Zweibrücker Löwen mit der ersten Phase der Vorbereitung zufrieden
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Mit einer 17:27 Testspielniederlage gegen den Drittligisten HG Saarlouis, beendeten die Zweibrücker Löwen vergangene Woche die erste Phase der Vorbereitung. Dabei zeigten die Jungs von Trainer Stefan Bullacher über 40 Minuten eine starke Leistung und boten den Hausherren in der Saarlouiser Stadtgartenhalle eine Partie auf Augenhöhe.
In der sehr fairen Begegnung konnten beide Trainer nicht auf ihren besten Kader zurückgreifen. Niklas Louis und Iwo Kucharik fehlten bei der HGS ebenso, wie Benni Zellmer, Philipp Hammann, Kian Schwarzer, Tim Schaller, Philipp Meiser und Julien Santarini auf Seiten der Westpfälzer. Wegen der großen Hitze vereinbarten die Mannschaftsverantwortlichen beider Vereine im Vorfeld eine Spielzeit von drei mal zwanzig Minuten, um den Spielern eine zusätzliche Trinkpause zu ermöglichen. Nach dem zweiten Drittel lagen beide Teams beim 14:14 noch gleich auf. Im letzten Durchgang steigerte sich der Zweitligaabsteiger aber deutlich. Der eingewechselte Torwart Darius Jonczyk und eine konsequente Deckung, schienen das Tor der Saarlouiser regelrecht zu vernageln. Den 64ern gelangen in den letzten zwanzig Minuten lediglich noch drei Tore und die Angriffsmaschine der HG lief mit 13 Treffer auf Hochtouren. Dennoch war SV-Trainer Bullacher nicht ganz unzufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge: „Das Ergebnis ist zwar etwas happig, aber für die HG völlig verdient. Resultate in der Vorbereitung taugen aber auch nicht dazu Rückschlüsse auf die Leistungsstärke für die Saison zu ziehen. Alle Mannschaften treten in dieser Phase traditionell nicht mit dem bestmöglichen Kader an und haben durch die unterschiedlichen Schwerpunkte in ihrer Trainingssteuerung auch ganz unterschiedliche Vorbelastungen. In der Vorbereitung geht es darum Erkenntnisse zu sammeln und sich einzuspielen. Beides haben wir heute getan“.
Das Match gegen den Traditionsverein aus dem Westen des Saarlandes war der Schlussakkord in der dreiwöchigen Auftaktphase zur Saisonvorbereitung. In zehn Trainingseinheiten und einem Trainingswochenende mit zwei Testspielen, legten sich die Spieler um ihren Kapitän Tom Grieser, bei teilweise grenzwertigen Temperaturen, bereits seit Anfang Juli mächtig ins Zeug. Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit standen auf dem Plan ihres Trainers. Zusätzlich zu den Strapazen für den Körper, mussten die Jungs auch geistig auf der Höhe sein, denn für die kommende Oberligasaison wird das taktische Grundkonzept in Angriff und Abwehr gründlich überarbeitet. Für Trainer Bullacher nimmt Grieser dabei eine Sonderrolle ein: „ Tom ist trotz seiner gerade mal zwanzig Jahre ein absoluter Führungsspieler – ein Typ mit eigener Meinung und sozialem Verständnis – das wird leider heute immer seltener. Er gibt auf dem Spielfeld, im Training und im Umfeld des Teams den Ton an. Um ihn herum wollen wir eine neue Mannschaft aufbauen. Er genießt mein volles Vertrauen“. In den ersten beiden Testspielen konnten die Bullacher-Sieben mit Grieser als Taktgeber bereits überzeugen. Gegen den ambitionierten Drittligaaufsteiger TV Willstätt gewannen die Löwen vor Wochenfrist mit 29:24. Einen Tag später folgte ein 31:19-Sieg gegen den vom ehemaligen SVler Florian Enders trainierten Rheinlandligisten TV Bitburg.
Am Stadtfestwochenende gab Bullacher seinem Team komplett frei, um sich von der ersten Phase gründlich zu erholen. Bis zum Saisonstart am 01.09.2018 um 18 Uhr in der Ignaz Roth Halle gegen die VTV Mundenheim, stehen allerdings noch einige Trainingseinheiten und acht weitere Testspiele auf dem Programm.
SV 64 Zweibrücken startet in die Vorbereitung!
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- Geschrieben von Vereinsinfo
Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken ist gestern in die Vorbereitung gestartet. Was die Ziele der Löwen in der neuen Saison sind, hat uns Trainer Stefan Bullacher im Interview verraten.
Vor zwei Jahren hast Du Dich nach über 20-jähriger Trainerarbeit beim SV 64 verabschiedet, hast eine neue Herausforderung gesucht. Wie hoch hast Du damals die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, so schnell wieder zu Deinem Heimatverein zurückzukehren?
Bei meinem Abschied habe ich mir überhaupt keine Gedanken über eine mögliche Rückkehr gemacht. Ich wollte als Trainer einfach meinen Horizont erweitern und etwas Neues kennen lernen. Die Rückkehr nach nur zwei Jahren war wirklich völlig unverhofft. Aber deshalb freue ich mich nicht weniger viele alte Freunde wieder zu sehen. Das hat natürlich schon etwas von „nach Hause kommen“.
Du hattest nach der Trennung vom TV Hochdorf im Winter auch lukrative Angebote von höherklassigen Vereinen. Was gab für Dich den Ausschlag, doch wieder zum SV 64 zurückzukehren?
Ich hatte mehrere reizvolle Anfragen, die allerdings jeweils mit einem Umzug einhergegangen wären. Mit einem Verein war ich eigentlich schon einig. Meine Frau Dunja und ich hatten dort ein Wochenende verbracht, um alles zu besprechen. Unser Eindruck von der Stadt, vom Verein und den Voraussetzungen war super positiv. Am Ende hätte ich aber meine Familie zu sehr vermisst und habe deshalb abgesagt. Erst danach hat mich das neue Vorstandsteam um Jürgen Knoch kontaktiert und mich für ihre Ideen begeistert. Wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir ähnlich ticken. Das hat auf Anhieb gut gepasst.
Siehst Du die erneute Zusammenarbeit längerfristig angelegt? Oder ging es nach der überraschenden Trennung von Tony Hennersdorf zu Saisonbeginn und dem Einspringen von Interimscoach Axel Koch vor allem darum, dem Verein zu helfen, die Lücke zu schließen?
Weder das eine noch das andere. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl jetzt erst mal irgendwelche Löcher stopfen zu müssen, aber ich plane auch nicht gleich die nächsten fünfzehn Jahre im Voraus. Wir wollen jetzt erst mal alle zusammen mit anpacken. Am Ende des Jahres werden wir uns in aller Ruhe zusammensetzen und besprechen wie die weitere Zukunft aussieht.
Vor zwei Jahren hast Du Dich mit dem Klassenverbleib in der 3. Liga verabschiedet. Nach dem Abstieg ein Jahr später läuft die Erste nun wieder in der Oberliga auf. Mit welchem Ziel gehst Du die neue Aufgabe an?
Es ist fast nicht zu glauben, aber von der damaligen Mannschaft, sind mit Philipp Hammann, Max Sema und Benni Zellmer lediglich noch drei Spieler übrig geblieben. Außerdem waren Benni Berz, Niklas Bayer und Tom Grieser als Jugendspieler im erweiterten Kader. Ich übernehme sozusagen eine neue Mannschaft. Unser erstes Ziel ist es natürlich eine gemeinsame Spielphilosophie zu erarbeiten. Wir wollen Stück für Stück zusammenwachsen und erfolgreich sein. Ich möchte jetzt nicht mit Tabellenplätzen jonglieren, sondern am Ende des Tages mit den Ergebnissen zufrieden sein.
Mit David Ötzel, Tobias Alt und Tom Ihl haben drei Spieler den Verein verlassen. Wie wichtig ist Dir die Kontinuität in der Kaderplanung?
Vor allem der Abgang von Tobias Alt tut natürlich sehr weh. Er hat eine überragende Saison gespielt und ich hätte ihn gerne behalten. Leider hat er seine Entscheidung bereits sehr früh getroffen. Es ist nicht gut, wenn wir solche Talente verlieren, weil sie wichtige Bausteine in einem komplexen Bauwerk sind. Eine Mannschaft ist wie eine junge Pflanze. Wenn mal ein großer kräftiger Baum daraus entstehen soll, macht es keinen Sinn ständig Blätter, Blüten und Äste abzuschneiden und gleichzeitig tonnenweise Dünger in den Boden zu kippen. Kontinuität ist ein großer Teil in der Erfolgsformel.
Dem SV 64 bleiben 12 Spieler aus der letzten Saison erhalten. A-Junior Philipp Meiser soll ein fester Bestandteil der ersten Männermannschaft werden. Giona Dobrani rückt nach der Jugendzeit in die erste Mannschaft auf. Zudem kehrt Thomas Zellmer nach seiner Spielertrainertätigkeit beim TV Homburg als Neuzugang zurück. Wie siehst Du die Mannschaft für die kommende Runde aufgestellt?
Der Kader ist sehr ausgeglichen und mit Bedacht zusammen gestellt. Wir haben ganz bewusst auf Neuzugänge verzichtet. Thomas ist ja mehr ein Rückkehrer, als ein Neuzugang. Wir wollten die extrem hohe Fluktuation der vergangenen beiden Jahre erstmal stoppen. Das Hauptaugenmerk lag ganz bewusst auf unseren eigenen Talenten, die eine hohe Vereinsidentifikation mitbringen. Falls es personelle Engpässe geben sollte, werden wir eben die Jungs aus der A-Jugend ins kalte Wasser werfen. Das hat auch in der Vergangenheit schon einige Male erfolgreich funktioniert.
Welche Jungs aus der A-Jugend können den Sprung in die Erste schaffen?
Philipp Meiser, Sebastian Meister und Felix Dettinger haben ja bereits bei Axel Koch sporadisch in der Oberliga gespielt. Das sind wirklich gute Jungs, die ihre Chance bekommen werden. Aber auch Fabian Naumann, Philipp Baus und Benedict Haubeil haben in der letzten Saison große Fortschritte gemacht und werden die Möglichkeit haben mit der ersten Mannschaft zu trainieren. Bei Nico Müller muss man abwarten. Er ist seit seiner Schulteroperation unter Belastung immer noch nicht schmerzfrei.
Wie wichtig war es für den Verein, dass die A-Junioren erneut die Quali für die Bundesliga geschafft haben?
Die Jungs haben eine atemberaubende Qualifikation gespielt. Sie sind als absoluter Außenseiter gestartet und haben am Ende alle Konkurrenten aus dem Südwesten hinter sich gelassen. Das war eine ganz starke Charakterleistung vor der ich nur meinen Hut ziehen kann. Dass wir am Ende der einzige Verein in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind, der in der Bundesliga spielen darf, hat wohl alle Experten überrascht und macht uns alle sehr stolz. Mehr Alleinstellungsmerkmal geht nicht. Das war ein ganz starkes Signal für den Jugendstandort Zweibrücken.
Wirst Du neben Deiner Tätigkeit als Erstmannschaftstrainer auch wieder im Jugendbereich engagieren?
Ich werde wiederum das Amt des Jugendkoordinators ausüben. Damit habe ich den direkten Draht an die Basis und sehe schon frühzeitig welche Talente heranwachsen. Die Jugendarbeit ist die Grundlage für unseren Erfolg.
Was siehst Du beim SV 64 als langfristiges, realistisch zu erreichendes Ziel?
Wir wollen mit unseren Talenten als Leistungsträger so hoch wie möglich spielen. Dabei waren die vier Jahre in der 3.Bundesliga ein gelebter Traum, den wir natürlich gerne wiederholen würden. Es macht aber in der heutigen Zeit absolut keinen Sinn, langfristige Ziele in Form von Ligazugehörigkeiten festlegen zu wollen. Die Strukturveränderungen des Spielbetriebs sind einfach zu schnelllebig geworden. Vor nicht einmal zehn Jahren waren der Unterbau der zweiten Liga im Südwesten, die Landesverbände Saar, Pfalz und Rheinhessen mit einer reinen Amateurliga. Heute fahren wir bis nach München und an den Bodensee und messen uns gegen Teams deren Etats jenseits der 400 000 Eurogrenze liegen. Wir müssen auch in unserer Zielsetzung flexibel sein.
Dieses Gespräch führte Svenja Hofer.
Mit freundlicher Genehmigung Pfälzischer Merkur.
Unser Partner Edeka Ernst
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Mit großer Verwunderung müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass unser langjähriger treuer Sponsor und Förderer Edeka Ernst aus Zweibrücken in sozialen Medien angegangen wird nur weil er zwei Saisonkarten beim 1. FC Saarbrücken erworben hat und somit dort als Business Partner geführt wird.
Herr Ernst engagiert sich in überdurchschnittlichem Maße für den Sport in der gesamten Region!
Wir sind Herrn Ernst für sein außerordentliches Engagement beim SV 64 Zweibrücken sehr dankbar und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Frauen starten mit spektakulärem Neuzugang in die Vorbereitung
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Rechtzeitig zum Start in die Vorbereitung auf die Oberligasaison der Handballfrauen, konnten die Verantwortlichen des SV 64 Zweibrücken einen spektakulären Neuzugang vermelden. Den 64ern ist es gelungen die Topspielerin Renata Szabo vom saarländischen Oberligarivalen HSV Püttlingen zu verpflichten. Die gebürtige Ungarin war in der abgelaufenen Saison die beste und torgefährlichste Spielerin beim Tabellendritten aus dem Westen des Saarlandes. Durch ihre Schnelligkeit und Dynamik spielte sich die 26jährige immer wieder in den Vordergrund und hatte somit einen großen Anteil daran, dass der HSV Püttlingen in der abgelaufenen Spielzeit zum besten Saarverein avancierte.
Axel Koch aus dem SV-Vorstand, der zukünftig das Amt des sportlichen Leiters der 64er ausüben wird, verknüpfte den Transfer-Cup deutlich mit der ambitionierten Jugendarbeit im Verein: „Die Entwicklung im gesamten weiblichen Bereich ist sehr positiv. Mit der A- und B-Jugend spielen wir gemeinsam mit Marpingen und Merzig in den höchstmöglichen Spielklassen und neben der D- und C-Jugend nimmt in der kommenden Saison erstmalig auch eine weibliche E-Jugend am Spielbetrieb teil. Unsere erste und zweite Frauenmannschaft gehen in der Oberliga bzw. Saarlandliga ambitioniert in die kommende Runde. Mit der Verpflichtung von Renata haben wir ein starkes Signal zum Standort Zweibrücken im saarländischen Frauenhandball gesetzt“. Perspektivisch möchte sich der Verein zur saarländischen Nummer eins Adresse im Frauenhandball weiterentwickeln und auch zum Anlaufpunkt für die Toptalente aus der Region werden. Nicht ohne Stolz verweisen die 64er darauf, dass auch in der jüngsten Vergangenheit mit Amelie Berger und Elisa Burkholder zwei Jugendspielerinnen aus Zweibrücken bei Bayer Leverkusen den Sprung in die Bundesliga geschafft haben. Gerne möchte man wieder an solche Erfolge anknüpfen.
Dabei soll der ungarischen Rückraumspielerin eine klar definierte Rolle bei den 64ern zukommen. Zum einen soll sie durch ihre sportlichen Fähigkeiten mithelfen, den Verein aus der Westpfalz mittelfristig in der Spitzengruppe der Oberliga zu etablieren und zum anderen, durch ihre Erfahrung den vielen Spitzentalenten aus der Jugend als Bindeglied in den Leistungshandball dienen. Zusammen mit den etablierten Führungsspielerinnen Katharina Koch und Lucie Krein soll sie die Junglöwinnen auf ihrem Weg in den Frauenbereich positiv begleiten. “Wir haben eine der besten Spielerinnen der Oberliga verpflichten können und sind natürlich sehr froh darüber. Ihre Dynamik und Torgefährlichkeit wird uns nochmal mehr Qualität in unser Angriffsspiel bringen. Jetzt gilt es sie schnell in unser Spielsystem zu integrieren, damit sie uns in der neuen Runde viel Freude bereiten wird“, freut sich auch Rüdiger Lydorf auf die Zusammenarbeit mit der Ausnahmespielerin.
Beim Thema Anschlussförderung geht der Trainer auch in der anstehenden Vorbereitung bereits mit klaren Vorstellungen an die Arbeit. Mit Hannah Fuhr, Kim Pfeifer, Annalena Frank, Pauline Hartfelder, Roxy Leitheiser, Janine Baus und Nina Schillo stehen sieben Jugendspielerinnen der vergangenen Runde im erweiterten Aufgebot der Zweibrücker Löwinnen. Von den vielversprechenden Talenten räumt der Übungsleiter vor allem Annalena Frank die größten Chancen ein, in der Frauenoberliga bereits in diesem Jahr starke Akzente setzen zu können.
Bis zum Saisonstart fließt bei den Zweibrücker Handballmädels allerdings noch viel Schweiß, denn der B-Lizenzinhaber hat ein umfangreiches Trainingsprogramm zusammengestellt. In dreißig Trainingseinheiten, sieben Testspielen und einem mehrtägigen Trainingslager inklusive einer Teambildenden Maßnahme, möchte Lydorf seine Frauen auf ein höheres Niveau bringen. Dabei stehen vor allem die Abwehrarbeit und das Umschaltspiel auf der Prioritätenliste. Außerdem gilt es natürlich bis zum ersten Spieltag den richtigen Kader zu finden. Aus dem vorläufigen achtzehnköpfigen Aufgebot, muss der Löwentrainer bis zum Saisonstart die vierzehn besten Spielrinnen herausfiltern. Kein leichtes Unterfangen, denn in der zweiten Mannschaft und der A-Jugend hat Lydorf bereits weitere talentierte Spielerinnen entdeckt, denen er den Sprung in die Oberligamannschaft zutraut.
Mit diesem Kader gehen die Zweibrücker Frauen in die neue Saison:
Tor: Eva Menzerath, Daphne Huber, Nina Schillo
Rückraum: Renata Szabo, Levke Worm, Katha Koch, Lucie Krein, Ina Sohns, Kim Pfeifer
Linksaußen: Kathi Handermann, Annalena Frank, Pauline Hartfelder
Rechtsaußen: Lara Schlicker, Miri Schoeneich, Janine Baus
Kreis: Laura Witzgall, Roxy Leitheiser, Hannah Fuhr
Der Traum wird wahr – SV 64 A-Jugend zurück in der Bundesliga!
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken haben am vergangenen Samstag das geschafft, was ihnen nur wenige Experten zu Beginn der Qualifikation zur Jugendbundesliga zugetraut haben – den direkten Wiederaufstieg! Beim letzten bundesweiten Turnier im baden-württembergischen Großbottwar, setzten sich die Jungs von Trainer Klaus-Peter Weinert gegen die starke Konkurrenz aus Schutterwald, Rheinhausen und Bottwar durch. Mit drei Siegen aus drei Spielen belegten die 64er in der Abschlusstabelle souverän den ersten Platz und feierten damit exakt elf Wochen nach dem dramatischen letzten Spieltag in der Bundesliga, die Rückkehr in die Bel Etage des deutschen Jugendhandballs. Bester Werfer der Junglöwen war Youngster Joshua Eberhard. Das vielversprechende Talent aus der B-Jugend erzielte 15 Treffer.
Bereits am Freitag, und damit einen Tag früher, reisten die Junglöwen ins Bottwartal, das etwa 30 Kilometer vor den Toren Stuttgarts liegt. Damit wollten die SVler die bestmögliche Vorbereitung auf die schwere Aufgabe gewährleisten. Vor allem die Tatsache, dass die Westpfälzer am nächsten Tag das Turnier schon um zehn Uhr morgens gegen die Gastgeber der HaBo Bottwar eröffnen mussten, sollte nicht durch eine mühsame Anreise schon vor dem Anpfiff zum Nachteil werden. Die Arbeit von Trainer Weinert wurde im Vorfeld durch Verletzungen, Krankheiten und schulischen Veranstaltungen ohnehin schon mehr als nötig negativ beeinflusst. Wegen Klassenfahrten fehlten viele Spieler unter der Woche und ein geregeltes Training war nur durch Unterstützung der B-Jugend möglich. Außerdem gesellte sich zu den beiden langzeitverletzten Spielern Philipp Meiser und Norman Becker, auch noch Nico Müller, der wegen Schulterproblemen nur stark gehandicapt zur Verfügung stand.
Im frühen Eröffnungsspiel zeigte sich die Jugendspielgemeinschaft aus dem Bottwartal, die aus vier Vereinen der Region besteht, als würdiger Gastgeber einer Bundesligaqualifikation. Knapp 400 Zuschauer fanden den Weg in die Wunnensteinhalle, unterstützten ihre Mannschaft und gaben diesem Event einen tollen Rahmen. Doch nach fünf Minuten beim Spielstand von 3:3 wurde es still in der Halle, weil sich der Zweibrücker Philipp Baus bei einer unglücklichen Aktion schwer verletzte. Dem Flügelspieler sprang die Kniescheibe aus dem Gelenk und die Partie war für längere Zeit unterbrochen. Während sich Baus, der beim letzten Turnier in Hessen bester Feldtorschütze war, bereits auf dem Weg ins Krankenhaus befand, trotzten seine Teamkammeraden diesem Nackenschlag und nahmen den Kampf wieder auf. Gestützt auf eine ganz starke kämpferische Leistung in der Defensive und einen famos haltenden Torwart Benedict Haubeil, setzten sich die Westpfälzer bis zur Pause auf drei Tore (11:8) ab. Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gäste weiterhin das Geschehen und beim Zwischenstand von 16:12 sechs Minuten vor dem Ende schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch die Jungs der HaBo steckten nie auf und kämpften sich ins Spiel zurück. Der Zweibrücker Vorsprung schmolz mit jeder Minute (59./18:17). Die Hausherren setzten im letzten Angriff alles auf eine Karte und erzielten mit Hilfe des „siebten Feldspieler“ fünf Sekunden vor dem Abpfiff tatsächlich den Ausgleich. Doch die 64er hatten noch eine Antwort parat. Quasi mit dem Schlusspfiff erzielte der beste Zweibrücker, Kreisläufer Sebastian Meister bei dem schnell ausgeführten Anwurf, ein sogenanntes „Empty-Net-Goal“ – einen Treffer ins leere Tor der Gastgeber. Trainer Klaus Peter Weinert fiel nach diesem Sieg ein dicker Felsbrocken vom Herzen: „Als sich Philipp Baus nach fünf Minuten verletzte dachte ich kurz mal – so das wars jetzt. Was meine Jungs danach aber an Wille, Kampf und Leidenschaft gezeigt haben, war wirklich sensationell. Da habe ich gespürt, dass hier noch etwas zu holen ist“.
So hatten die Löwen im zweiten Spiel die große Möglichkeit, durch einen weiteren Sieg das Ticket für die Bundesliga schon frühzeitig zu buchen. Gegner war der TuS Schutterwald, der sein Auftaktspiel beim Aufeinandertreffen der ehemaligen Erstligisten gegen den OSC Rheinhausen klar mit 21:17 für sich entscheiden konnte. Für ein Novum im Deutschen Jungendhandball sorgt der Verein aus der Ortenau allerdings neben dem Spielfeld. Kein geringerer als der ehemalige Bundestrainer Martin Heuberger, dessen Sohn Kevin dort spielt, steht bei seinem Heimatverein als Coach der A-Jugend an der Seitenlinie. Auch das zeigt wiederum die besondere Wertschätzung, die der Jugendbundesliga in Deutschland zuteil wird.
Den besseren Start ins Spiel fand dann auch die Heuberger-Sieben. Mit 6:3 (11.) führte sie und ließ den Jungs aus Zweibrücken kaum eine Lücke für eigene Treffer. Im Angriff konnten sie sich auf ihren Nationalspieler Philipp Harter verlassen, der die Zweibrücker Hintermannschaft immer wieder vor große Probleme stellte. Trainer Weinert zog die Reißleine und gab seinen Jungs in einer Auszeit seine neue taktische Marschroute mit auf den Weg. In der Deckung ließ er Goalgetter Harter in enge Manndeckung nehmen und im Angriff rissen nun die aus der letzten Saison bereits bundesligaerfahrenen Felix Dettinger, Fabian Naumann und Sebastian Meister das Spielgeschehen an sich. Schutterwald geriet durch diese Umstellung aus dem Konzept und durch einen fulminanten 13:6-Lauf drehte das Team vom wiederum sehr stark haltenden Torwart Benedict Haubeil bis zum 16:12 (34.) die Begegnung. Das Trio Dettinger, Naumann und Meister erzielte am Ende zusammen 14 Tore und führte das eigene Team zu einem verdienten 20:15-Erfolg. Damit war der Aufstieg in die höchste deutsche Jugendklasse geschafft. „Ich bin heute einfach nur unendlich stolz auf meine Mannschaft. Auch die Jungs, die wenig Einsatzzeiten hatten, haben das Team vorbildlich unterstützt. Wir waren seit Beginn der Quali vor sechs Wochen sicherlich nicht die Mannschaft mit den besten Einzelspielern, aber wir waren die Mannschaft mit dem besten Zusammenhalt“, lobte Trainer Weinert die große Geschlossenheit seines ganzen Teams.
Die letzte Begegnung gegen den OSC Rheinhausen hatte nur noch statistischen Wert. Durch zwei Niederlagen gegen Bottwar und Schutterwald hatten die Duisburger selbst keine Chance mehr auf den Aufstiegszug aufzuspringen und die 64er waren bereits vor dem Anpfiff qualifiziert. Es ging lediglich noch um die Platzierung in der Abschlusstabelle. In einer jederzeit fairen Partie bekamen alle Spieler beider Mannschaft noch einmal ausreichend Gelegenheit sich auszuzeichnen. Joshua Eberhard glänzte auf Zweibrücker Seite mit neun Treffern und führte seine Farben zu einem knappen, aber verdienten 21:19 Sieg. Damit krönten die SVler einen ohnehin schon erfolgreichen Qualifikationstag mit dem ersten Tabellenplatz. So zog auch der Zweibrücker Übungsleiter ein rundum positives Fazit: „Ich wusste, wir müssen mindestens ein Spiel gewinnen und das kann eventuell schon reichen. Dass wir aber gegen alle Konkurrenten gewinnen würden, daran habe ich im Traum nicht geglaubt. Einfach nur geil“.
Der SV 64 Zweibrücken ist nach der erfolgreichen Qualifikation für die Jugendbundesliga der einzige Verein im gesamten Gebiet Saarland, Rheinhessen, Rheinland und Pfalz, der mit seinen Talenten in der höchsten deutschen Spielklasse antreten darf.
An der hohen Hürde gescheitert sind beispielsweise langjährige JBLH-Teilnehmer wie die TSG Friesenheim, SF Budenheim oder auch die im Vorfeld sehr ambitionierte Mannschaft der HF Illtal.
Dieser Erfolg ist der Lohn für jahrelange vorbildliche Jugendarbeit. Diesen Weg möchte der im Sommer neu gewählte Vorstand, um den Vorsitzenden Jürgen Knoch, fortsetzen und weiter intensivieren.
Es spielten:
Benedict Haubeil und Daniel Backes im Tor,
Felix Dettinger 8/3, Philipp Baus, Fabian Naumann 10, Sebastian Meister 11, Johannes Knoll 3, Joshua Eberhard 14, Nico Müller 3, Maurice Hannich 1, Philipp Becker 2, Nico Gräber 1, Norman Hüther 2, Florian Franzl 1, Lars Gräbel, Torben Freyler 2/1
Alle Spiele auf einen Blick:
HaBo Bottwar – SV 64 17:18, TuS Schutterwald – SV 64 15:20, OSC Rheinhausen – SV 64 19:21
Abschlusstabelle:
SV 64 Zweibrücken 6:0
TuS Schutterwald 4:2
HaBo Bottwar 2:4
OSC Rheinhausen 0:6