Frauen zünden Feuerwerk in Friesenheim
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- Geschrieben von Roman Kuhn
TSG Friesenheim – SV 64 24:40 (11:20)
„Oh wie ist das schön, oh wie ist das schön, sowas hat man lange nicht geseh’n, so schön, so schön!“, sangen die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken am Samstag im Jubelkreis nach dem Schlusspfiff im Sportzentrum der TSG Friesenheim. Und viel besser hätte es man wahrscheinlich nicht treffen können. Nach der Misere vor Weihnachten von vier Niederlagen in Folge, zündeten die Zweibrücker Löwinnen, zu denen lediglich Marie Kiefer wieder hinzugestoßen war, ein wahres Feuerwerk.
Eine fast perfekte Chancenverwertung, eine starke Abwehr die von einer sehr guten Torhüterleistung von Daphne Huber unterstützt wurde und viel Wille brachten die 64erinnen zum 24:40 Kantersieg, bei dem vor allem Janine Baus und Lucy Dzialoszynski hervorstachen. Beide trafen jeweils zehn Mal.
Schon von Beginn an merkte man den Rosenstädterinnen an, dass sie die Niederlagen vor der Winterpause hinter sich lassen wollten. Die 64erinnen starteten wie die Feuerwehr. Nach fünf Minuten schon beantragte der Friesenheimer Trainer beim Spielstand von 4:0 für die Gäste, seine erste Auszeit. Doch der Knoten bei den SV-Frauen schien schon geplatzt zu sein. Im Angriff hielten sie sich an ihr Konzept und spielten sich ihre Torchancen sauber aus, die sie entgegen der vergangenen Partien fast immer verwandeln konnten. In der Abwehr zeigten die Löwinnen viel Leidenschaft und ließen den Hausherrinnen nahezu keine Lücken. Über die Spielstände 2:9 (12. Minute), 6:13 (20. Spielminute) und 8:17 (27. Minute) ging es mit einem neun Tore Vorsprung in die Halbzeit (11:20). In der ersten Hälfte spielte vor allem Janine Baus stark auf und traf alleine bis zur Pause schon sieben Mal ins Schwarze.
In Halbzeit zwei versuchten die TSG-Handballerinnen das starke Angriffsspiel der Gäste mit einer doppelten Manndeckung gegen Janine Baus und Annalena Frank zu unterbinden. Jetzt war Lucy Dzialoszynski gefragt, die ihre Sache bravourös meisterte. Durch starke 1 gegen 1-Situationen war sie selbst immer wieder torgefährlich und hatte ein gutes Auge für ihre Mitspielerinnen. Doch nicht nur im aufgebauten Angriff funktionierte das Konzept. Auch im Gegenstoß kamen die Zweibrückerinnen durch erarbeitete Ballgewinne in der Abwehr zu einfachen Toren. So spielten die Rosenstädterinnen nicht nur einem ungefährdeten Sieg entgegen, sondern konnten ihren Vorsprung in der zweiten Hälfte sogar noch vergrößern. Mit einem Schlussspurt in den letzten fünf Minuten der Partie, bauten die Löwinnen ihre Führung von elf auf sechzehn Tore Differenz aus und knackten so sogar die 40 Tore Marke.
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft, das sie trotz englischer Woche und einem harten Einstieg ins neue Jahr als Kraftakt mit nur zwei Auswechselspielerinnen geleistet haben. Das Zusammenspiel zwischen Deckung und Torhüter hat endlich mal wieder funktioniert und wir hatten eine super effiziente Wurfquote“, freut sich SV-Coach Rüdiger Lydorf nicht nur über den Sieg im ersten Punktspiel des Jahres, sondern auch über den Einzug ins Finale des Saarlandpokals, den die SV-Handballerinnen am Donnerstag im Spiel gegen Oberthal klar machten.
Die 64erinnnen haben aber nur kurz Zeit sich zu freuen, bevor es diese Woche wieder in die Vorbereitung für das nächste Auswärtsspiel beim HSV Sobernheim geht. Bei der Partie, in der ohne Harz gespielt wird, wollen sie an die gute Leistung anknüpfen und ihre Aufholjagd in der Tabelle fortzusetzen.
Es spielten:
Annalena Zahm und Daphne Huber im Tor,
Annalena Frank 6, Lucy Dzaloszynski 10, Jasmina Zimmermann 3, Lucy Hilz 4, Janine Baus 10, Lea Bullacher 1, Hanna Müller 4, Marie Kiefer 2
Siebenmeter: 5/4 – 2/0, Zeitstrafen: 1:1, Zuschauer: k.A. Schiedsrichter: Faß (TG Oggersheim)/ Wallenfels (SG OBKZ)
Erfolgstrainer wechselt in die Talentschmiede – Klaus Peter Weinert übernimmt die SV-B-Jugend
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die Verantwortlichen des SV 64 Zweibrücken lassen ihren Worten auch Taten folgen. Wie angekündigt, wollen die 64er zukünftig noch mehr in die eigene Nachwuchsförderung investieren und konnten dafür einen personellen Coup landen. Mit Klaus Peter Weinert wechselt der bisherige Erfolgstrainer des Tabellenführers der Herren-Saarlandliga in die Talentschmiede der Junglöwen. Weinert wird ab der Saison 2022/23 die B-Junioren des Vereins betreuen. Die Spieler der Jahrgänge 2006 und 2007 profitieren dabei von der großen Erfahrung ihres neuen Trainers. 2019 führte der Zweiundvierzigjährige die Zweibrücker A-Jugend zum Aufstieg in die Jugend-Bundesliga und belegte mit Abschluss der Hinrunde einen sensationellen 3. Platz. Mit Sebastian Meister, Fabian Naumann, Peter Gohl und dem Dansenberger Felix Dettinger formte Weinert hoffnungsvolle Talente, die im Anschluss den Sprung in die 3. Handball-Bundesliga schafften. Auch mit seinem neuen Team strebt er den Aufstieg in die höchstmögliche Spielklasse, der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar an, denn Bundesligahandball wird in Deutschland erst für die A-Jugendlichen organisiert. „Unser primäres Ziel wird zuerst mal sein, die Qualifikation für die RPS-Liga zu schaffen. Aber ich möchte natürlich jeden Einzelnen besser machen und unabhängig von Ergebnissen die Mannschaft voranbringen“, stellt der B-Lizenzinhaber die individuelle Ausbildung seiner Schützlinge in den Vordergrund. Auch hier kann der ehemalige Spielmacher, dem zu seinen aktiven Zeiten auch Angebote aus der zweiten Bundesliga vorlagen, gute Tipps aus eigener Erfahrung weiter geben. Denn als Jugendspieler erhielt er selbst Einladungen zu Lehrgängen der Jugendnationalmannschaft.
Neben seiner zukünftigen Tätigkeit im Jugendbereich wird Klaus Peter Weinert auch gleichzeitig in den Trainerstab der ersten Herrenmannschaft in der 3. Handball-Bundesliga aufsteigen. Als Co-Trainer und rechte Hand von Chefcoach Stefan Bullacher möchte sich der zweifache Familienvater im professionellen Handballsport weiterentwickeln, um in der Zukunft im höheren Leistungsbereich auch selbst einmal Verantwortung zu tragen. „Mein Ziel ist es in den nächsten Jahren eine Mannschaft in der Oberliga oder auch in der 3. Bundesliga zu trainieren und da möchte ich jetzt so viel wie möglich an Erfahrungen bezüglich Taktik, Trainingsaufbau, Videoanalyse etc. mitnehmen“.
Das Duo Weinert/Bullacher harmoniert bei den 64er seit vielen Jahren. Als Spielmacher war der im saarländischen Spiesen aufgewachsene Weinert schon immer der verlängerte Arm seines Trainers Stefan Bullacher. Fast eine ganze Dekade prägte er den besonderen Stil der Zweibrücker Löwen und schaffte 2004 erst den Aufstieg in die Oberliga und zum Abschluss seiner Karriere 2012 den Aufstieg in die 3. Handball-Bundesliga. Eine notwendig gewordene Herzoperation beendete dann viel zu früh die aktive Laufbahn des Vollbluthandballers. Seine ersten Erfahrungen als Übungsleiter sammelte er 2014 bei seinem Heimatverein HSG Spiesen-Elversberg. 2016 kehrte er zu den 64ern zurück und übernahm die zweite Mannschaft in der Saarlandliga und später die männliche A-Jugend der Löwen.
SV-Trainer Stefan Bullacher freut sich auf die gemeinsame Zukunft mit seinem ehemaligen Schützling: „Klaus Peter war für seine Mitspieler immer ein Vorbild. Er ist eine absolute Führungspersönlichkeit. Seine Fähigkeit strategisch und taktisch zu denken ist besonders ausgeprägt und seine menschlichen Fähigkeiten sind über jeden Zweifel erhaben. Ich freue mich so einen Fachmann zukünftig an meiner Seite zu haben. Seine Arbeit mit unserer A-Jugend und in der zweiten Mannschaft war überragend“.
Rückblick und Ausblick – SV 64 Frauen starten ins neue Jahr
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Holpriger Saisonstart nach Umbruch
Die Frauen des SV 64 Zweibrücken starten am kommenden Samstag um 17 Uhr bei der TSG Friesenheim ins neue Handballjahr. Dabei lassen die Schützlinge von Trainer Rüdiger Lydorf zwölf Monate hinter sich, in denen sich die Hoch- und Tiefphasen zum Leidwesen ihres Übungsleiters regelmäßig abwechselten. Nach der abgebrochenen Saison 2020/21 musste Lydorf, der die Zweibrücker Handballdamen aktuell im siebten Jahr betreut, einen großen Umbruch im Kader der 64er vollziehen. Mit Levke Worm, Lucie Krein, Renato Szabo und Elisa Wagner standen gleich vier Spielerinnen aus beruflichen oder familiären Gründen nicht mehr zur Verfügung.
Dementsprechend holprig gestaltete sich dann auch der Rundenstart. Nach zwei Unentschieden zu Hause und einer Niederlage in der Fremde, trauerten die Zweibrückerinnen in den ersten drei Begegnungen vor allem den vielen vergebenen Großchancen hinterher. Trotz guter Spielanlage belohnten sie sich nicht mit einer besseren, aber auf jeden Fall möglichen Punkteausbeute. Das änderte sich erst beim überzeugenden 28:17 Derbysieg gegen die Handballfreunde Köllertal. Der Bann schien gebrochen und die Leistungskurve zeigte deutlich nach oben. Mit drei Siegen und lediglich einer Niederlage gegen das Topteam aus Kandel setzte sich die Lydorf-Sieben in der Spitzengruppe der Oberliga RPS fest.
Ende November de facto nicht mehr spielfähig
Doch in den folgenden vier Wochen schlug das Schicksal in Form personeller Ausfälle erneut zu. Denn in kurzer Abfolge mussten die 64er auf gleich sechs Spielerinnen dauerhaft verzichten. Mit Marie Kiefer, Lara Schlicker, Kim Pfeifer, Sarah Lauer, Vera Jänicke und Friedericke Döttling fielen aus beruflichen, gesundheitlichen oder Corona bedingten Gründen fast die komplette Mannschaft bis mindestens zum Jahresende aus. Somit war die Mannschaft mit ihren verbliebenen vier Feldspieler- und zwei Torhüterinnen in der Oberliga de facto nicht mehr spielfähig.
Die Verantwortlichen des Vereins suchten nach kurzfristigen Lösungen, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Mit Nadine Spuhler und Katrin Hoffmann kehrten zwei verdiente Spielerinnen punktuell in das Oberligateams zurück. Und aus dem Nachwuchskader von Dunja Bullacher, der normalerweise in der Bezirksklasse auf Punktejagd geht, rückten mit Lucy Hilz, Hannah Müller, Lea Bullacher und Lea Luga gleich vier Talente in die Truppe von Trainer Rüdiger Lydorf auf, um die Teilnahme an der laufenden Saison weiter zu ermöglichen. Bis Weihnachten blieben die Zweibrückerinnen in vier Partien allerdings sieglos.
Zum Start ins neue Handballjahr kehren mit Marie Kiefer und Lara Schlicker zwei leistungsstarke und erfahrene Akteure ins Team zurück. Beim Auswärtsspiel gegen den Tabellenachten aus Friesenheim wollen die Mädels aus der Rosenstadt an ihre guten Leistungen aus dem Oktober und November anknüpfen.
Das hätten uns wohl die wenigsten zugetraut
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- Geschrieben von Svenja Hofer
Von vielen Unwägbarkeiten gesäumt war das abgelaufene Jahr für den SV 64 Zweibrücken. In dem es aber auch Lichtblicke gab. Nach der Hängepartie zu Beginn, ob oder wie die Saison der 3. Handball-Liga fortgesetzt würde, schließlich der Neustart im April im ungewöhnlichen Ligapokal-Modus, der Derbysieg bei der Pflichtspiel-Premiere gegen die HG Saarlouis, die dem SV 64 letztlich Platz zwei und damit ein Ticket für den DHB-Pokal sicherte. Die Partie gegen Bundesligist TuS Nettelstedt-Lübbecke und der Start in die laufende Mammutsaison der 3. Liga. SV-Trainer Stefan Bullacher blickt im Interview auf die vergangenen Monate zurück, spricht über die starke Konkurrenz in der Staffel F, über das bisherige Abschneiden seines Teams und über seine eigene Corona-Erkrankung.
Herr Bullacher, es liegt ein weiteres von Corona geprägtes Jahr hinter uns. Eines, das für den SV 64 und auch für Sie persönlich mit Hochs und Tiefs gespickt war. Wenn Sie an 2021 zurückdenken, welche Erinnerung, welches Gefühl taucht da zu allererst auf?
STEFAN BULLACHER Der Derbysieg zum Ende der letzten Saison gegen Saarlouis und die damit verbundene Qualifikation für den DHB-Pokal. Das eigentliche Pokalspiel in der Westpfalzhalle gegen den ehemaligen Europokalsieger TuS Nettelstedt bleibt als besonderes Erlebnis für die Vereinschronik.
Sportlich hätte sich das Drittliga-Team sicher einen netteren Jahresabschluss gewünscht als die Niederlage in Saarlouis (20:29) – und vor allem die weiteren Verletzungen. Wie fällt Ihr Fazit der bisherigen Runde in der Staffel F der Mammutliga aber insgesamt aus?
BULLACHER Wir haben uns bisher zwölf Punkte erkämpft und damit unsere Erwartungen übertroffen. Wir stehen in der Tabelle vor Haßloch, Friesenheim/Hochdorf II, Großsachsen, Oftersheim/Schwetzingen und der TGS Pforzheim. Das hätten uns vor der Saison wohl nur die wenigsten zugetraut. Darauf können wir stolz sein.
Schon vor dem Rundenstart war allerdings klar, dass es in diesem Jahr für viele Mannschaften nur um den Klassenverbleib gehen wird. Das war bei dem Modus, in dem von 82 Teams sage und schreibe 26 absteigen müssen, abzusehen. Hatten Sie sich dennoch nach der starken Vorsaison im Ligapokal erhofft, in der Staffel F etwas weiter vorne mitmischen zu können?
BULLACHER Nein, ganz im Gegenteil. In unserer Staffel nehmen fast nur Mannschaften mit höheren Ambitionen teil. Wenn ich mich richtig erinnere, waren wir der einzige Verein, der nicht einen Platz unter den ersten Sechs als Saisonziel angegeben hat.
Der SV 64 überwintert nun als Siebter in Schlagdistanz zum rettenden Ufer. Wie groß sehen Sie die Chancen, den Nichtabstieg noch in der Hauptrunde klar machen zu können?
BULLACHER Es stehen noch acht Spieltage aus und wir haben nach Minuspunkten zwei Zähler Rückstand auf den sechsten Platz. Wir waren bisher sehr gut damit beraten, so unaufgeregt wie möglich an die Sache heranzugehen. Am Ende spielen dabei die Tagesform oder das Verletzungspech eine unkalkulierbare, aber entscheidende Rolle.
Sollte es dann doch in die Abstiegsrunde gehen, kann dann alles passieren oder sehen Sie Ihre Mannschaft in einer guten Ausgangsposition?
BULLACHER Die sogenannte Abstiegsrunde – ich nenne sie lieber Qualifikationsrunde – ist auch ein kleines Lotteriespiel. Idealerweise kommt man mit einer Mannschaft aus der eigenen Staffel zusammen, gegen die man vorher bereits gewonnen hat, weil man diese Punkte mitnimmt. Und es könnte unschön sein mit Reserveteams aus der Bundesliga in einen Pool zu kommen. Durch die U23-Regel, die es merkwürdigerweise nur für Bundesligavereine gibt, könnten gestandene Profis plötzlich den Wettbewerb in der 3.Liga verzerren.
Ihre Mannschaft ist in dieser Runde stark vom Verletzungspech gebeutelt. Benni Zellmer, Christopher Huber, Marko Ivankovic, nun auch noch Tim Götz und Niklas Bayer – wie schwer wiegen diese Ausfälle? Gibt es Möglichkeiten, eventuell personell nachzulegen?
BULLACHER Der Spielermarkt ist leergefegt. Wir hatten viele Berater kontaktiert, aber die entsprechenden Kandidaten entsprachen nicht unserem Anforderungsprofil oder waren schlicht viel zu teuer. Im häufigsten Fall sogar beides zusammen. Wir haben in unseren jetzigen Kader großes Vertrauen und hoffen, dass wir von weiteren Rückschlägen verschont bleiben.
Demnach bleibt auch das Torhhütergespann Dörr/Sema nach dem Weggang von Ivankovic und der kurzzeitigen Aushilfe von Mate Volarevic die Lösung für die Restsaison?
BULLACHER Ja.
Mit Kevin Knieps hatte der SV 64 vor der Runde nur einen echten Neuzugang, Philipp Kockler, Peter Gohl und Fabian Naumann waren bereits seit Jahresbeginn bei der Mannschaft, haben schon im Ligapokal mitgewirkt. Wie haben sie alle sich ins Team eingefügt?
BULLACHER Kevin ist ein echter Gewinn. Er belebt unser Angriffsspiel, wirft viele Tore und schafft Räume für die Rückraumspieler. Er ist auch neben dem Platz eine Bereicherung. Philipp entwickelt sich rasant. Seine Leistungen werden immer besser. Er ist das Paradebeispiel dafür, dass sich bei uns junge Spieler hervorragend entwickeln. Peter hat schon in der letzten Runde auf sich aufmerksam gemacht. Er musste aber durch seine Fußverletzung über drei Monate pausieren und hat die komplette Vorbereitung verpasst. Er ist erst im Oktober wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Das war natürlich für seine Entwicklung nicht optimal. Fabian füllt seine Rolle gut aus. Er ist geduldig und bekommt immer wieder seine Einsätze.
Mit Tobias Alt, Marc-Robin Eisel, Kian Schwarzer und Tim Schaller hatten Euch starke Spieler vor der Runde verlassen. Konntet Ihr die entstandenen Lücken füllen? Und verfolgen Sie, wie sich die ehemaligen SVler in ihren neuen Vereinen schlagen?
BULLACHER Sportlich haben Tim und Marc Robin bei uns sicher die größte Lücke hinterlassen. Da wir uns bei unseren Spielen gegen Oftersheim/Schwetzingen und Friesenheim/Hochdorf II in der gleichen Liga begegnen, bin ich über ihre Entwicklung natürlich auch informiert.
Wie kräftezehrend waren die vergangenen Monate, mit schon einem Jahr Pandemie auf dem Buckel, mit dem ständigen Auf und Ab – zwischen Pause und Spielen, mit den ständig wechselnden Modi und Verordnungen?
BULLACHER Im Gegensatz zu anderen trage ich das mit einer gewissen Fassung. Ich denke die schwierigste Phase war die Zeit, in denen wir trainiert haben, aber keiner wusste, wann es mit der Saison weiter geht. Das hat aber eher die Spieler beschäftigt.
Wie einschneidend war für Sie persönlich Ihre Corona-Erkrankung? Haben Sie sich mittlerweile vollständig davon erholt?
BULLACHER Ich hatte mich nach meiner Doppel-Impfung in Sicherheit gewogen. Das war leider ein Irrtum. Meinen Krankheitsverlauf mit schweren Symptomen wünsche ich keinem. Ich bin immer noch nicht wieder voll belastbar und kann nur jedem raten, sich impfen beziehungsweise boostern zu lassen.
Wie war für Sie das Gefühl, nach so langen Jahren als Coach, das Ruder für drei Wochen komplett abgeben zu müssen?
BULLACHER Ich liebe die Arbeit mit den Jungs. Aber ich habe in dieser Zeit mit Schüttelfrost, Fieber, Atemnot und totaler Erschöpfung das Bett gehütet. Deswegen habe ich mir darüber gar nicht so viele Gedanken machen können.
Wie gut hat der Verein die nun fast zweijährige Pandemie bislang finanziell gesehen verkraftet?
BULLACHER Wir haben wie alle Vereine erhebliche Einbußen. Aber bei uns wird hervorragend gewirtschaftet. Deshalb können wir weiter verlässlich planen.
Welche Schlagzeile würden Sie im Sportjahr 2022 gerne lesen?
BULLACHER „Handballer des SV 64 Zweibrücken starten in ihre siebte Drittligasaison“
Die Drittliga-Mannschaft des SV 64 Zweibrücken startet an diesem Montag nach zweiwöchiger Pause wieder mit der Vorbereitung auf die Restsaison. Das erste Spiel des Jahres bestreitet das Team von Trainer Stefan Bullacher am Samstag, 15. Januar, 18 Uhr in der heimischen Westpfalzhalle gegen den Tabellendritten SG Pforzheim/Eutingen.
Oberliga RPS: A-Junioren gewinnen Spitzenspiel
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SG Zweibrücken/St.Ingbert A1 – TV Offenbach 29:26 (14:9)
Im Spitzenspiel der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar gewann die männliche A-Jugend des SV 64 Zweibrücken gegen den Tabellendritten TV Offenbach nach einer dramatischen Schlussphase verdient mit 29:26. Die Schützlinge des Trainergespanns Christoph Luck und Olaf Schepp blieben somit auch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und bleiben damit ärgster Verfolger von Spitzenreiter Mülheim. Beste Torschützen waren die beiden B-Jugendspieler Jan Ole Schimmel mit acht Toren und Max Kroner, der siebenmal erfolgreich war.
Die Gastgeber, die wiederum auf Rückraumschütze Finn Hadertorfer verzichten mussten, kamen gut ins Spiel und führten schon in der Anfangsphase deutlich mit 7:3. Bis zum Seitenwechsel konnten sie ihre Führung sogar auf fünf Tore Differenz (14:9) ausbauen. Auch im zweiten Durchgang sah es lange Zeit nach einem klaren Sieg für die Spielgemeinschaft aus Zweibrücken und St.Ingbert/Kirkel aus. Eine viertel Stunde vor dem Ende war der Vorsprung beim 22:16 sogar auf sechs Treffer angewachsen. Doch die Gäste aus der Südpfalz kämpften sich durch eine Energieleistung ins Spiel zurück. Nach 55.Minuten drohte die Partie beim 24:24 zu Gunsten der Offenbacher zu kippen. Doch Marlon Zell und je zweimal Jan Ole Schimmel und Max Kroner sicherten mit ihren Toren den verdienten 29:26-Heimsieg.
Jonas Eschbacher und Dennis Buchner im Tor,
Jan Ole Schimmel 8, Max Kroner 7, Julian Hügel 4, Matteo Schepp 4/3, Marlon Zell 3, Samuel Winter 2, Jonathan Straß 1, Leon Leidinger, Fabrice Breder, Colin Haase