Eine böse Schlappe kassierten die Zweibrücker Löwen am Samstagabend im RPS-Oberligaauswärtsspiel beim Tabellenletzten TSG Friesenheim 2. Die Ersatz geschwächten 64er verloren am Ende mit 34:32 (16:15).
Damit bestätigten sie einmal mehr die These, dass sie sich in Spielen gegen vermeintlich schwächere Gegner immer wieder sehr schwer tun. Oder wie es die wenigen mitgereisten Zweibrücker Fans auch feststellten, dass die Löwen im Spiel gegen Friesenheim durchaus den Eindruck einer gewissen Überheblichkeit vermittelten. Und das war ja in dieser Saison auch schon einige Male der Fall, wie beispielsweise auch die Niederlagen in Bitburg oder in Kastellaun-Simmern belegen.
34 Gegentore in einem Spiel gegen einen Abstiegskandidaten, der im bisherigen Saisonverlauf zwar durchaus das eine oder andere Mal Pech hatte, allerdings in 20 Spielen auch erst zwei Siege zustande gebracht hatte, waren einfach zu viel!
Dies stellte SV-Coach Axel Koch nach dem Spiel auch unumwunden heraus. „Wir haben für unsere Verhältnisse richtig schlecht gespielt, und zwar im Angriff und in der Abwehr. Teilweise kamen die Gegner völlig unbedrängt zum Abschluss“. Hier machte sich enorm bemerkbar, dass mit Benni Zellmer der vorgezogen deckende Spieler in der 3:2:1-Formation zunächst krankheitsbedingt auf der Bank geblieben war.
Koch reagierte und stellte im Verlaufe der ersten Hälfte auf eine defensivere 6:0-Variante um. „Das hat aber auch nicht viel gebracht“, war Koch mit der Defensivleistung seiner Mannschaft sehr unzufrieden.
Was den Spielverlauf anbelangt, so gestalteten beide Teams in der Anfangsphase das Spielgeschehen völlig offen. Der erfolgreichste Friesenheimer Torschütze Jan Bußer erzielte in der elften Spielminute per Siebenmeter den Treffer zum 4:4-Unentschieden.
Danach übernahmen dann allerdings die 64er das Kommando, setzten sich innerhalb von drei Minuten durch Treffer von Lukas Majbik, Tobias Alt und Kian Schwarzer zum 5:8-Zwischenstand ab. Noch bevor sie dann allerdings ihre erste von sechs Zeitstrafen erhielten, kam der Tabellenletzte durch eine Viererserie wieder heran, bzw. lag in der 19. Spielminute beim 9:8-Zwischenstand wieder in Front. Während einer Zeitstrafe gegen Max Sema bauten die Friesenheimer ihre Führung zum 11:9 aus.
Jetzt mussten die 64er einem Rückstand hinterher rennen. „Dabei ist es uns nicht gelungen, die Angriffe entsprechend auszuspielen“, haderte Koch mit der Tatsache, dass seine Rückraumspieler teilweise völlig überhastet abschlossen – und dass auch wieder einige vergebene Gegenstöße zu Buche standen.
So stand es in der Halbzeitpause 16:15 für die Gastgeber.
Auch nach dem Seitenwechsel fanden die 64er nicht zu ihrem Spiel. Hinzu kam jetzt aber noch, dass sie auch in eigener Überzahl einfach nicht die richtigen Lösungen fanden, auch in diesen Szenen gute Abschlussmöglichkeiten ungenutzt ließen.
Und in der Abwehr blieben die Abstimmungsprobleme weiterhin erkennbar. So liefen die 64er erneut fast 20 Minuten einem Rückstand hinterher.
Als Tom Grieser mit seinem vierten Treffer in der 49. Spielminute erstmals wieder einen Führungstreffer erzielte und die Zweibrücker Löwen beim 26:27 vorne lagen, kam trotz der bis dahin sehr schwachen Leistung doch die Hoffnung auf, die 64er könnten in der Schlussphase dem Spiel doch noch eine Wende geben.
Es passte dann allerdings zum Spielverlauf und zum Auftritt an diesem Abend, dass das 31:32, zweieinhalb Minuten vor Spielende, dieses Mal nicht zum Sieg reichte. Denn anders als von Koch während des Team-Time-outs eigentlich angesprochen, spielten die Zweibrücker Löwen ihre Angriffe nicht geduldig aus. Vielmehr brachten sich die SVler unter Druck, indem sie völlig übereilt abschlossen und noch dreimal das Tor verfehlten.
„Eine solche Situation könnte man ja eventuell noch auffangen“, sagte Koch. Wenn das aber dreimal hintereinander durch drei verschiedene Spieler passiert, ist es in der Schlussphase eben nicht mehr zu kompensieren“, sagte Koch, dem dabei die Enttäuschung über die unerwarteten Niederlage sichtlich anzumerken war.
Anders die Gastgeber. Die zeigten über 60 Minuten was sie können, spielten konzentriert die Chancen heraus und nutzten diese auch konsequent. So traf die TSG auch in der Schlussphase noch dreimal und fügte den 64ern mit 34:32 eine weitere schmerzhafte und frustrierende Niederlage bei.
So spielten sie:
TSG Friesenheim 2: Michael Hoppe und Leon Hoblaj im Tor – Jan Bußer 10/5, Timm Seifried 9, Moritz Happersberger 5, Philip Rogawski 4, Aaron Schleidweiler 3, Erik Hannes 2, Bastian Wilbrand 1, Nils Eckhardt, Erik Bolomsky, Leonard Pfeil, Yannick Schulte, Daniel Thilmann.
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz, Julien Santarini im Tor – Benni Zellmer 7/5, Lukas Majbik 6, Till Wöschler 6, Tom Grieser 5, Tobias Alt 5, Kian Schwarzer 2, Max Sema 1, Philipp Hammann, Tom Ihl.
Zeitstrafen: 4:6, Siebenmeter: 7/5 – 6/5, Zuschauer 80, Schiedsrichter: Jürgen Haas und Ralph Müller (TG Osthofen).