Löwen setzen Ausrufezeichen im Kampf um die Meisterschaft!
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SV 64 Zweibrücken – SG Saulheim 30:25 (16:10)
Den Oberligahandballern des SV 64 Zweibrücken gelang am vergangenen Samstag ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft und Aufstieg in die 3. Bundesliga. Die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher gewannen das Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger aus Saulheim vor 1200 Zuschauern verdient mit 30:25. Dabei legten die Hausherren den Grundstein zum Erfolg bereits in den ersten dreißig Minuten. Beste Spieler im Trikot der 64er waren Marc Robin Eisel und Niklas Bayer im Angriff, sowie Benni Zellmer und Tom Grieser mit einer starken Abwehrleistung.
SV-Coach Stefan Bullacher bekannte beim Trainergespräch nach dem Spiel, dass er schon lange nicht mehr so angespannt und auch schon ein paar Tage vor der Begegnung nicht mehr viel, geschweige denn gut geschlafen habe. In der Kabine vor dem Anpfiff sei eine knisternde Atmosphäre zu spüren gewesen und allen Spielern war die nervliche Belastung anzumerken. Doch von all dem war mit dem Anpfiff zum Spitzenspiel in der Handballoberliga bei den Gastgebern nichts mehr zu spüren. Die 1200 Zuschauer in der vollen Westpfalzhalle sahen von Beginn an eine hochkonzentrierte, mutige und top motivierte Zweibrücker Mannschaft. Die von Benni Zellmer und Tom Grieser organisierte 3:2:1 Abwehr stand sicher. Der Saulheimer Rückraum um die beiden ehemaligen Zweitligaspieler Christopher Klee und Matthias Conrad, sowie Toptorschütze Darren Weber fand kaum eine Lücke im aggressiven und beweglichen Deckungsverband der Zweibrücker Löwen. Und wenn dann doch mal ein Ball den Weg Richtung Tor fand, stand mit Marko Ivankovic ein sicherer Rückhalt dahinter. Der Kroate parierte bis zum Seitenwechsel fast 40% aller Würfe. Im Angriff setzten vor allem Niklas Bayer und Marc Robin Eisel, dem die abgefallene Entscheidungslast seiner Vertragsverlängerung sichtlich guttat, die Glanzpunkte. Die beiden Rückraumspieler waren bis zur 15. Spielminute im Prinzip an allen Toren direkt beteiligt. Entweder traf das Duo selbst, spielte ihre Mitspieler mustergültig frei oder war nur auf Kosten von Strafwürfen regelwidrig zu stoppen. Über die Zwischenstände 3:1 (7.), 5:2 (10.) und 9:2 (15.) setzte sich der Tabellenführer immer weiter ab, bis Saulheims Trainer Kai Christmann bereits zum zweiten Mal (!) innerhalb der ersten viertel Stunde die Notbremse zog und eine Auszeit beantragte. Ab dann schien seine Mannschaft im Spiel angekommen zu sein. Die Abwehr stabilisierte sich nach mehreren Umstellungen, Torwart Robin Sokolis bekam nun öfters die Abschlüsse der 64er zu fassen und im Angriff sorgte Matthias Conrad für Gefahr. Am Vorsprung der jungen Zweibrücker Mannschaft änderte das bis zur Pause allerdings nur wenig. Beim Halbzeitstand von16:10 wurden die Seiten gewechselt. Kai Christmann sah im Rückblick dann auch im Abwehrverhalten seines Teams die entscheidenden Defizite. „Wir haben in der Abwehr nicht das umgesetzt was wir uns vorgenommen haben. Nichts hat wirklich funktioniert. Auch drei Formationswechsel nicht. Zweibrücken hat schnell und robust unsere Nahtstellen angelaufen und war heute klar besser“, gab sich der Übungsleiter trotz der Enttäuschung als fairer Verlierer.
Der zweite Durchgang begann dann ähnlich wie die erste Halbzeit. Die SV-Truppe legte los wie die Feuerwehr und binnen sechs Minuten war die Vorentscheidung im Gipfeltreffen Erster gegen den Zweiten eigentlich gefallen. Marc Robin Eisel sorgte mit einem Dreierpack zum 21:12 erstmals für einen Neun-Tore-Vorsprung. Danach löste sich auf beiden Seiten die Anspannung und beide Teams boten den begeisterten Zuschauern noch ein unterhaltsames Handballspiel. Näher als fünf Tore Differenz kamen die Rheinhessen aber nicht mehr an den Ligaprimus heran. Am Ende siegten die Zweibrücker Löwen völlig verdient mit 30:25. SV-Trainer Stefan Bullacher war beim Pressegespräch nach dem Sieg sichtlich stolz auf seine Mannschaft. „Die Jungs haben unter der Woche alles gegeben. Toll trainiert und denen hat der Kopf gequalmt von den Videoanalysen. Heute gab es keine Überraschungen mehr, denn beide Mannschaften waren top vorbereitet. Wir hatten einen tollen Start ins Spiel, eine überragende Abwehrarbeit, die magischen Momente und mit Niklas Bayer und Marc Robin Eisel die Matchwinner im Angriff auf unserer Seite“, fasste der A-Lizenzinhaber noch einmal die wichtigsten Eckpfeiler des Erfolgs zusammen. Mit dem Sieg setzen die 64er ein echtes Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg in die 3. Bundesliga und haben nun vier Punkte Vorsprung auf die Verfolgergruppe aus Saulheim und Budenheim. Bereits am kommenden Samstag empfangen die Löwen, wieder in der Westpfalzhalle, die Drittligareserve des TuS Dansenberg.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann 3, Schaller 4, Huber 1, Bayer 3, Zellmer 6/4, Eisel 8, Grieser 2, Wöschler 1, Schwarzer 1, Dettinger, Ihl 1,
Siebenmeter: 4/4 – 4/4, Zeitstrafen: 5/7, Zuschauer: 1200, Schiedsrichter: Meyer/Hemmer (TuS Dansenberg)
Spitzenspiel um den Aufstieg in die 3. Bundesliga – auch Marc Robin Eisel bleibt den Löwen treu
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Am kommenden Samstag empfängt der aktuelle Tabellenführer des SV 64 Zweibrücken um 18 Uhr seinen direkten Verfolger von der SG Saulheim zum Spitzenspiel. Wegen des zu erwartenden großen Zuschauerandrangs verlegten die Verantwortlichen der 64er das Gipfeltreffen in der Handballoberliga von der Ignaz Roth Halle, die mit 300 Sitzplätzen eine zu begrenzte Kapazität aufweist, in die wesentlich größere Westpfalzhalle. Die Rheinhessen sind zusammen mit den Zweibrücker Löwen in der laufenden Saison bis dato das Maß aller Dinge und dominieren ihre Konkurrenz. Lediglich beim heimstarken TV Offenbach und im ersten Aufeinandertreffen mit den 64ern mussten sich die Saulheimer geschlagen geben. Doch mit einer imponierenden Bilanz von vierzehn Siegen in sechszehn Spielen und gerade mal zwei Pünktchen Rückstand auf den Tabellenführer aus dem Saarpfalzkreis, liefern sich die Gäste ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg in die 3. Bundesliga.
Dabei kann sich die Spielgemeinschaft aus der Nähe von Mainz neben seiner mannschaftlichen Geschlossenheit vor allem auf die große individuelle Qualität seiner Leistungsträger verlassen. Mit den beiden zweitligaerfahrenen Hünen Christopher Klee und Matthias Conrad stellen die Gäste ein fast unüberwindbares Abwehrbollwerk. Doch auch im Angriff überzeugen die ehemaligen Zweitligaspieler. Während der 2,04 Meter große Klee in den letzten Spielen fast nach Belieben aus der Distanz traf, zählt Conrad zu den komplettesten Rückraumspielern der Oberliga. Einen echten Transfercoup gelang dem Tabellenzweiten allerdings vor der Saison mit der Verpflichtung von Spielmacher Darren Weber vom Drittligisten TSG Groß-Bieberau. Der wendige Mittespieler ist nicht nur ein kluger Taktiker und setzt seine Mitspieler exzellent in Szene, sondern ist mit 93 Toren aktuell auch gleichzeitig bester Torschütze in seinem Team.
Also keine leichte Aufgabe für die Zweibrücker Defensive, die wie gewohnt von Abwehrchef Tom Grieser organisiert wird. Der 21-Jährige, der sich immer vorbildlich als emotionaler Leader in den Dienst seiner Mannschaft stellt, sieht in der Abwehrarbeit ohnehin den Schlüssel zum Erfolg. „Die Verantwortung in der Abwehr ist bei jedem Spiel groß. Dennoch versucht man bei so einem Topspiel nochmal einige Prozente mehr rauszuholen, um der Mannschaft zu helfen. Eine gut organisierte und aggressive Deckung mit einem guten Torwart dahinter, kann für beide Teams der Schlüssel zum Erfolg werden“. Obwohl der kaufmännische Auszubildende wie alle seine Mitspieler dem Gipfeltreffen entgegenfiebert, sieht er im Ausgang noch lange keine Vorentscheidung im Titelkampf: „Dieses Spiel ist auf keinen Fall wie jedes andere. Saulheim hat gerade einmal zwei Spiele verloren und spielen mit uns bis jetzt eine überragende Saison. Mehr Spitzenspiel geht aktuell gar nicht. Wir freuen uns alle sehr auf dieses Match und sind hochmotiviert. Aber auch danach werden noch viele Punkte vergeben. Da kann noch alles passieren“.
Personell müssen die Handballer aus der Rosenstadt immer noch auf die langzeitverletzten Tobias Alt (Fußverletzung) und Sebastian Meister (Schulterverletzung) verzichten. Christopher Huber trainiert nach seinem Bänderriss zwar seit Jahresbeginn wieder mit der Mannschaft, soll aber behutsam aufgebaut werden. Über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden. Unterdessen treiben die Verantwortlichen der 64er die Kaderplanung für die kommende Saison weiter voran. Während Youngster Felix Dettinger das Löwenrudel verlässt, hat Marc Robin Eisel seine Zusage für die weitere gemeinsame Zukunft gegeben. Dettinger kehrt zu seinem Heimatverein TuS Dansenberg zurück und wird dort zukünftig in der zweiten Mannschaft spielen. Für den Auszubi, der eine Schreinerlehre absolviert, gaben berufliche und private Gründe den Ausschlag für seine Entscheidung.
Bereits um 16 Uhr empfängt die erste Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken den Tabellenletzten aus Budenheim zum ersten Heimspiel im Jahr 2020. Allerdings findet dieses Spiel nicht wie gewohnt als Vorspiel vor den Oberligaherren statt, sondern muss bedingt durch das AH-Fußballturnier der VB Zweibrücken, in der Ignaz Roth Halle ausgetragen werden. Die Schützlinge von Trainer Rüdiger Lydorf gehen als klarer Favorit in diese Begegnung, auch wenn mit Levke Worm, Laura Zägel Daphne Huber und Anezka Zuzankova unter der Woche vier Spielerinnen krankheitsbedingt nur eingeschränkt trainieren konnten.
„Die Jungs werden alles raushauen was sie haben“
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Am Samstag um 18 Uhr kommt es in der Westpfalzhalle zum Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenführer aus Zweibrücken und seinem ärgsten Verfolger von der SG Saulheim. Beide Mannschaften trennen gerade mal zwei Punkte. Mehr Spitzenspiel in der Handball-Oberliga geht nicht. Roman Kuhn sprach im Vorfeld mit SV-Trainer Stefan Bullacher über seine Gefühlswelt, die Mannschaft, die Zuschauer und den Gegner.
Hallo Stefan, du zählst mit deinen 51 Jahren zu den erfahrenen Trainern der Liga. Bist du vor so einem Spiel immer noch angespannt und nervös oder werden solche besonderen Begegnungen mit der Zeit zur Routine?
Ich habe in all den Jahren meine Leidenschaft nie verloren. Ich freue mich am Spielfeldrand immer noch so emotional, als hätte ich selbst ein Trikot an. Ich kann nach Niederlagen nur ganz schlecht schlafen und vor großen Spielen steigt mein Gefühlspegel von Tag zu Tag mehr an. Eine positive Anspannung ist wichtig um Höchstleistungen zu erbringen. Aber nervös bin ich schon lange nicht mehr. Das habe ich bereits als Spieler abgelegt. Ich halte es da gerne mit einem Zitat aus der Ecke der Motivationstrainer: „Die Aussicht auf Erfolg treibt mich immer mehr an, als die Angst vor der Niederlage“.
Dein Team führt die Tabelle zum Rückrundenstart mit nur einer Niederlage an. Direkt dahinter steht die SG Saulheim, die lediglich zweimal verloren hat. Hast du das so erwartet, oder ist diese Konstellation überraschend?
Ich habe eine völlig ausgeglichene und breite Spitze erwartet. Unsere Jungs, aber auch die Saulheimer, können unglaublich stolz auf ihre Leistung sein. Das ist so außergewöhnlich, dass man es eigentlich rational gar nicht erklären kann. Über einen so langen Zeitraum dermaßen konstant gut zu spielen, gebührt allergrößten Respekt. Natürlich ist diese Tatsache aber auch dem Umstand geschuldet, dass andere Mannschaften deutlich hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben sind.
Welche Bilanz würdest du also nach 16 Spieltagen ziehen?
Wir haben im Vorfeld unsere Hausaufgaben gut gemacht. Mit Marko Ivankovic, Marc Robin Eisel, Tobias Alt und Tom Ihl sind vor der Saison genau die richtigen Spieler zu uns gestoßen. Wir treten als geschlossene Einheit ohne Stars auf und definieren uns auch auf dem Spielfeld immer als Kollektiv. Wir konnten sehr oft unser Leistungspotential abrufen und hatten in wichtigen Momenten auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Für uns spielen die Fans eine wichtige Rolle. Sie haben ein tolles Gespür dafür, wenn unser junges Team in einer schwierigen Phase steckt und Unterstützung braucht. Dann stehen sie wie ein Mann hinter den Jungs.
Apropos Fans und Zuschauer. Das Spiel wurde von der kleinen Ignaz Roth Halle in die große Westpfalzhalle verlegt, die aber eigentlich besetzt war. Wie kam es dazu?
Die VB Zweibrücken veranstaltet am Samstag ihr traditionelles AH-Fußballturnier und hat somit das Vorrecht zur Hallennutzung. Wir haben aber in Pascal Dahler vom VB Vorstand einen verständnisvollen und vor allem kooperativen Gesprächspartner gefunden, der im Sinne des Zweibrücker Sports nach einer konstruktiven Lösung gesucht hat. Dafür sind wir sehr dankbar, weil das keinesfalls selbstverständlich ist. Der neue Turnierplan sieht nun vor, dass das Finale am späten Nachmittag beendet ist und wir am Abend die Halle für das Spitzenspiel nutzen können. Dazwischen müssen viele fleißige Hände das Spielfeld wegen der Fußballbande umbauen, die Tribüne auf Vordermann bringen und den Verkaufsraum bestücken. Das ist eine Herkulesaufgabe, aber wir können uns sicher auf unsere Helfer verlassen.
Was dürfen die Zuschauer am Samstag vom Spiel erwarten?
Saulheim ist uns vor allem durch ihre beiden ehemaligen Zweitligaspieler Christopher Klee und Matthias Conrad körperlich überlegen. Die beiden drücken im Angriff und in der Abwehr dem Spiel ihren Stempel auf. Auf der Spielmacherposition haben sie mit Darren Weber vom Drittligisten Groß-Bieberau einen intelligenten und torgefährlichen Neuzugang für sich gewinnen können. Diese Mannschaft hat Qualität und die Fans können sich auf einen echten Handball-Leckerbissen freuen.
Und von deiner Mannschaft?
Wir gehen weiter geradlinig auf unserem selbstgewählten „Zweibrücker Weg“ mit eigenen Talenten. Wir haben einen immer wieder erkennbaren Spielstil mit offensiver Deckung, Tempohandball und variantenreichen Positionswechsel im Angriff. Damit haben wir uns dieses Spitzenspiel verdient und wollen die Riesenchance ergreifen uns in der Tabelle weiter abzusetzen. Die Jungs werden alles raushauen was sie haben.
Oberligareserven der Frauen und Männer mit tollem Start ins Handballjahr
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Am vergangenen Wochenende überzeugten die Oberligareserven der Männer und Frauen des SV 64 Zweibrücken durch starke Leistungen und setzten gleich zu Beginn des neuen Handballjahres dicke Ausrufezeichen. Die zweite Damenmannschaft gewann das Spitzenspiel in der Saarlandliga gegen die HSG Marpingen-Alsweiler 2 sensationell mit 36:15 und ist nun alleiniger Tabellenführer. Das Landesligateam der Herren qualifizierte sich völlig überraschend für das Finalturnier im Saarlandpokal am Ostermontag in Saarbrücken.
Die Oberligareserve der Zweibrücker Handballfrauen stehen momentan ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz der Saarlandesliga. Auch im Spitzenspiel gegen den Zweiten aus Marpingen behielten die 64er ihre weiße Weste und gewannen deutlich mit 36:15. Doch ganz so unerwartet ist dieser Erfolg nicht. Denn fast die Hälfte der Mannschaft spielte in der Vergangenheit unter den beiden Trainern Axel Koch und Dunja Bullacher erfolgreich in der Regionalliga, die früher die dritthöchste Spielklasse in Deutschland war. Vor allem Katrin Hoffmann, Katharina Koch, Nadine Zellmer und Cornelia Scherf-Zitte zeigen Woche für Woche, dass sie trotz fortschreitenden Handballalter noch lange nicht zum alten Eisen zählen. Katharina Koch zum Beispiel ging im letzten Jahr noch in der Oberliga auf Torejagd und zählte dort zu den absoluten Topspielerinnen. Ihre Erfahrungen geben die „alten Hasen“ gerne an die jungen Talente des SV 64 weiter und spielen so zusammen eine äußerst erfolgreiche Runde, die sie durchaus mit dem möglichen Saarlandligameistertitel krönen könnten. Das wäre auch für die 38-jährige Katrin Hoffmann, die ihre Karriere in der ersten Damenmannschaft schon vor einigen Jahren an den Nagel hängte, aber in der Vergangenheit immer wieder bei der Ersten aushalf, nochmal ein Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn. „Es macht dieses Jahr sehr viel Spaß, da wir uns teilweise schon jahrelang kennen und schon viel zusammen erlebt haben. Da müssen sich die Jungen im Team schon öfter mal alte Geschichten anhören“, erzählt die flinke Rückraummittespielerin lachend. Doch auch wenn die vier ehemaligen Regionalspielerinnen irgendwann nicht mehr auf dem Handballparkett stehen, ist für Nachwuchs gesorgt. Alle Kinder der vier Handballfrauen sind bereits jetzt von den Minis bis zur E-Jugend des SV 64 am Ball und gehen dort fleißig auf Torejagd.
Im Spitzenspiel gegen die Reserve der Marpinger Drittliga-Moskitos hatten die Schützlinge von Trainer Christian Buchner von Anfang an die Nase vorn und ließen den saarländischen Gästen nicht den Hauch einer Chance. Mehr als 100 Zuschauer konnten in der Ignaz-Roth-Halle ein wahres Handballspektakel erleben, dem vor allem Katrin Hoffmann und Cornelia Scherf-Zitte ihren Stempel aufdrückten. Zusammen erzielten sie die Hälfte aller Treffer für die Zweibrücker Löwen. „Wir waren heute vor dem Spiel unglaublich nervös. Das wird im Alter definitiv nicht besser. Aber als dann die Abwehr von Beginn an stand, haben wir gut ins Spiel gefunden und konnten es auch genießen, dass heute so viele Zuschauer da waren“, freut sich Katrin über die gelungene Partie. Die SV-Handballerinnen ließen in der ersten Hälfte lediglich fünf Tore zu und legten so bereits den Grundstein zum Erfolg. In der zweiten Hälfte mussten sie den Sack nur noch zu machen und beginnen durch den deutlichen Sieg auch das neue Jahr ungeschlagen.
Es spielten:
Im Tor: Jana Specht, Malena Lange
Cornelia Scherf-Zitte (12/3), Chiara DiLoreto, Katja Matle (2), Hannah Fuhr (2), Katrin Hoffmann (6), Kristin Schnur (2), Nadine Zellmer (3), Sarah Herl (1), Sarah Witzgall (1), Katharina Koch (5), Laura Witzgall, Eva Zöllner (2)
Siebenmeter: 3/3, 4/2 Zeitstrafen: 0/1 Schiedsrichter: Dieter Scholer (TuS Elm/Sprengen)
Auch die Oberligareserve der Männer startete am Wochenende erfolgreich ins neue Jahr. Nach dem die Mannschaft von Trainer Klaus Peter Weinert in den ersten Pokalrunden bereits die Teams aus Schaumberg und Völklingen bezwingen konnten, stand nun das Halbfinalturnier mit vier Mannschaften in Merzig auf dem Programm. Dabei qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten für das sogenannte Final Four am Ostermontag in Saarbrücken. Da die Vertretung des TV Homburg schon im Vorfeld ihre Teilnahme aus Mangel an Personal abgesagt hatte, profitierten die verbliebenen Teams aus Merzig, St.Ingbert und Zweibrücken 2 dahingehend, dass bei günstiger Konstellation bereits ein Punkt zum Weiterkommen reichen könnte. Und genau so kam es dann auch. Die zweite Mannschaft des SV 64 Zweibrückens, von der auch teilweise Spieler im Trainingskader des Oberligaspitzenreiters sind, konnten sich durch ein Unentschieden gegen den Saarlandligazweiten HSV Merzig/Hilbringen und eine knappe Niederlage gegen St.Ingbert den zweiten Platz sichern und erreichten somit als erstes Reserveteam der Zweibrücker Vereinsgeschichte das Finale im Saarlandpokal. „Die Jungs waren überglücklich weil es ja für die meisten Spieler die erste Teilnahme am Final-Four sein wird, wie auch für mich als Trainer. Auch wenn es heute ganz eng und glücklich gelaufen ist, haben wir es uns vor allem durch unseren Sieg in der vorherigen Runde gegen Völklingen verdient am Ostermontag dabei zu sein“, freut sich Trainer Klaus-Peter Weinert für seine Schützlinge. Die Löwen gewannen in der Vorrunde gegen den Oberligisten aus Völklingen mit 27:29 und erreichten so das Halbfinale.
Bester Torschütze der Zweibrücker im Halbfinalturnier war der 21-jährige Thomas Schlegel mit 13 Toren in zwei Spielen. Er spielte schon im Jahr 2015 mit der damaligen B-Jugend um den Titel der Deutschen Meisterschaft, hing seine Handballkarriere zugunsten seiner zweiten Leidenschaft, der Leichtathletik, allerdings zwischenzeitlich an den Nagel. Seit dieser Saison geht der talentierte Rückraumspieler wieder erfolgreich für die Zweibrücker Löwen auf Torejagd und steht auch im Fokus von Oberligatrainer Stefan Bullacher. Neben der Oberligareserve aus der Rosenstadt stehen noch die beiden Oberligisten HC Dillingen/Diefflen und HF Illtal, sowie die Saarlandligamannschaft der SGH St. Ingbert im Final Four
Halbfinalspiele des SV 64 Zweibrücken:
HSV Merzig/Hilbringen - SV 64 Zweibrücken 21:21
SV 64 Zweibrücken - SGH St. Ingbert 17:19
SV 64 Zweibrücken - TV Homburg 1:0
Es spielten:
Im Tor: Alexander Sema, Benedict Haubeil
Philipp Baus, Nico Gräber, Tomas Schlegel, Christoph Friesen, Sebastian Meister, Nils Wöschler, Johannes Knoll, Till Wöschler
(Foto: Frank Specht)
Weibliche A-Jugend gewinnt Bronze beim internationalen Europe Cup in Nancy
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die weibliche A-Jugend des SV 64 Zweibrücken gewann zum Auftakt des neuen Handballjahres die Bronzemedaille beim internationalen U18 Europe Cup in Nancy. Die Mädels von Trainerin Dunja Bullacher traten dabei nicht mit dem ältesten Jugendjahrgang 2001 an, sondern spielten wie in Frankreich üblich ausschließlich mit Spielerinnen des Jahrgangs 2002 und jünger. Am dreitägigen Europe Cup nahmen zwanzig männliche und weibliche Mannschaften aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz teil. Neben den deutschsprachigen Vertretern aus Coburg, Zweibrücken und Buchensee (1.Liga Schweiz), wurden die französischen Farben vor allem durch Vereine aus dem Norden und Osten der Grand Nation vertreten. So reisten zum Beispiel Teams aus Paris, Dijon, Lyon, Straßburg, Colmar, Metz, und Amneville, die allesamt in einem Umkreis von 500 Kilometer liegen, in die 100 000 Einwohner-Stadt an der Meurthe.
Vor der Abreise an den Turnierort bat Trainerin Bullacher ihre Schützlinge in Zweibrücken noch einmal zu einem morgendlichen Abschlusstraining. Der Transfer mit Kleinbussen klappte reibungslos und in Nancy glänzten dann die drei ausrichteten Vereine mit einer perfekten Organisation. Eine gemeinsame Eröffnungsfeier, Unterbringung aller Mannschaften in Hotels, Turnierspiele in fünf verschiedenen Sporthallen und eine zentrale Vollverpflegung mit drei Mahlzeiten am Tag, lassen erahnen mit wie viel Aufwand dieses gemeinschaftliche internationale Projekt von Grand Nancy Metropole Handball, ALNM Handball und Villers Handball gestemmt wurde.
In der Gruppenphase setzten sich die Spielerinnen aus der Zweibrücker Talentschmiede bei einer Spielzeit von jeweils 2X20 Minuten dann mit Siegen gegen HBF Amneville/Yutz und Paris/Gagny (jeweils 25:17), sowie einem Unentschieden gegen AS Metz/Pagny (18:18) durch und qualifizierten sich als Tabellenerster für das Halbfinale am folgenden Tag.
Im „Parc des Sports de Vandoeuvre“, der offiziellen Heimspielhalle des Zweitligisten Grand Nancy Metropole, traten die 64er gegen Bassin Mussipontain Handball an. Gegen das französische Team von der Mosel verloren die Junglöwinnen am Ende allerdings deutlich mit 16:21. Zu viele vergebene Torchancen und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr, waren gegen diesen starken Gegner eine zu große Hypothek, um ins Finale einziehen zu können.
Im Spiel um die Bronzemedaille standen die Zweibrückerinnen dann wieder AS Metz/Pagny gegenüber, die sich zuvor im zweiten Halbfinale gegen die Schweizer Mannschaft Herzogenbuchsee geschlagen geben mussten. In einer hochklassigen und spannenden Begegnung auf Augenhöhe, setzten sich die Mädels des SV 64 schließlich knapp, aber verdient mit zwei Toren Differenz durch. Eine besondere Ehre wurde der Zweibrücker Spielerin Janine Baus zuteil, die als „Player of the Match“ im Anschluss an das kleine Finale ausgezeichnet wurde. Den Titel sicherte sich souverän die Schweizer Mannschaft des Handballvereins Herzogenbuchsee, die ihre Talente mit acht Trainingseinheiten pro Woche unter Profibedingungen ausbilden. SV-Trainerin Dunja Bullacher, die mit ihrem Team bereits zum zweiten Mal zu diesem besonderen Event eingeladen wurde, zog auch ganz unabhängig vom tollen Abschneiden eine sehr positive Bilanz: „Dieses Turnier bietet uns eine optimale Vorbereitung auf die Rückrunde. Durch die lange Spielzeit gegen Mannschaften mit hohem Niveau, trägt das Turnier zu einer positiven Weiterentwicklung jeder einzelnen Spielerin bei. Darüber hinaus kann sich der junge Jahrgang auch schon für die Qualifikationen zur neuen Saison Anfang Mai einspielen“.