Löwen treten zum Saarpfalzderby in Homburg an
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Wenn die Zweibrücker Löwen am Sonntag um 18 Uhr in der Homburger Sport- und Spielhalle gegen die Oberligahandballer des TV Homburg antreten, hätte es beidseitig zum Treffen der ehemaligen Spieler kommen können. Da Thomas Zellmer vom SV 64 Zweibrücken aber immer noch verletzt ausfällt, werden ausschließlich bei den Kreisstädtern mehrere Ex-SV64- Spieler auflaufen können. Zellmer, der sich zwei Wochen vor Rundenbeginn am Knie verletzt hat, engagierte sich zwei Jahre lang als Spielertrainer bei der saarländisch-pfälzischen Spielgemeinschaft HWE Homburg-Erbach-Waldmohr. Im letzten Dezember entschied sich der dreifache Familienvater allerdings, dass er zur neuen Saison wieder zu den 64er zurückkehren wird. Kurz danach zerbrach dann auch die sportliche Liaison der drei Vereine und der TVH übernahm den Startplatz in der Oberliga. Mit Spielertrainer Daniel Sorg und Michael Mathieu greifen dort zwei ehemalige Drittligahandballer der 64er ins Spielgeschehen ein. Auch Sebastian Mathieu, der alle Jugendmannschaften beim SV 64 durchlief und Niklas Eberhard waren für die Rosenstädter zwischenzeitlich in der Oberliga am Ball. Auf den wurfgewaltigen Eberhard und auf Linkshänder Philipp Daume, der auch schon für die HF Illtal spielte, müssen die Zweibrücker besonders aufpassen. Zusammen traf das Duo bereits 64 Mal ins Schwarze. Trainer Bullacher warnte seine Truppe im Vorfeld eindringlich davor, den kommenden Gegner am aktuell letzten Tabellenplatz in der Liga einzuordnen. „Homburg hatte zu Beginn der Saison ein paar personelle Probleme und mit Mülheim, Illtal, Budenheim und Offenbach vier Spiele gegen Teams aus dem vorderen Tabellendrittel. Der Punktestand ist durchaus Spielplanbedingt. Wir nehmen zwar die Favoritenrolle an, aber es ist ein echtes Saarpfalzderby und wir wissen, dass wir für einen Erfolg viel investieren müssen“, hat der A-Lizenzinhaber großen Respekt vor der Mannschaft seines ehemaligen Schützlings Daniel Sorg. Auf das Wiedersehen mit dem jetzigen Homburger Trainer und ehemaligen Zweibrücker Publikumsliebling freut sich Bullacher besonders: „Es wird schön ihn wieder zu sehen. Daniel war nicht nur ein toller Spieler, sondern immer ein vorbildlicher Sportsmann und ein herzlicher Mensch“. Personell muss Bullacher außer auf Thomas Zellmer unter Umständen auf Niklas Bayer verzichten. Bayer verletzte sich im Saarderby gegen Völklingen und konnte vergangene Woche nicht trainieren. Sein Einsatz ist fraglich und wird erst am Spieltag entschieden.
Frauen empfangen Moselweiß-Arzheim
Die Frauen des SV 64 Zweibrücken empfangen am Sonntag um 16 Uhr die FSG Arzheim-Moselweiß in der heimischen Ignaz Roth Halle. Dabei wollen die Mädels von Trainer Rüdiger Lydorf, die seit der unglücklichen Auftaktniederlage in Marpingen ungeschlagen sind, weiter auf der Erfolgswelle schwimmen. Der Zweibrücker Übungsleiter hat sein Team unter der Woche intensiv auf den kommenden Gegner vorbereitet. „Moselweiß hat eine gute ausgeglichene Mannschaft, die mit Anne Schäfer und Michelle Meier über eine starke rechte Angriffsseite verfügt, wobei auch der restliche Rückraum immer gefährlich ist. Wir werden vor allem in der Deckung gefordert werden“, legte Lydorf den Schwerpunkt der Vorbereitung auf die Defensive. Personell muss sein Team auf Levke Worm verzichten. Pauline Hartfelder wird nach überstandener Fußverletzung wieder zum Kader gehören.
A-Junioren reisen zum Erstliganachwuchs von Frisch Auf Göppingen
Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken treten am Samstag um 14 Uhr beim Erstliganachwuchs von Frisch Auf Göppingen an. Trainer Weinert plagen wie schon in den letzten Wochen einige Personalsorgen. Philipp Baus ist krank und Johannes Knoll hat sich im Training am Fuß verletzt. Bei beiden ist ein Einsatz fraglich und kann erst kurzfristig entschieden werden. Weinert hat vor den Gastgebern viel Respekt und verweist darauf, dass Göppingen mit den Rhein-Neckar-Löwen, TVB Stuttgart und der SG Pforzheim, bereits gegen alle Topteams der Bundesliga gespielt haben. Deshalb sollten seine Schützlinge den kommenden Gegner tunlichst nicht an ihrem 4:6 Punktestand messen. Die 64er reisen mit 10:0 Punkten im Gepäck, allerdings auch mit reichlich Selbstvertrauen ins Schwabenland. Gespielt wird in der 6000 Zuschauer fassenden Göppinger EWS Arena.
Frauen bestehen auch in Waldsee
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- Geschrieben von Roman Kuhn
TG Waldsee – SV 64 Zweibrücken 21:30 (10:11)
Die Frauen des SV 64 Zweibrücken gewannen ihr Auswärtsspiel in der Oberliga gegen die TG Waldsee nach hartem Kampf am Ende verdient mit 30:21. Dabei bedarf es bei den Mädels von Trainer Rüdiger Lydorf aber erst einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, um beide Punkte in der Fremde zu sichern. Erfolgreichste Werferin bei den Löwinnen waren Lucie Krein mit acht Toren, sowie Katharina Koch und Ina Sohns, die jeweils sechsmal trafen.
In den ersten dreißig Minuten lieferten sich beide Mannschaften ein Spiel auf Augenhöhe. Es war nicht erkennbar, wer das Team des Tabellenvierten und wer das punktlose Schlusslicht der Oberliga ist. Ganz im Gegenteil. Die TG Waldsee spielte frech auf, und das obwohl mit der zweitligaerfahrenen Christina Wilhelm ihre namhafteste Spielerin fehlte. Die bewegliche Deckung der Hausherren provozierte einige technische Fehler im Zweibrücker Angriff und unterband geschickt das gefürchtete Tempospiel der Gäste aus dem Saarpfalzkreis. So waren es die Vorderpfälzerinnen selbst, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnten. Lediglich die stark haltende Torfrau Daphne Huber aus Zweibrücker bewahrte ihre Farben vor einem deutlichen Rückstand zur Pause. Das Halbzeitergebnis von 11:10 für die 64er war deshalb mehr als schmeichelhaft. „Wir haben nur ganz schwer ins Spiel gefunden und überhaupt keinen Zugriff bekommen. Daphne hat uns mit einer überragenden Leistung im Spiel gehalten. Ohne sie wäre die Wende völlig unmöglich gewesen“, gab sich Zweibrückens Trainer Rüdiger Lydorf anschließend sehr selbstkritisch.
Es dauerte dann allerdings auch im zweiten Durchgang noch fast zehn Minuten bis sich die Zweibrückerinnen aus ihrer Lethargie lösen konnten. Ausgerechnet eine doppelte Zeitstrafe gegen Lucie Krein und Ina Sohns (38.) gab das Signal zum Wendepunkt in dieser Begegnung. Kaum waren die beiden Spielerinnen wieder auf dem Spielfeld zurück, legten die Gäste los wie die Feuerwehr. Nach dem zwischenzeitlichen 13:12 aus Sicht der Löwinnen, drehten sie mächtig auf und durch einen 6:1-Lauf binnen weniger Minuten war der Widerstand der TG Waldsee gebrochen. Lucie Krein glänzte nun als Torjäger und Vorbereiter und war am Ende mit acht Toren beste Spielerin auf dem Feld. Über die Zwischenstände 20:15 (47.), 24:18 (52.) und 28:20 (57.) steuerten die 64er in der Schlussphase einem ungefährdeten 30:21 Auswärtssieg entgegen. Die letzten fünf Tore für die Rosenstädter gingen dann allesamt auf das Konto der Zweibrücker Talentschmiede. Die A-Jugendlichen Annalena Frank (3) und Jasmina Zimmermann (1), sowie die B-Jugendspielerin Janine Baus (1) trafen für die Saarpfälzerinnen. Trainer Lydorf freute sich nach der Begegnung über den Sieg und hob noch einmal die Leistung seiner Nummer eins hervor: „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit den nächsten Auswärtspunkten, auch wenn ich mir ein besseres Auftreten in der ersten Hälfte gewünscht hätte. Das Ergebnis war am Ende vielleicht um ein paar Tore zu hoch. Ohne Daphi wäre so ein Sieg aber nicht möglich gewesen“. Mit dem Sieg rangieren die Löwinnen weiter in der Spitzengruppe der Oberliga und empfangen nächste Woche das Team der FSG Arzheim/Moselweiß.
Es spielten:
Huber und Menzerath im Tor,
Szabó 2, Krein 8, Koch 6, Pfeifer, Frank 4, Witzgall 1, Sohns 6/2, Schlicker 1, Zimmermann 1, Baus 1
Zeitstrafen: 4:3 - Siebenmeter: 6/2 - 3/2 - Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen).
Torhüter Santarini hält Siebenmeter in der Schlusssekunde
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SV 64 Zweibrücken – HSG Völklingen 27:27 (16:12)
Die Spielzeit war bereits abgelaufen, als der Völklinger Alexander Saunus zum Siebenmeter gegen Julien Santarini antrat. Es war die große Chance zum Siegtreffer für die Gäste aus der Hüttenstadt, doch Santarini verhinderte mit einem starken Reflex die Niederlage und rettete seinem Team wenigstens einen Punkt gegen den Tabellenzweiten. Es wäre wohl eine der unnötigsten Niederlagen der letzten Jahre gewesen. Die Zweibrücker Löwen hatten das Spiel über weite Strecke fest im Griff und sahen bis zur 40. Minute, bei einer sechs Tore Führung, wie der sichere Sieger aus. Im letzten Drittel der Begegnung verloren die Hausherren allerdings komplett die Spielkontrolle und mussten sich am Ende sogar über einen glücklichen Punkt freuen.
Vieles erinnerte am Samstag in der Ignaz Roth Halle wieder an vergangene und erfolgreiche Zeiten des SV 64 Zweibrücken in der Oberliga. Die Halle war mit 400 Zuschauern restlos ausverkauft – einige Besucher fanden nur noch auf ausgelegten Matten und in den Nischen zwischen den Tribünen einen Platz. Die Stimmung auf den Rängen war bereits vor dem Anpfiff euphorisch. Die SV-Fans haben die Nähe zu ihrer Mannschaft wieder entdeckt und das Team von Trainer Stefan Bullacher zahlte dies mit einer engagierten Leistung zurück. Aus einer stabilen Abwehr heraus spielten die 64er mit viel Tempo und erzielten mit ihrem flüssigen Kombinationsspiel sehenswerte Tore. Die Völklinger hatten in der Anfangsphase in Abwehr und Angriff fast immer das Nachsehen. Selbst eine frühe Auszeit von Gästetrainer Berthold Kreuser konnte den Sturmlauf der 64er nicht stoppen, den Benni Zellmer mit seinem sehenswerten Treffer zum zwischenzeitlichen 6:2 krönte. Erst nach fünfzehn Minuten fand auch der Tabellenzweite ins Spiel. Vor allem der bullige Kreisläufer Nickolas Balthasar und der ebenfalls sehr robuste Rückraumkanonier Adrian Cristescu machten den körperlich deutlich unterlegenen SV-Akteuren schwer zu schaffen. Nach dem Anschlusstreffer zum 12:11 (20.) beantragte der Zweibrücker Übungsleiter Stefan Bullacher eine Auszeit, um die Spielweise seiner Schützlinge neu zu justieren. Aber es waren vor allem die personellen Umstellung, die sich auszahlen sollten. Allen voran Christopher Huber drehte mächtig auf und erzielte drei Treffer in Folge. Bis zu Pause war der alte vier Tore Abstand beim 16:12 wieder hergestellt. „Für Christopher hat es mich unheimlich gefreut. Er trainiert sehr fleißig und arbeitet sich, seit seinem Wechsel aus der Pfalzliga zum SV 64, immer besser an das Oberliganiveau heran“, hatte Bullacher lobende Worte für seinen Rückraumspieler.
Im zweiten Durchgang machten die Saarpfälzer genau dort weiter, wo sie vor dem Seitenwechsel aufhörten – mit einem richtig guten Heimspiel. Als Philipp Hammann das Tor zur 20:14 Führung (38.) gelang schien schon fast eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch Trainerfuchs Berthold Kreuser setzte mit seiner Auszeit eine psychologisch wichtige Unterbrechung für das Team aus der Hüttenstadt. Fortan ging die Leichtigkeit im Spiel der Hausherren verloren. Alleine viermal landete der Versuch eines Tempogegenstoßes in den Händen der Gäste. Schwarzer, Grieser und Meiser scheiterten freistehend vor dem gegnerischen Tor und dem Torwartgespann Berz und Santarini rutschen ebenfalls vier haltbare Bälle durch die Hände. Der vorher so sichere Abwehrverband offenbarte unerklärliche Lücken. Der komfortable Vorsprung war binnen zehn Minuten verspielt (23:23/50.) und die junge Zweibrücker Mannschaft verkrampfte von Minute zu Minute zusehend. Lediglich Niklas Bayer übernahm in der Schlussphase immer wieder die Verantwortung und hielt seine Farben mit vier Treffer im Spiel. Doch kurz vor Schluss verletzte sich der Linkshänder bei einem Zweikampf am Knie und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Nach einer Zeitstrafe gegen Sebastian Meister erzielte Alexander Saunus in Überzahl sechzig Sekunden vor dem Abpfiff den letzten Treffer des Spiels zum 27:27. Mit einem Spieler weniger schafften es die Löwen nicht mehr zum Erfolg zu kommen und mussten ihrerseits in der Schlusssekunde einen Strafwurf gegen sich hinnehmen, den Julien Santarini bravourös halten konnte. „Es ist so schade, dass wir jetzt schon des Öfteren nach ein paar Rückschlägen im Spiel völlig den Faden verloren haben. Aber die Jungs werden an ihren Aufgaben wachsen. Unsere Fans waren heute überragend. Das hilft der jungen Truppe ungemein“, bedankte sich Trainer Bullacher nach dem Spiel vor allem bei den Zuschauern für ihre lautstarke Unterstützung. Mit der Punkteteilung verteidigte die HSG Völklingen ihren zweiten Tabellenplatz, während die 64er als Siebter im Mittelfeld der Liga rangieren.
Es spielten:
Berz und Santarini im Tor,
Bayer 5, Schaller 5/2, Grieser 2, Hammann 3, Zellmer 6, Schwarzer 1, Huber 4, Wöschler 1, Majbik, Meiser, Meister
Siebenmeter: 2/2 - 3/2, Zeitstrafen: 3:1, Zuschauer: 400, Schiedsrichter: Metz/Metz (Offenbach).
A-Junioren verteidigen nach Sieg Tabellenführung
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SV 64 Zweibrücken – JSG Echaz-Erms 30:27 (15:12)
So langsam müssen sich die Spieler und Verantwortlichen der A-Junioren des SV 64 Zweibrücken selbst kneifen, um sicher zu sein, dass sie nicht in einem Traum gelandet sind. Nach ihrem fünften Sieg im fünften Spiel verteidigten die 64er, punktgleich mit dem Erstliganachwuchs der Rhein-Neckar-Löwen und des TVB Stuttgarts, sensationell die Tabellenführung in der Jugendbundesliga. Dabei setzten sich die Jungs von Trainer Klaus Peter Weinert in einem hochklassigen und spannenden Spiel gegen die JSG Echaz-Erms durch. Beim 30:27-Sieg glänzten vor allem der zehnfache Torschütze Philipp Meiser und Kapitän Sebastian Meister, der ebenso wie Philipp Baus sechsmal traf.
Dass die A-Jugendlichen des SV 64 Zweibrücken in der Bundesliga aktuell für Furore sorgen, hat sich scheinbar unter den Handballfans herumgesprochen. Diesmal kamen stattliche 300 Zuschauer in die Ignaz Roth Halle, um die Junglöwen bei ihrem zweiten Heimspiel in Folge zu unterstützen. Doch der Start in die Begegnung war nicht unbedingt nach dem Geschmack der Saar-Pfälzischen Fangemeinde. Nach ausgeglichenem Beginn übernahmen nämlich die Gäste aus Württemberg das Kommando. In Person von Niklas Grote und Marvin Thumm, die am Ende der Partie zusammen sagenhafte 18 Treffer erzielen sollten, fand das Team der JSG Echaz-Erms immer wieder die Lücke im Zweibrücker Deckungsverband. Auf der anderen Seite verteidigten die Schwaben vor allem das Zweibrücker Zusammenspiel von Felix Dettinger und Kreisläufer Sebastian Meister erfolgreich. Damit war das SV-Erfolgsduo der letzten Spiele quasi lahmgelegte.
So taten sich die 64er schwer selbst Tore zu erzielen und sahen sich nach zwanzig Minuten einem 5:9 Rückstand gegenüber. Doch die Konzentration der Schwaben auf ihr Abwehrzentrum, eröffnete den Rosenstädtern größere Freiräume auf den Außenbahnen und Halbpositionen. Allen voran setzten Philipp Meiser und Philipp Baus auf der rechten Angriffsseite, die Signale zu einer erfolgreichen Aufholjagt. Durch einen fulminanten 10:3-Lauf, zu dem Meiser und Baus jeweils vier Treffer beisteuerten, drehten die Gastgeber das Spiel und führten zur Pause ihrerseits mit 15:12. „Wir haben in der Anfangsphase überhaupt nicht zu unserem Matchplan gefunden. Das lag vor allem daran, dass Nico Müller und Johannes Knoll unter Woche nicht trainieren konnten und auch angeschlagen ins Spiel gehen mussten. Echaz-Erms war gut auf uns vorbereitet. Das spielt in der Bundesliga eine entscheidende Rolle“, hatte der Zweibrücker Übungsleiter Klaus Peter Weinert eine einfache Erklärung für den holprigen Start in die Begegnung.
Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Mannschaften nahezu auf Augenhöhe. Kleinigkeiten beeinflussten den Spielverlauf, der sich in Punkto Spannung und Dramatik bis zum finalen Schlussviertel noch einmal deutlich steigern sollte. In der 45. Spielminute (20:20) hatten die Gäste den Drei-Tore-Rückstand zur Halbzeit wieder wettgemacht. Nun waren es die beiden Topangreifer Grote und Thumm auf Seiten der Gäste, und Philipp Meiser, sowie Sebastian Meister bei den Hausherren, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Als noch neunzig Sekunden auf der Hallenuhr standen (28:27), musste Abwehrspezialist Nico Müller mit einer Zeitstrafe auf die Bank und sein Team bis zum Schlusspfiff in Unterzahl spielen. Und wieder war es der Kapitän der Junglöwen, Sebastian Meister, der sich mit seiner unnachahmlichen Art am Kreis gegen zwei Verteidiger durchsetzen konnte und wenige Sekunden vor dem Ende das spielentscheidende Tor zum 29:27 erzielte. Quasi mit dem Schlusspfiff traf Philipp Baus sogar noch zum 30:27. Trainer Weinert sah nach dem Spiel auch den unbändigen Willen seines Teams als Grundlage zum Sieg: „Ich muss ehrlich zugeben, dass das Spiel auch hätte anders ausgehen können. In den Schlussminuten war das Glück auf unserer Seite und meine Jungs haben den Sieg auch einfach mehr gewollt“.
Es spielten:
Haubeil, Backes im Tor,
Meiser 10/1, Müller 2, Meister 6, Dettinger 2, Baus 6, Becker 2, Knoll 2, Gräber, Graff, Altpeter, Hannich, Lorenz
Siebenmeter: 2/1 – 6/4, Zeitstrafen: 5/4, Zuschauer: 300, Schiedsrichter: Schmitz/Schmitz (Handballverband Niederrhein)
Handballsamstag im Doppelpack
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Herren empfangen den Tabellenzweiten Völklingen zum Saarderby – A-Jugend hat in der Bundesliga Heimrecht gegen JSG Echaz-Erms
Nach zwei Auswärtsspielen in Folge treten die Handballer des SV 64 Zweibrücken am kommenden Samstag um 18 Uhr wieder vor heimischen Publikum in der Ignaz Roth Halle an. Dabei empfangen die 64er den Tabellenzweiten HSG Völklingen, der nach einem sensationellen Start in die neue Runde, hinter dem verlustpunktfreien Ligaprimus aus Hochdorf, das Oberligafeld anführt. Ein Ausrufezeichen setzte die Mannschaft des erfahrenen Trainers Berthold Kreuser mit dem 26:24 Heimsieg über die favorisierten Handballfreunde aus Illtal. Im Angriff ist der ehemalige ungarische Erstligaspieler Norbert Petö Dreh- und Angelpunkt bei den Hüttenstädtern. Er ist nicht nur extrem torgefährlich, sondern setzt seine wurfgewaltigen Nebenspieler im Rückraum, Thomas Jung und Alexander Saunus, sowie den bulligen Kreisläufer Nickolas Balthasar gekonnt in Szene. Prunkstück der Völklinger ist aber ihre starke Defensive. Mit körperlicher Präsenz und hoher Einsatzbereitschaft avanciert die flexible 6:0 Deckung immer wieder zu einem wahren Abwehrbollwerk. Aus den Ballgewinnen schlägt vor allem die Flügelzange mit Marius Merziger und Niklas Hoff durch schnelle Konter häufig Kapital. „Völklingen spielt bislang eine wirklich überzeugende Saison. Da ist in Angriff und Abwehr viel Qualität vorhanden. Das müssen wir echt eine harte Nuss knacken. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, hat der Zweibrücker Trainer Stefan Bullacher großen Respekt vor dem kommenden Gegner. Aber auch die Zweibrücker Löwen kommen nach den beiden Niederlagen in Saulheim und gegen Hochdorf immer besser in Fahrt. Zuletzt entführten die 64er nach starken Leistungen vier Punkte aus fremden Hallen und sind als Tabellensechster in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Die Entwicklungstendenz der jungen SV-Mannschaft, bei der vor der Runde erstmalig auf externe Neuzugänge verzichtet wurde, zeigt deutlich nach oben. Die Vereinsverantwortlichen setzen aktuell voll auf die eigene Talentschmiede. Passend dazu wird am Samstag Sebastian Meister, der zuletzt mit starken Leistungen in der Jugendbundesliga auf sich aufmerksam machen konnte, sein Debüt in der Männeroberliga feiern. „Sebastian ist ehrgeizig, selbstbewusst, zweikampfstark und sehr begabt. Er ist für seine gleichaltrigen Mitspieler aus der Jugend ein Vorbild. Er hat sich diese Chance mehr als verdient und wird sicher noch häufiger zum Einsatz kommen“, hält Trainer Bullacher große Stücke auf den jungen Kreisspieler. Verzichten muss der Übungsleiter weiterhin auf Thomas Zellmer. Der Linkshänder befindet sich nach seiner Knieverletzung im Aufbautraining.
Vor den Oberligaherren spielen am Samstag bereits um 16 Uhr die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken in der Bundesliga gegen die JSG Echaz-Erms. Die Mannschaft der beiden ehemaligen Erstligavereine VFL Pfullingen und TV Neuhausen treten als Spielleidenschaft an und firmieren unter dem Namen der beiden württembergische Flüsse Echaz und Erms, die ihr Einzugsgebiet begrenzen. Die JSG rangiert punktgleich mit Konstanz und Schutterwald auf dem fünften Tabellenplatz. Für den Zweibrücker A-Jugendtrainer Klaus-Peter Weinert gestaltete sich die Vorbereitung auf die Bundesligapartie fast als „Mission impossible“. Mit Johannes Knoll (Daumen), Nico Müller (Infekt), Sebastian Meister (krank) und Fabian Naumann (Fuß) fehlten während der Trainingseinheiten am Montag und Dienstag vier Leistungsträger. Das Abschlusstraining am Freitag fiel durch die Begegnung der zweiten Mannschaft, bei der einige Jugendspieler zum Einsatz kommen, ganz ins Wasser. Aber der B-Lizenzinhaber blickt dennoch positiv auf die schwierige Aufgabe: „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe auch wenn die Tabelle uns momentan die Favoritenrolle etwas zu schiebt. Ihre vier Minuspunkte resultieren aus Niederlagen gegen die Spitzenmannschaften aus Stuttgart und Pforzheim. In der Breite sind sie etwas stärker besetzt als wir, haben im Kader deutlich mehr Ligaerfahrung und verfügen mit Niklas Grote über einen Topscorer der Bundesliga. Wir setzen im Heimspiel aber auf unsere tollen Fans und unseren Teamgeist. Zusammen können wir auch diese Aufgabe meistern“. Mit dieser Devise sorgten die 64er in den vergangen Wochen für einige Ausrufezeichen. Nach vier Siegen zum Saisonauftakt finden sich die Junglöwen zusammen mit den Rhein-Neckar-Löwen und dem TVB Stuttgart sensationell an der Tabellenspitze wieder.
Frauen möchten Höhenflug fortsetzen
Die Frauen des SV 64 Zweibrücken möchten ihren Höhenflug auch am Sonntag gegen das Ligaschlusslicht aus Waldsee fortsetzen. Allerdings warnt Trainer Rüdiger Lydorf vor unangebrachter Überheblichkeit, denn der Gegner ist sicher besser, als das der Tabellenstand aussagt. Mit Lea Demski und der zweitligaerfahrenen Christina Wilhelm hat das Team aus der Vorderpfalz zwei starke Rückraumspielerinnen in ihren Reihen. Auch müssen sich die Löwinnen taktische Lösungen gegen die variable 3:2:1-Deckung der Gastgeber erarbeiten. Mit drei Siegen in Folge haben die 64er allerdings ordentlich Selbstvertrauen getankt und so lässt sich der Coach auch durch die schwierige Trainingswoche nicht aus der Ruhe bringen: „Die Trainingswoche war durchwachsen, denn durch Feiertag und Urlaub hatten wir nur einen richtigen Trainingstag, um uns auf dieses Spiel vorzubereiten.
Verzichten müssen wir auf Paule und Levke. Und hinter dem Einsatz von Renáta steht ein großes Fragezeichen. Dafür werden Janine Baus und Jasmina Zimmermann aus der Jugend eine Chance bekommen. Wir hoffen, dass wir den Aufwärtstrend auswärts weiter fortsetzen können“. Anpfiff ist am Sonntag um 18 Uhr in der Rheinauenhalle in Waldsee.