Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken lösten ihre Pflichtaufgabe gegen das Tabellenschlusslicht von der HSG Ostfildern problemlos und gewannen souverän mit 31:20. Bester Werfer im Team von Trainer Björn Stoll waren Tom Ihl (8) und Sebastian Meister mit sieben Treffern.
In der Jugendbundesliga treffen die Junglöwen neben den Nachwuchsmannschaften der aktuellen Deutschen Spitze, wie den Rhein-Neckar-Löwen, Göppingen, Stuttgart oder Balingen aus der ersten und zweiten Bundesliga, auch auf einige Teams mit großer Tradition aus früheren Jahren – häufig aber als Spielgemeinschaft und unter einem neuen Namen. So auch im Falle der HSG Ostfildern, die zu einen aus dem recht unbekannten Turnerbund Ruit besteht, aber auch den ehemaligen Erstligisten und Stuttgarter Traditionsverein TSV Scharnhausen repräsentiert, der in den 90er Jahren in der Belle Etage des Deutschen Handballs spielte. Velimir Petkovic oder Rolf Brack, die heutigen Trainer der Bundesligisten Füchse Berlin und Frisch Auf Göppingen sind nur zwei namhafte Vertreter einer ruhmreichen Vergangenheit.
Die HSG Ostfildern, die sich in der vergangen Spielzeit als Tabellensechster direkt für die laufende Bundesligasaison qualifizieren konnte, präsentiert sich aber nach dem Jahrgangswechsel in der höchsten deutschen Spielklasse eher überfordert. Die bisherige Ausbeute von 0:30 Punkten und eine Tordifferenz von minus 197 Toren sprechen eine deutliche Sprache.
Und so verlief das Aufeinandertreffen am Sonntag in der Ignaz Roth Halle auch recht einseitig. Die Junglöwen, die verletzungsbedingt auf Tim Schaller und ihren Toptorjäger Philipp Meiser verzichten mussten, gaben auch ihrem etatmäßigen Kreisläufer und Abwehrchef Kian Schwarzer eine Pause. Schwarzer, der als Nothelfer auf der Bank saß, musste nicht ins Spielgeschehen eingreifen und verbrachte die gesamten 60 Minuten neben seinem Trainer. Er wurde von Sebastian Meister hervorragend vertreten, der nicht nur als Abwehrchef starke Akzente setzte, sondern im Angriff auch sieben eigene Treffer erzielen konnte.
Die 64er bestimmten von Anfang an das Geschehen. Die Abwehr stand als stabiles Bollwerk und die wenigen Würfe, die dennoch auf das Zweibrücker Tor kamen konnte Keeper Norman Becker sicher entschärfen. Im Angriff zog Marc Robin Eisel geschickt die Fäden und setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt ein. Über die Zwischenstände 4:0 (5.), 11:4 (17.) und 15:6 (25.) zogen die Hausherren bis zur Pause bereits uneinholbar auf 17:8 davon.
Im zweiten Spielabschnitt gab Trainer Stoll, in Anbetracht der komfortablen Führung, allen Spielern ausreichend Spielanteile und experimentierte durch unterschiedliche Angriffssysteme. Vor allem der bullige Rückraumspieler Fabian Naumann machte dabei durch eine starke Leistung auf sich aufmerksam und konnte am Ende drei Treffer erzielen. Bemerkenswert war sicherlich auch der couragierte Auftritt des erst fünfzehn jährigen B-Jugendspielers Joshua Eberhart. Er kam für Spielmacher Robin Eisel und gilt als eines der großen Talente in der Kaderschmiede des SV 64.
Die Gäste aus Ostfildern steigerten sich während der zweiten Halbzeit und beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Am Ende siegten die Hausherren auch in der Höhe völlig verdient mit 31:20 Toren. Der Zweibrücker Übungsleiter Björn Stoll erlebte einen ruhigen Nachmittag und freute sich über den Sieg und die gute Leistung seiner Sieben: „Die Jungs haben das heute super gelöst und auch unsere Ausfälle klasse kompensiert. Ich habe mich vor allem über die Leistung der Spieler aus der sogenannten zweiten Reihe gefreut. Sie haben alle gezeigt, dass sie zu recht in diesem Team spielen“.
Es spielten:
SV 64 Zweibrücken:
Becker (1) und Mangold im Tor,
Ihl (8), Eisel (3/1), Naumann (3), Baus (1), Dettinger (5), Meister (7), Eberhard (2), Dobrani (1), Müller
HSG Ostfildern:
Werner und Schlemmer im Tor,
Steinfath (3), Rühle (4), Kindermann (2), Bader (1), Weiß (1), Engelfried-Hornek (3), Kienle (2), Hoffmann, Kutzner, Braune (3), Geistler (1)
Siebenmeter: 5/3:4/3 - Zeitstrafen: 7:9 - Rote Karte: Kutzner (40./dritte Zeitstrafe) - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Geiss/Kretzler (Rhein-Neckar Löwen)