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Der Tabellenführer dreht vor über 1000 Zuschauern das Derby der Handball RPS-Oberliga gegen den SV 64 Zweibrücken. Nach Pausenrückstand gewinnt die VTZ mit 29:25.

Überglücklich hüpften die Spieler der VTZ Saarpfalz nach dem Schlusspfiff durch die Westpfalzhalle und skandierten „Derbysieger, Derbysieger“. Bereits drei Minuten vorher – nachdem Dominik Rifel das vorentscheidende 27:23 erzielte – hatten die VTZ-Fans unter den über 1000 Zuschauern in der Westpfalzhalle die Feierlichkeiten für ihre Mannschaft eingeläutet: „Hier regiert die VTZ!“, erklang es aus mehreren hundert Kehlen. Als die Schluss-Sirene ertönte, stand für den Tabellenführer ein 29:25 (14:15)-Sieg gegen den Stadtrivalen SV 64 Zweibrücken auf der Anzeigetafel.

Die Spieler des SV schlichen mit hängenden Köpfen zu ihrer Bank.  Und auch wenn ihre Anhänger sie lautstark wieder aufrichteten – die „Olé, Olé“-Siegergesänge gebührten der VTZ. „Das war ein verdienter Sieg“, stellte dann auch SV-Trainer Axel Koch neidlos fest. Wie Koch war auch VTZ-Trainer Danijel Grgic begeistert von der Stimmung in der Halle. „Da sieht man, was im Zweibrücker Handball möglich ist“, schwärmte er. Schon vor dem Spiel machten die über 1000 Zuschauer durch Klatschen, Johlen und Trommeln einen Höllenlärm.

Auch die Spieler ließen sich nicht lange bitten. Nach 60 Sekunden überwand VTZ-Linksaußen Richard Wilga das erste Mal SV-Torhüter Benedikt Berz. Doch Tobias Alt traf keine 30 Sekunden später zum Ausgleich. In der Folge konnte sich keine Mannschaft auf mehr als zwei Tore absetzen. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe“, meinte Grgic. Der SV wirkte im Angriff lange Zeit spritziger und in der Deckung aggressiver. „Und dann hat Till Wöschler noch getroffen wie er wollte“, sagte Grgic.

Er musste von der Seitenlinie zusehen wie sich der SV zwischen der 25. und 29. Minute bis auf drei Tore absetzte. „Dann haben wir vor der Pause zum Glück noch zwei Mal getroffen. Das war gut für die Moral“, meinte VTZ-Spielführer Philip Wiese. Halbzeitstand: 15:14 für den SV 64. Im zweiten Durchgang war das Spiel weiter offen. Bis zur 19:18-Führung durch den besten SV-Torschützen Lukas Majbik (sieben Treffer) hatte der SV 64 die Nase leicht vorn. Doch in den folgenden zehn Minuten drehte die VTZ mit fünf Toren in Folge das Spiel. „Da hat uns die Kreativität gefehlt“, monierte Koch. Zudem brachten Zwei-Minuten-Zeitstrafen die Mannschaft aus dem Tritt.

„Wir haben in der Abwehr genau so gespielt wie vorher. Aber Yannik Klöckner hat wichtige Bälle gehalten“, erklärte Grgic die Wende. Wobei Grgic eingestand, dass man bei Lattentreffern des Gegners Glück hatte. In den letzten zehn Minuten ließ die VTZ nichts mehr anbrennen. Auch wenn der SV durch Majbik noch einmal auf 23:25 herankam. Auch eine offene Manndeckung in der Schlussphase brachte für den SV keine Wende.

Bei der VTZ überzeugte in den Schlussminuten insbesondere Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin. „Der hat nicht nur getroffen und Siebenmeter herausgeholt. Der hat auch stark in der Abwehr gestanden“, lobte Grgic. An die Meisterschaft verschwendet er noch keinen Gedanken: „Es sind noch acht schwere Spiele.“ Schon am Wochenende in Vallendar. „Aber das war schon ein großes Spiel.“ Dem stimmte Koch zu. „Wir wollen in den restlichen Spielen alles geben.“