiel wieder offen.
In der zweiten Hälfte übernahmen die 64er dann unmittelbar die Kontrolle, gingen durch zwei Tore der rechten Angriffsseite, durch Tom Ihl und Tobi Alt mit 15:13 in Führung und gaben diese im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte dann auch nicht mehr ab. Zwar blieb es spannend, waren auch die Gäste weiterhin gefährlich. Jetzt aber hatte sich die Zweibrücker Defensive auch etwas besser auf die beiden gefährlichen Illtaler Halbangreifer Marcel Becker und Christoph Holz eingestellt. 40 Sekunden vor Spielende gelangten die Gäste nochmals in Ballbesitz, nahm Steffen Ecker nochmals eine Auszeit.
Danach kämpften die 64er, verstrichen die Sekunden. Und als Marcel Becker seinen letzten Wurf von fast rechtsaußen übers Tor warf, kannte der Zweibrücker Jubel keine Grenzen.
„Wir haben heute gut gekämpft und meiner Meinung nach letztlich auch verdient gewonnen“, freute sich SV-Trainer Axel Koch über die gelungene Revanche für die 24:27-Hinspielniederlage.

Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz 1, Julien Santarini (zwischen 47. und 57. im Tor) – David Oetzel, Lukas Majbik 3, Christopher Huber – Tobi Alt 9, Benni Zellmer 2/1 – Max Sema – Till Wöschler 4, Nils Wöschler 4, Kian Schwarzer 2, Tom Ihl 2, Tom Grieser, Philipp Hammann,
HF Illtal: Robin Näckel und Alexander Dörr (ab der 45.) im Tor – Marcel Becker 14/6, Niklas Kiefer 1, Christoph Holz 6 – Jonas Guter, Max Mees 1 – Pascal Meisberger 1 – Norbert Petö 1, Patrick Bach 1, Oliver Zeitz 1, Philipp Kockler, Yannik Junglut, Sebastian Hoffman.
Zeitstrafen: 6:5, Siebenmeter 1/1 – 6/6, Zuschauer: 550, Schiedsrichter: Jürgen Haas und Ralph Müller (Mainz/Osthofen).