„Wenn alles passt, dann passt es eben“ – Tom Ihl und Niklas Bayer verlängern bis 2023
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Der SV 64 Zweibrücken treibt seine Kaderplanung für die Saison 2021/22 in der 3. Handball-Bundesliga weiter voran. Nach Philipp Hammann, Benny Zellmer, Tom Grieser und Christopher Huber verlängerten die Vereinsverantwortlichen nun auch die Verträge mit Tom Ihl und Niklas Bayer. Die beiden Linkshänder, die im rechten Rückraum der 64er auf Tore-Jagd gehen, bleiben für weitere zwei Jahre in der Rosenstadt.
Tom Ihl spielte während seiner Jugendzeit für seinen Heimatverein HSV Püttlingen, für die Zweibrücker Junglöwen in der Jugendbundesliga und zuletzt in der Jugendoberliga bei den Handballfreunden Illtal. Nun ist der 20jährige in Zweibrücken heimisch geworden. Nach seiner Rückkehr aus Illtal gehörte der 20jährige im letzten Jahr zur Meistermannschaft, die mit lediglich einer Niederlage die Oberliga dominierte. In der aktuellen Saison mausert sich Ihl immer mehr zum Leistungsträger. Zur Freude der Vereinsverantwortlichen entwickelt sich der Saarländer sowohl in der Abwehr als auch im Angriff zu einer echten Stütze für sein Team. „Für mich war es wichtig den eingeschlagenen Weg weiter fortzusetzen. Beim SV 64 konnte ich mich sowohl sportlich als auch persönlich gut weiterentwickeln. Deshalb habe ich auch über keine andere Option nachgedacht. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket. Und wenn alles passt, dann passt es eben“, erläutert der Linkshänder seine Beweggründe für seine weitere Zusage.
Tom Ihls Partner auf der rechten Angriffsseite bleibt Niklas Bayer. Das Urgestein spielt schon seit der C-Jugend für die 64er und geht somit bereits in seine zehnte Saison im Trikot der Zweibrücker Löwen. 2011 kam Bayer vom TV Thaleischweiler und erlebte in seiner Jugendzeit eine wahre Erfolgsgeschichte. Auf vier Landesmeistertitel und Pokalsiege, folgte die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft mit der B-Jugend (Viertelfinale gegen TuSEM Essen) und drei Jahre in der Jugendbundesliga. Mit 17 Jahren debütierte der spielstarke Rückraumspieler unter Trainer Stefan Bullacher in der 3.Bundesliga und ist seitdem ein fester Bestandteil der ersten Männermannschaft. Auf seine persönlichen Ziele angesprochen gibt Bayer zu Protokoll „sich mit dieser supercoolen Mannschaft in der 3.Bundesliga zu etablieren“ und schiebt wie selbstverständlich nach „für mich kam es nicht in Frage zu einem anderen Verein zu wechseln“.
Der erste Vorsitzende des SV 64 Zweibrücken Dr. Jürgen Knoch und sein Team freuen sich nicht nur über die bisherigen positiven Rückmeldungen der Spieler, sondern sind optimistisch schon in Kürze weitere Vertragsverlängerungen bzw. Neuzugänge präsentieren zu können.
Tom Grieser trägt den Löwen im Herzen – Grieser und Huber verlängern bei den 64er
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Wer kennt sie nicht? Die Fußball-Jungprofis, die im Erfolgsfall auf der Balustrade am Fan-Zaun stehen, die HUMBA anstimmen und ihre Vereinstreue symbolisieren in dem sie das Wappen auf dem Trikot küssen. Nur um bei der nächstbesten Gelegenheit eine neue sportliche oder finanzielle Herausforderung zu suchen. Beim SV 64 Zweibrücken spielt mit Tom Grieser sozusagen der Gegenentwurf dieser Generation. Der 22jährige trägt das Vereinsemblem seit der D-Jugend nicht nur sprichwörtlich im Herzen. Der Abwehrchef des Drittligaaufsteigers hat schon alle Höhen und Tiefen der 64er miterlebt. Er hat in jungen Jahren viele regionale und überregionale Meisterschaften gefeiert, eine schwere Verletzung überwunden, als Erwachsener sportliche Rückschläge mannhaft ertragen und ist immer wieder aufgestanden. Ein Vereinswechsel kam für ihn aber nie in Frage. Als herausragender Jugendspieler geriet Grieser nach der Deutschen Meisterschaft mit der B-Jugend beim Spiel der Junglöwen gegen TuSEM Essen ins Visier der Nationaltrainer. Doch nach einem Lehrgang mit der Nationalmannschaft verletzte sich der gebürtige Rimschweilerer so schwer an der Leiste, dass er eine einjährige Verletzungspause einlegen musste. Aber der ehrgeizige Rückraumspieler kämpfte sich wieder an die nationale Spitze heran. Zwei Jahre spielte er in der A-Jugend-Bundesliga und debütierte schon als Siebzehnjähriger in der 3.Bundesliga. Als in der Saison 2016/17 der personelle Aderlass in der ersten Mannschaft zu groß wurde und der bittere Abstieg folgte, stand Grieser ohne zu zögern für den Neuaufbau bereit. Es folgten Meisterschaft und Aufstieg 2020. Mittlerweile finden sich die Zweibrücker auf dem achten Platz der 3.Bundesliga Mitte wieder und befinden damit im sicheren Mittelfeld der Tabelle.
Bei den Planungen für die Zukunft spielt Tom Grieser für die Vereinsverantwortlichen auch weiterhin eine tragende Rolle. Denn auch in diesem Jahr hat der Rückraumspieler seinen Vertrag frühzeitig verlängert. „Der SV64 ist mein Heimatverein und ich fühle mich hier schon immer super wohl. Deshalb musste ich nicht lange überlegen, um meinen Vertrag zu verlängern. Man fühlt sich hier aufgehoben, wie in einer großen Familie. Und die gesamten Strukturen passen einfach. Für mich ist es etwas Besonderes 3. Liga spielen zu dürfen und ich will mithelfen, dass wir noch viele Jahre in dieser Liga bleiben können. In „normalen“ Zeiten vor diesen Fans in einer vollen Westpfalzhalle zu spielen ist einfach großartig. Außerdem ist die Chemie innerhalb der Mannschaft nahezu perfekt. Ich hoffe dass wir bald alle zusammen wieder schöne Handballabende erleben können und danach zusammen die Siege feiern“, sprudelt es förmlich aus dem Leistungsträger heraus, der die Ausgewogenheit zwischen sportlichen Ambitionen und familiären Umfeld im Verein hervorhebt.
Exakt in die gleiche Kerbe schlägt auch Christopher Huber. Der Rückraumschütze mit dem harten Wurf wechselte mit 17 Jahren vom TV Thaleischweiler in die A-Jugend des SV 64 Zweibrücken und spielte zusammen mit Tom Grieser in der Jugendbundesliga. „Ich fühle ich mich hier wohl, weil wir eine super Mannschaft mit einem Megazusammenhalt haben. Wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir als Einheit in der 3.Bundesliga konkurrenzfähig sind. Das möchte ich mit den Jungs auch über dieses Jahr hinweg beweisen und bin deshalb froh weiter Teil dieses Teams zu sein“, begründete der Lehramtsstudent seine Entscheidung zur Vertragsverlängerung. Nach den beiden Kapitänen Philipp Hammann und Benny Zellmer, setzten Christopher Huber und Tom Grieser mit ihren Zusagen weitere wichtige Ausrufenzeichen für die Zukunftsplanung des Handballstandorts Zweibrücken.
Die Kapitäne bleiben an Bord
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Der Spielbetrieb bei den Drittliga-Handballern des SV 64 Zweibrücken ist zwar aktuell wegen der Corona-Pandemie noch ausgesetzt, doch hinter den Kulissen arbeitet der Vorstand mit Hochdruck an den Planungen für die Zukunft. Dabei stehen die 64er in guten und aussichtsreichen Gesprächen sowohl mit den Spielern aus dem aktuellen Kader als auch mit potenziellen Neuzugängen. Der größte Teil des Teams hat schon signalisiert ihrem Verein die Treue zu halten. Bei vielen Spielern müssen lediglich noch letzte Absprachen im Detail besprochen werden. Die positive sportliche Entwicklung, die immer professioneller werdende Vereins-Struktur, das familiäre Umfeld und das Krisenmanagement in den zurückliegenden schwierigen Zeiten sind bei den Spielern starke Argumente für den Handballstandort Zweibrücken. Vor allem der transparente und verantwortungsvolle Umgang mit den gesundheitlichen, aber auch finanziellen Sorgen und Bedürfnissen während des Lockdowns fand bei der Mannschaft großen Anklang.
Mit guten Beispiel voran, gingen die beiden Kapitäne Philipp Hammann und Benny Zellmer, die als erstes ihre neue Verträge bei den 64er verlängerten. „Für meine Vertragsverlängerung gibt so viele Gründe, aber hier mal die zwei wichtigsten“, gibt Philipp Hammann, der schon seit seinem C-Jugendalter das Trikot der Löwen trägt lachend zu Protokoll. “Zum einen habe ich hier die Möglichkeit, Handball auf dem höchsten Niveau zu spielen, das es in Deutschland unterhalb der Profiligen gibt. Außerdem fühle ich mich in der Mannschaft nach wie vor sehr wohl. Zum anderen hat der Verein in der Coronakrise wieder einmal gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann. Es wurde verantwortungsvoll mit den Themen Training und Gehälter umgegangen und es gab zu jeder neuen Situation eine passende und sehr faire Lösung für alle Beteiligten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit diesem Weg auch weiterhin eine tolle Mannschaft in Zweibrücken haben werden“.
Vize-Kapitän Benny Zellmer feiert mit seiner Zusage sein zehnjähriges Vereinsjubiläum. 2011 kam er als 19jähriger vom damaligen Drittligisten TV Hochdorf und ist seitdem eine feste Größe und wichtiger Bestandteil im Team der Löwen. „Ich fühle mich im Verein und speziell in der 1. Mannschaft unheimlich wohl. Hinzu kommen ein super Umfeld und tolle Fans! Deshalb musste ich nach dem Gespräch mit dem Vorstand gar nicht lange über die Zusage nachdenken. Ich bin zwar mittlerweile der Älteste im Team, aber wenn es nach mir geht, dann möchte ich noch möglichst lange zusammen mit dem Verein Handballgeschichte schreiben...und das am liebsten so, wie wir den Handball kennen und lieben gelernt haben“, freut sich der Polizeibeamte auf die gemeinsame Zukunft in der Rosenstadt.
Der erste Vorsitzende Jürgen Knoch sieht in den positiven Signalen und Zusagen eine Bestätigung der intensiven Arbeit im Vorstandsteam. „Ich freue mich sehr, dass mit Benny und Philipp zwei alte Hasen und Leistungsträger der Mannschaft ihre Verträge frühzeitig verlängert haben. Das ist ein klares Zeichen von Wertschätzung und Loyalität zum Verein. Ich bin guter Dinge, dass zeitnah noch weitere Spieler unserer Mannschaft diesem Vorbild folgen werden. Wir bemühen uns aber auch neue Impulse im Team zu setzen und stehen im Austausch mit möglichen Neuzugängen“.
Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... letzter Teil
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
In den letzten drei Minuten der Saison Meister geworden -
Aufstieg in die 3.Bundesliga 2014
Nach dem unglaublichen Handball-Märchen 2012 betraten die 64er mit dem Aufstieg in die 3.Bundesliga unbekanntes Terrain. In einer Liga mit 16 Mannschaften, von denen nicht weniger als zwölf Teams bereits in der 1. oder 2.Bundesliga gespielt hatten, mussten die Schützlingen von Trainer Stefan Bullacher oft Lehrgeld bezahlen. Dennoch boten sie vielen professionell aufgestellten Gegnern Paroli und traten nach einem Jahr mit respektablen 19:41 Punkten und erhobenen Hauptes die Rückkehr in die Oberliga RPS an.
Doch das junge Team hatte Blut geleckt. Die Sehnsucht nach Begegnungen in den ausverkauften Arenen der Traditionsvereine aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen war groß. Aus den Zweibrückern „Zufalls-Aufsteigern“ von 2012 sind selbstbewusste Aufstiegsaspiranten für die kommende Oberligasaison geworden. Mit Torhüter Ladislav Kovacin und Kubo Balaz (Rechter Rückraum) verstärkten zwei ehemalige slowakische Erstligaspieler den jungen Kader der Löwen. Doch auch die TSG Haßloch hatten den Aufstieg fest im Visier. Der ehemalige Zweitligist wollte sich nach zwei Vizemeisterschaften in Folge die Butter nicht schon wieder vom Brot nehmen lassen und verstärkte sein Team noch einmal erheblich.
Der Anfangseuphorie folgte der Alltagsfrust. Bereits nach 11 Spieltagen schien die Meisterschaft zugunsten der Vorderpfälzer gefallen. Einerseits haben die 64er mit 17:7 Zählern den Anschluss an die Spitze schon früh verloren und auf der anderen Seite löste sich das Team nach und nach in seine Bestandteile auf. Nils Kawolus, Thomas Zellmer und Daniel Sorg beendeten nach Verletzung ihre Handballkarrieren, Torben Rixecker zog es beruflich nach Samoa und Dominik Schweizer kehrte zu seinem Heimatverein zurück. Dem gegenüber wuchs die Übermacht der Haßlocher, die einfach nicht verlieren wollten. Mit einer unglaublichen Serie von 34:2 Punkten führten sie die Tabelle uneinholbar an.
Doch die verbliebenen Spieler in der Rosenstadt wuchsen zu einer Einheit zusammen. Kapitän Marian Müller kehrte nach langer Verletzung ins Team zurück und schweißte seine Mitspieler in seiner letzten Saison zu einer Einheit zusammen. Ladi Kovacin im Tor wuchs Woche für Woche über sich hinaus und im Angriff zeigte, der erst 17jährige A-Jugendspieler Jerome Müller welches unglaubliche Potential in im steckt. Marian Müller selbst, Aris Wöschler und Benni Zellmer organisierten die Deckung zu einem schwer zu überwindenden Bollwerk. Und so siegten die SV-Buben in den verbleibenden 19 Spielen 19 Mal. Darunter am letzten Spieltag gegen die bis dahin zu Hause ungeschlagenen Illtaler und blieben der TSG Haßloch hauchdünn auf den Fersen, deren Vorsprung bis zum letzten Spieltag auf einen Punkt geschmolzen war.
Die Saison war für den SV 64 beendet, doch das Spiel der Haßlocher in Budenheim lief noch. Das junge Löwenteam kauerte in der Kabine zusammen und verfolgte die Begegnung am Live-Ticker. Noch zehn Minuten und der Favorit führte mit vier Toren. Doch der Vorsprung schmolz…noch drei, zwei, nur noch ein Tor…unentschieden…Budenheim führt…jetzt mit zwei Toren…Aus…Schluss…Meisterschaft…AUFSTIEG…UNFASSBAR. Unvergessene Bilder in der Illtaler Halle – ein ganzer Verein lag sich heulend vor Glück in den Armen. Das Handball-Märchen ging weiter – und wieder in der 3.Bundesliga.
Der Aufstiegskader:
Ladislav Kovacin, Nils Kawolus und Philipp Serr im Tor
Jerome Müller (183 Tore/davon 23 per Siebenmeter), Tim Burkholder (145/25), Benny Zellmer (132), Kubo Balaz (131/5), Aris Wöschler (123/1), Marian Müller (68/7), Jonas Denk (64/4), Daniel Sorg (41), Erik Pohland (30), Nils Wöschler (22), Philipp Hammann (15), Torben Rixecker (14/4), Dominik Schweizer (11)
Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... Teil 6
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Ein Handball-Märchen wird wahr
Aufstieg in die 3.Bundesliga
Nach dem Wiederaufstieg in die Oberliga/Südwest 2004 konnte sich der SV 64 Zweibrücken über einen langen Zeitraum auf eine gute Mischung zwischen jungen Talenten und erfahren Spielern verlassen. Am Ende jeder Saison stand immer der Klassenerhalt zu Buche – mal hart erkämpft, mal in Form einer guten Platzierung im vorderen Mittelfeld. Die gestandenen Spieler wie Klaus Peter Weinert, Dominic Mader, Thommy Sauer, Björn Stoll oder Torhüter Oliver Gladen bildeten zusammen mit den jungen Wilden der sogenannten „Goldenen Jahrgängen 86 – 89“ aus der Zweibrücker Talentschmiede eine homogene Einheit. Unter dem Motto „Jugend forscht“ spielten sich im Laufe der Jahre viele Talente in die Herzen der Fans. Jan Braunhardt, Florian Noll, Tim Warmbein, Thorsten Bas, Kai Nonnweiler, Marian Müller, Thorben Rixecker, Jan Schmitt, Jonas Denk oder Andreas Nonnweiler u.v.m. sind sicher auch heute noch in bleibender Erinnerung. Die guten Leistungen weckten allerdings auch Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz und so trennten sich häufig die Wege der Hoffnungsträger und ihres Ausbildungsvereins schon in jungen Jahren.
Vor der Saison 2011/12 waren aus diesem großen Fundus der eigenen Jugendarbeit lediglich Jonas Denk und Marian Müller, der allerdings noch einen Kreuzbandriss auskurieren musste, übriggeblieben. Nicht wenige Fachleute sagten den Löwen einen drohenden Abstieg voraus. Doch Trainer Stefan Bullacher und der neue Vorstand um Jens Schließmeyer, Marko Dobrani und Ralf Müller machten aus der Not eine Tugend und streckten ihre Fühler nach allen Richtungen aus. Dominik Schweizer (TV Thaleischweiler) und Daniel Sorg (TV Homburg) wechselten jeweils aus tiefklassigen Vereinen zu den 64er und stellten sich der sportlichen Herausforderung. Mit Thomas Zellmer (TSG Friesenheim) gelang ein echter Transfercoup. Der ehemalige Zweitligaspieler heiratete mit Nadine Spuhler ein echtes SV-Mädel und wohnte fortan im benachbarten Kirkel. Seinen 19jährigen Bruder Benny (TV Hochdorf) verschlug es beruflich in die Westpfalz und Alexander Eusterholz (TSG Friesenheim II) kam studienbedingt nach Zweibrücken. Die beiden Urgesteine Dominic Mader und Klaus Peter Weinert (eigentlich Trainer zweite Mannschaft, half aber aus wenn er gebraucht wurde) hielten dem Verein die Treue und hängten noch eine Saison dran. Nils Kawolus und Philipp Bartel bildeten ein gutes Torhütergespann. Komplettiert wurde der Kader durch zwei Spieler aus der A-Jugend – Aris Wöschler und Tim Burkholder.
Und das Team startete furios in die neue Saison. Angeführt von dem überragend aufspielenden Dominic Mader sammelten die Löwen 10:0 Punkte in Serie ein. Erst am sechsten Spieltag erfolgte der sprichwörtliche Niederschlag. Gegen Mundenheim verloren die Zweibrücker nicht nur beide Punkte, sondern nach einem brutalen Foul auch ihren Torjäger. Dominic Mader musste mit gebrochenem Jochbein in der UNI-Klinik Homburg operiert werden und beendete wegen der Folgen dieser Verletzung wenige Monate später seine Karriere.
Doch das Team zeigte Moral und nach einer kurzen Delle von 3:5 Punkten stürzten sie den haushohen Favoriten VTZ Saarpfalz durch einen überzeugenden 30:26 Sieg im Stadtderby vor über 1000 Zuschauern von der Tabellenspitze. Die beiden 17jährigen A-Jugendbuben Aris Wöschler und Tim Burkholder rechtfertigten das Vertrauen ihres Trainer und steuerten zusammen 11 Treffer bei. Es war der erste Pflichtspielsieg der Vereinsgeschichte gegen den Lokalrivalen. Dieser historische Erfolg war die Initialzündung für ein niemals erträumtes Handball-Märchen. Die Mannschaft wuchs Woche für Woche über sich hinaus und ließ am Ende die Topmannschaften der TSG Haßloch, der VTZ Saarpfalz und der SG Saulheim hinter sich. Der Meistertitel verbunden mit dem Aufstieg in die 3.Bundesliga im Mai 2012 krönte eine einzigartige Saison. Damit gehörte der kleine Verein aus dem Saarpfalz-Kreis plötzlich nicht nur zu den besten 100 Mannschaften in ganz Deutschland, sondern fand sich hinter dem Zweitligisten HG Saarlouis auf dem zweiten Platz der saarländischen Handballszene wieder.
Der Aufstiegskader:
Nils Kawolus und Philipp Bartel im Tor
Thomas Zellmer (182 Tore/davon 36 per Siebenmeter), Benny Zellmer (135), Daniel Sorg (131), Tim Burkholder (102/48), Jonas Denk (96/18), Aris Wöschler (83/15), Marian Müller (70), Dominic Mader (61), Dominik Schweizer (54), Alexander Eusterholz (39/3), Klaus Peter Weinert (10/6)