Thomas Zellmer kehrt zum SV 64 Zweibrücken zurück
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die Anhänger des SV 64 Zweibrücken dürfen sich über die erste Neuverpflichtung für die kommende Saison freuen. Mit dem zweiligaerfahrenen Thomas Zellmer wechselt ein alter Bekannter an seine frühere Wirkungsstelle zurück. Der Linkshänder verstärkt die 64er auf der rechten Angriffsseite und soll in der Abwehr für weitere Stabilität sorgen. 2013 musste der ehemalige Spieler der TSG Friesenheim seine aktive Laufbahn bei den Löwen, wegen einer schweren Erkrankung (Multiple Sklerose) auf unbestimmte Zeit unterbrechen. Durch den positiven Heilungsverlauf in den letzten Jahren konnte der Dreißigjährige wieder auf das Spielfeld zurückkehren und war zuletzt als Spielertrainer bei der HWE Homburg tätig.
Ab Juli wird der bald dreifache Familienvater, nun noch einmal ins Trikot des SV 64 schlüpfen. Sein ehemaliger und auch zukünftiger Trainer Stefan Bullacher äußert sich ausschließlich positiv über die Rückkehr des Allrounders: „Thomas wird unserer jungen Mannschaft durch seine Erfahrung, seine Persönlichkeit und seine sportlichen Qualitäten sehr gut tun. Ich freue mich wirklich sehr, ihn wieder als einen festen Bestandteil in unserem Team zu haben. Viel mehr freue ich mich allerdings, dass er wieder gesund ist“.
Auch Thomas Zellmer sieht seiner Zukunft in Zweibrücken mit viel Vorfreude entgegen: „Ich fühle mich körperlich wieder topfit und will mich noch einmal im Leistungshandball beweisen. Besonders freue ich mich natürlich mit meinem Bruder Benni in einer Mannschaft zu spielen und mit Stefan Bullacher als Trainer arbeiten zu können. Neben meinem Bruder, spielen mein vierjähriger Sohn Paul und meine Frau Nadine ja ohnehin beim SV und so komplettieren wir unsere (Vereins-) Familie in Zweibrücken“.
Neues von den Junglöwen
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Oberliga:
wA SG HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler / SG DJK Oberthal-Namborn - SV 64 Zweibrücken 27:28 (13:10)
Ersatzgeschwächt, aber verstärkt mit fünf Spielerinnen der B-Jugend, feierte die weibliche A-Jugend des SV 64 Zweibrücken im Prestigederby gegen die HSG Marpingen-Alsweiler einen knappen, aber verdienten 28:27 Auswärtserfolg.
Die Mädels von Trainer Christian Buchner fanden, trotz einer engen Manndeckung gegen ihre Toptorschützin Annalena Frank, besser ins Spiel und führten mit 4:1 Toren (10.). Leider schied Pauline Hartfelder kurze Zeit später mit einer Fußverletzung aus und das Angriffsspiel der 64er geriet ins Stocken. Die Hausherren übernahmen das Kommando und drehten die Partie bis zum Halbzeitstand von 13:10 zu ihren Gunsten.
Im zweiten Durchgang lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, wobei die Nordsaarländerinnen immer knapp in Führung lagen. Gestützt auf eine starke Abwehrleistung, vor den beiden sehr gut haltenden Torfrauen, Laura Werle und Nina Schillo, blieben die Löwinnen immer in Schlagdistanz (18:17, 40.). In einer dramatischen Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Eine Minute vor dem Ende konnten die Gäste aus der Westpfalz den Ausgleich erzielen (27:27). In Unterzahl eroberten die Mädels von Trainer Buchner wenige Sekunden vor dem Abpfiff den Ball und die sechsfache Torschützin Janine Baus hämmerte das Leder, zum vielumjubelten Siegtreffer, in den Winkel.
Es spielten:
Nina Schillo und Laura Werle im Tor
Katharina Buchner (2), Annalena Frank (4/4), Roxane Leitheiser (2), Hannah Fuhr (4), Hanne Magold, (1), Pauline Hartfelder (2), Paula Krämer (5), Janine Baus (6), Kimberly Pfeiffer, Nele Jung (2).
Saarlandliga:
wC SV 64 Zweibrücken - VTZ Saarpfalz 2 28:15 (13:5)
Durch ihre beste Saisonleistung, sicherten sich die Mädels von Trainer Tim Warmbein, im kleinen Stadtderby gegen die Oberligareserve der VTZ Saarpfalz, einen deutlichen 28:15 Sieg. Gestützt auf eine starke Abwehrleistung und eine wiederum toll haltende Torfrau Hannah Ölke, übernahmen die 64er durch ihr schnelles Umschaltspiel, von Beginn an das Kommando und führten zur Halbzeit schon souverän mit 13:5. Auch im zweiten Durchgang überzeugten die Löwinnen durch sehenswerte Kombinationen und gewannen am Ende, auch in der Höhe, völlig verdient mit 28:15. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung, ragten Lucy Hilz und Carina Birringer, die gemeinsam 19 der 28 geworfenen Tore erzielten konnten, deutlich heraus.
Es spielten:
Hannah Ölke im Tor,
Jonna Müller 4, Celine Jag 3, Lucy Hilz 8, Hannah Krug, Hannah Knoch, Emily Hemmerling 1, Nele Semar 1, Carina Birringer 11/3
Bezirksklasse:
mC2 SV 64 Zweibrücken 2 - SF Rilchingen-Hanweiler 37:9 (16:5)
Ihren zweiten Sieg in Folge, feierte die männliche C2 des SV 64 Zweibrücken, durch einen überzeugenden 37:9 Erfolg über die SF Rilchingen-Hanweiler.
Die Jungs von Trainer Lars Danzenbächer, fanden gegen die tapfer kämpfenden Gäste nur schleppend ins Spiel. Erst nach zehn Minuten schien der Bann gebrochen zu sein und die Junglöwen setzten sich bis zur 16:5 Pausenführung kontinuierlich ab.
In der zweiten Halbzeit boten die 64er eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Am Ende stand ein überzeugender und verdienter 37:9 Heimerfolg. Einziger Wehrmutstropfen war die Verletzung von Julius Glanemann, der sich bei einem Sturz während des Aufwärmens den Unterarm brach und noch am selben Abend in Homburg operiert wurde. Der SV 64 wünscht Julius an dieser Stelle gute Besserung und
eine schnelle und komplikationsfreie Genesung.
Es spielten:
Im Tor Jan Gräber und Jared Kelly,
Julius Glanemann, Leo Roller 1, Jonathan Maurer 3, Ivan Daniel Nagel 4, Mathias Knoll 12/2, Tim Eisel 3, Noi Arnarsson 3, Fynn Freyler 6, Mika Hemmerling 5
mD1 TV St. Wendel - SV 64 Zweibrücken 5:40
Keine Probleme hatte die männliche D1 des SV 64 Zweibrücken bei ihrem Auswärtsspiel in St. Wendel. Obwohl mit Matthias Knoll und Max Kroner zwei ihrer besten Spieler fehlten, gewann das Team von Trainer Jürgen Stalter souverän mit 40:5 Toren. Die Junglöwen waren von Anfang an fokussiert und führten bereits 28:0, ehe den Hausherren ihr erstes Tor gelang. Zum Abschluss der Hinrunde belegen die 64er mit einer beeindruckenden Bilanz von 14:0 Punkten und 251:44 Toren den ersten Tabellenplatz.
Es spielten:
Jan Graeber im Tor,
Noi Arnarsson 2, Fynn Freyler 7, Nicolas Rädle 10, Julius Glanemann 7, Jan-Ole Schimmel 14
mD2 SG TuS Elm-Sprengen / JSG Bous-Wadgassen - SV 64 Zweibrücken 2 23:10 (11:6)
Zum Spiel liegen der Redaktion leider keine Informationen vor.
Es spielten:
Lennard Hasenstab im Tor,
Leo Roller 2, Ben Schöndorf, Tim Eisel 4, Markus Beilmann 2, Louis Pätz, Lars Müller 2, Tim Grunwald, Leo Linker
wD HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler 2 - SV 64 Zweibrücken 31:9 (15:4)
Zum Spiel liegen der Redaktion leider keine Informationen vor.
Es spielten:
Helen Mayer, Aurora Junker 3/1, Aylin Becker, Julia Kristin Fischer 1, Jil Gillner 3, Kathrin Fritzenwanker, Klara Wenzel, Neele Schimmel 2/1, Emilia Ehlen
mE1 SV 64 Zweibrücken - JSG Süd-Ostsaar 41:2 (16:2)
Die E1 besiegte die JSG Süd-Ostsaar deutlich mit 41:2 (16:2). Die SV-Jungs und –Mädels des Jahrgangs 2007 übernahmen vom Anpfiff weg die Führung und bauten diese auch schnell auf 16:0 aus. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade 14 Minuten gespielt, wobei die SVler sehr konzentriert abschlossen und sich zudem bereits alle Spieler in die Torschützenliste eingetragen hatten. Danach spielten die SVler aber auch über fünf Minuten ohne eigenen Torerfolg, kassierten zwei Gegentore durch Jan Philipp Simon und mussten schließlich beim Stande von lediglich 16:2 die Seiten wechseln. Die eher schlechte Schlussphase der ersten Hälfte hatte dann zur Folge, dass die SVler in der zweiten Hälfte wieder sehr konzentriert begannen. Jetzt antizipierten die „kleinen Löwen“ immer wieder Zuspiele, erkämpften sich Ballgewinne und zogen somit konzentriert weg. Angeführt von Felix Weinert, mit 14 Toren schließlich erfolgreichster Zweibrücker Torschütze, bauten die SVler ihre Führung zum hohen 41:2-Heimsieg aus. SV-Keeper Nick Weber war in dieser Phase nicht mehr zu überwinden.
Es spielten:
Nick Weber im Tor,
Felix Weinert 14, Moritz Winter 7, Neele Schimmel 6, Lennart Roth 4,
Julia Fischer 4, Marlo Weber 4 und Klara Wenzel 2.
mE2 SV 64 Zweibrücken 2 - HSG DJK Nordsaar 37:0
Gänzlich ohne Gegentreffer blieb die E2 der Zweibrücker Löwen mit Torhüter Julian Zimmer im Heimspiel gegen die HSG Nordsaar. Die Löwen der Jahrgänge 2008 und jünger hatten das Spiel sehr gut im Griff, was vor allem an der Tatsache lag, dass sie hervorragend verteidigten. Maxi Fritzenwanker erzielte in der 18. Spielminute den Treffer zur 16:0-Führung, was dann auch gleichzeitig der Halbzeitstand war. Auch der E2 gelang es, in der zweiten Hälfte dann nochmals deutlich besser zu spielen. Die 64er verteidigten auch weiterhin ganz hervorragend und zeigten ein für E-Jugendliche starkes Umschaltspiel. Zudem spielten die kleinen SVler auch hervorragend zusammen und gewannen schließlich deutlich mit 37:0. Damit holten sie den siebten Sieg in Serie und übernahmen den zweiten Tabellenplatz.
Es spielten: Julian Zimmer im Tor,
Finn Hüther 8, Maximilian Fritzenwanker 7, Ole Schöndorf, Stian Müller 2, Ben Feiertag 2, Louis Ringle 7, Kathrin Fritzenwanker 4, Jannis Graff 7
Interview mit Stefan Bullacher
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- Geschrieben von Vereinsinfo
Vor eineinhalb Jahren hat Stefan Bullacher – nach über 20 als Trainer der Handballherren des SV 64 Zweibrücken Abschied genommen. Ab der kommenden Saison steht der 49-Jährige nun wieder bei seinem Heimatverein an der Seitenlinie, übernimmt dann den Trainerposten bei dem Oberligisten von Interimscoach Axel Koch.
Herr Bullacher, ab der kommenden Saison heißt der Trainer der SV64-Herren wieder Stefan Bullacher. War die Rückkehr zu Ihrem Heimatverein nach dem Abschied aus Hochdorf vor einigen Tagen in der jetzigen Situation die logische Folge für Sie?
Stefan Bullacher: Als erstes muss ich sagen, dass mir mein Rücktritt beim TV Hochdorf sehr schwer gefallen ist. Die Zusammenarbeit mit den Spielern und dem Vorstand, vor allem mit Christian Deller als Vorsitzendem, war wirklich vorbildlich. Da sind im Laufe der Zeit viele Freundschaften entstanden und ich behalte meine Tätigkeit dort absolut in positiver Erinnerung. Wir hatten intern nie ein Problem miteinander und die Loyalität der Verantwortlichen, trotz fehlender sportlicher Erfolge, hat mich sehr beeindruckt. Durch die unfassbare Verletzungsmisere habe ich am Ende die Verantwortung für eine Situation übernommen, für die eigentlich niemand etwas konnte. Über meine Zukunft habe ich mir dabei absolut keine Gedanken gemacht.
Was gab dann letztlich den Ausschlag für die Zusage beim SV 64, wo es ja auch sportlich interessante Angebote von anderen Vereinen gab?
Bullacher: Ich hatte in den vergangenen Wochen viele sportlich und finanziell sehr lukrative Angebote, die ich eigentlich bei normalem Menschenverstand niemals hätte ablehnen können. Die meisten Anfragen würden für mich aber einen Umzug aus Zweibrücken, und somit weg von meiner Familie, bedeuten. Meine Frau Dunja, unsere drei Kinder und ich haben diese Möglichkeit lange diskutiert und wir sind am Ende zur Erkenntnis gekommen, dass Geld und hohe Spielklassen nicht alles im Leben bedeuten. Wir sind eine glückliche Familie und die Zeit war einfach noch nicht reif für so einen gravierenden Schritt. Zu den Anfragen aus unserer Region gesellte sich seit Anfang letzter Woche dann auch die Möglichkeit, wieder beim SV 64 tätig zu sein. Nachdem ich mir ein paar Tage Bedenkzeit erbeten habe, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass eine Rückkehr in die Heimat emotional alternativlos ist. Ich hätte niemals für eine besser dotierte Stelle einem anderen Verein aus unserer Nähe zugesagt. Unterhalb einer Anfrage aus der zweiten Bundesliga stand für mich der SV 64 auf jeden Fall an erster Stelle.
Sehen Sie diese Rückkehr als längerfristiges Engagement oder geht es nun vor allem darum, nach der Trennung von Tony Hennersdorf zum Saisonbeginn und dem Einspringen von Axel Koch diese Lücke bei den SV-Herren zu schließen?
Bullacher: Ich mache mir um die Laufzeit unserer Zusammenarbeit zurzeit überhaupt keine Gedanken. Wir haben auch früher immer nur von Jahr zu Jahr geplant. Ich freue mich einfach auf die neue Saison. Axel kann ja aus beruflichen und familiären Gründen das Amt des Trainers nicht weiter fortführen. Tony war mein Wunschkandidat als Nachfolger und es tut mir sehr leid, dass das nicht geklappt hat. Er hat in der Jugend beim SV 64 eine herausragende Arbeit geleistet. Ich schätze ihn als Menschen und Trainer sehr und kann mir kein Urteil erlauben, warum das schief gegangen ist. Jetzt muss ich mir erst einmal einen Überblick über die sportliche Situation verschaffen und werde dann an den entsprechenden Stellschrauben drehen.
Nach 21 Jahren als Trainer hatten Sie sich 2016 mit dem Verbleib in der 3. Liga vom SV 64 verabschiedet und beim TV Hochdorf eine neue Herausforderung gesucht. Inzwischen spielen die Zweibrücker wieder in der Oberliga, viele Toptalente haben den Verein verlassen. Was reizt Sie dennoch an der Aufgabe, wo Sie mit Ihrem Heimatverein ja schon mehr erreicht haben, als Sie bei Ihrer ersten Amtsübernahme 1994 zu träumen gewagt hätten?
Bullacher: Ich hatte wirklich nicht mehr vor, in der Oberliga tätig zu sein. Wir haben beim SV 64 gewiss schon erfolgreichere Zeiten erlebt, das ist mir bewusst. Die Chance – uns auch entgegen der saarländischen Verbandspolitik – als Nummer zwei hinter der HG Saarlouis zu positionieren haben wir in den letzten Jahren verpasst. Dennoch sind wir in der Jugend im Saarland immer noch die Nummer eins. Axel hinterlässt mir bei den Herren eine völlig intakte Mannschaft. Darauf lässt sich aufbauen und bei guter Talentförderung, wird der Verein in Zukunft auch wieder überregional auf sich aufmerksam machen können.
Glauben Sie, es wird schwierig, nach dem Abschied vor eineinhalb Jahren wieder in die Mannschaft und den Verein reinzufinden oder ist es eher ein vorfreudiges Gefühl des Nach-Hause-kommens?
Bullacher: Der Kontakt ist ja zu keinem Zeitpunkt abgerissen. Unser Leben in dieser außergewöhnlichen Vereinsfamilie ging ja auch nach meinem Wechsel nach Hochdorf weiter. Ich fühle mich im Kreise meiner Freunde wohl und das hat schon so etwas von „Nach-Hause-kommen“. Bei allem sportlichen Ehrgeiz sind mir die Menschen am wichtigsten.
Mit welchem Ziel gehen Sie die „neue“ Aufgabe beim SV 64 an? Das Gesicht der Mannschaft hat sich seit Ihrem Weggang stark verändert, mit Marc-Robin Eisel hat gerade das nächste Toptalent seinen Weggang verkündet.
Bullacher: Ich möchte unsere Talente genau da abholen, wo sie zurzeit sind. Mit Jerome Müller, Björn Zintel und Robin Egelhof haben drei ehemalige Jungs von mir den Weg in die Bundesliga gefunden, darauf bin ich sehr stolz. Ich habe allen drei Spielern zum entsprechenden Zeitpunkt ihrer Karriere auch zu diesem Schritt geraten. Tim Burkholder hat 2014 eine „überhastete Entscheidung“ Richtung Balingen getroffen, von der ich ihm damals abgeraten habe. Das Ergebnis ist bekannt. Bei Marc-Robin bin ich mir auch nicht sicher, ob seine kurzfristige Ausrichtung in der jetzigen Phase seiner Entwicklung die richtige ist. Das wird die Zukunft zeigen. Für mich steht der Spieler als Ganzes immer im Vordergrund. Der Erfolg einer Mannschaft ist oft eine logische Konsequenz der langfristigen Förderung von Talenten.
Wo sehen Sie die Zukunft des SV 64 Zweibrücken?
Bullacher: Wir könnten jetzt auf ganz hohem Niveau jammern und auf die Erfolge der Vergangenheit mit Nationalspielern und Teilnahmen an deutschen Meisterschaften hinweisen. Leben nach dem Motto „früher war alles besser“ ist wahrscheinlich der schlechteste Berater, den wir zurzeit finden können. Fakt ist auf jeden Fall, dass der SV 64 nach wie vor eine tolle Jugendarbeit betreibt. Es gibt viele talentierte Spieler und in der ersten Mannschaft steckt unheimlich viel Potenzial. Das neue Vorstandsteam um Jürgen Knoch versprüht eine unglaubliche Energie und ihr Tatendrang hat mich direkt begeistert. Ich möchte mithelfen, den Verein weiter zu entwickeln. Der Weg der kleinen Schritte hat uns auch früher schon gut zu Gesicht gestanden und war vor allem erfolgreich. Wenn wir in Zukunft durch viel Fleiß, Geduld und gute Ideen noch einmal an die Tür der 3. Bundesliga anklopfen könnten, wäre das eine tolle Entwicklung.
Dieses Gespräch führte Svenja Hofer.
Quelle: Pfälzischer Merkur vom 18.12.2017
SV 64 Zweibrücken landet Coup bei der Trainersuche – Stefan Bullacher kehrt zu seinem Heimatverein zurück!
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Nachdem Interimscoach Axel Koch den SV 64 Zweibrücken vor einigen Wochen informierte, dass er aus familiären und beruflichen Gründen für die neue Saison nicht mehr zur Verfügung stehen kann, befanden sich die Verantwortlichen im Vorstand auf einer intensiven Trainersuche. Dabei führte das Team, um den ersten Vorsitzenden Jürgen Knoch, Marco Dobrani und Steffen Gillner zahlreiche Gespräche mit geeigneten Kandidaten. Diese Suche hat nun ein erfreuliches Ende gefunden. Völlig überraschend, können die 64er nun ihren langjährigen Erfolgstrainer Stefan Bullacher, als Nachfolger von Axel Koch präsentieren. Mit Stefan Bullacher kehrt der Vor-Vorgänger Kochs nun zu seinem Heimatverein zurück. „Damit ist uns die Königslösung gelungen“, freute sich SV-Abteilungsleiter Jürgen Kroner über die Rückkehr des A-Lizenzinhabers.
Nachdem Bullacher vor 14 Tagen seinen Rücktritt beim Drittligisten TV Hochdorf bekannt gab, stand plötzlich eine ganz neue Option im Raume, um die sich der Vorstand sehr bemüht hat. Fortan wurde selbstverständlich auch mit ihm erörtert, ob er sich doch nochmal vorstellen könnte, eine Mannschaft unterhalb der dritten Liga zu übernehmen. Immerhin lagen dem 49jährigen lukrative Angebote aus der 2. und 3. Bundesliga, sowie aus dem angrenzenden Ausland vor. „Bei den meisten Anfragen wäre aber ein Umzug aus Zweibrücken notwendig gewesen“, erläuterte der Handballfachmann. „Und da haben wir im Familienkreis beschlossen, dass wir diesen Schritt (noch) nicht gehen wollen“. Insofern war der SV 64 Zweibrücken in diesem Moment tatsächlich wieder eine echte Alternative.
„Ich bin überglücklich, dass es uns gelungen ist, Stefan erneut für unser Projekt zu begeistern“, stellte der Vereinsvorsitzende Dr. Jürgen Knoch nach Bullachers Zusage strahlend heraus. „Schlussendlich ist es ja eigentlich sein Projekt, das er über viele Jahre erfolgreich aufgebaut hat“. Knoch ist sich deshalb sicher, dass damit auch viele Talente im Verein gehalten werden können, weil Bullacher in der Vergangenheit bei der Nachwuchs- und Anschlussförderung im Saarland vorbildliche Akzente setzen konnte. „Stefan ist ein exzellenter Handballexperte, der den Sport lebt und liebt wie kein anderer. Ich denke, dass er unsere junge Mannschaft nochmals weiter nach vorne bringen kann. Sportlich wie auch menschlich ist Stefan jedenfalls ein absoluter Gewinn für unseren Verein!“
Stefan Bullacher, der 1994 das Amt des Cheftrainers bei den Zweibrückern übernahm, führte den SV 64 von der Verbandsliga bis in die 3.Bundesliga und entwickelte die Jugendarbeit zu einem bundesweiten Aushängeschild. 2015 wechselte er zum ambitionierten TV Hochdorf, bei dem er vor Wochenfrist, aufgrund einer katastrophalen Verletzungsmisere, bei der langfristig sechs Stammspieler ausfielen, seinen Rücktritt erklärte. Zu seiner Demission in Hochdorf und der neuen Aufgabe beim SV 64 äußerte sich der Übungsleiter uneingeschränkt positiv: „Der TV Hochdorf war für mich auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Ich bin meinen Spielern und vor allem dem Vorstand für die gemeinsame Zeit sehr dankbar. Das ist ein toller Verein und die Menschen haben sich mir gegenüber zu jeder Zeit vorbildlich verhalten. Mit dem ersten Vorsitzenden Christian Deller, verbindet mich eine wahre Männerfreundschaft. Er hat mich nicht nur uneingeschränkt unterstützt, sondern hat mir das Engagement in Zweibrücken, trotz laufenden Vertrag, erst ermöglicht. Das ist alles andere als selbstverständlich. Auf meine neue Aufgabe beim SV 64 freue ich mich total. Da treffe ich nicht nur auf viele ehemalige Jugendspieler, sondern auch auf eine große Anzahl von Freunden“.
Löwen verlieren in Mundenheim
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- Geschrieben von Roman Kuhn
In einem eher schwächeren Oberligaspiel zwischen den beiden Drittligaabsteigern VTV Mundenheim und SV 64 Zweibrücken setzten sich am Samstagabend die Gastgeber verdient mit 34:28 (15:11) durch. Damit bestätigten die 64er ihre eigene Unbeständigkeit im Laufe dieser Saison einmal mehr.
Nur zwei gute Minuten, zwischen der 13. und der 15. Spielminute reichten aus Zweibrückerr Sicht, um nach einem verkorksten Start und einem 5:3-Zwischenstand zugunsten Mundenheims eine 5:7-Führung der Gäste auf der Anzeigentafel zu haben.
Zwei Minuten, in denen die Zweibrücker Löwen durch Marc-Robin Eisel, Max Sema und zweimal Tom Grieser vier Treffer erzielten.
Bereits in der Anfangsphase der Begegnung hatten die 64er überhaupt nicht zu ihrem Spiel gefunden. Ausnahmen waren die Angriffe, in denen es gelang, das Spielfeld schnell zu überbrücken und durch erweiterte Gegenstoßsituationen zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Ansonsten wirkte der Spielaufbau der Zweibrücker gegenüber dem Normalen eher behäbig und langsam. Es passte allerdings auch zum gesamten Spielverlauf, dass die 64er in diesen Phasen auch einige Tempogegenstöße ungenutzt ließen, immer wieder auch an VTV-Keeper Nico Klein scheiterten.
Gerade in der Phase, in der die 64er den Eindruck erweckten, als würden sie doch den Zugriff auf die Begegnung bekommen, zog sich der Zweibrücker Mannschaftskapitän Tom Grieser eine unglückliche Verletzung zu, als er ohne gegnerische Einwirkungen auf einen vom eigenen Tor wegrollenden Ball trat, dabei böse umknickte und anschließend nicht mehr eingesetzt werden konnte. Mit dick bandagiertem Knöchel musste er anschließend mit ansehen, wie seine Mannschaft völlig den Faden verlor, acht Minuten ohne eigenen Treffer blieb und schließlich die Gastgeber wegziehen lassen musste.
Unmittelbar nach dem Spiel führte sein Weg deshalb zum Mannschaftsarzt und Vorsitzenden Dr. Jürgen Knoch, der einen doppelten Bänderriss diagnostizierte. Gerade gut, dass jetzt auch eine Spielpause ansteht!
Ein für den weiteren Spielverlauf mitentscheidender Sachverhalt war sicher der Versuch von SV-Trainer Axel Koch, nach dem erneuten 10:9-Rückstand und nach zwei Toren durch Mundenheims Lars Hannes mit dem siebten Feldspieler zu agieren.
Dieses Experiment „ging kräftig in die Hosen“. Denn anstatt über den zweiten Kreisläufer Überzahlsituationen herauszuspielen, warfen die 64er in Person Till Wöschlers und Marc-Robin Eisels zweimal am Tor vorbei bzw. blieben im Abwehrblock hängen. Der Mundenheimer Keeper Nico Klein kam so zu zwei einfachen Treffern ins leere Zweibrücker Tor, wodurch die Gastgeber die eigene Führung auf 12:9 ausbauten. Diese beiden Treffer binnen weniger Sekunden waren deshalb so „schmerzlich“, weil sie erkennbar die Zweibrücker Moral brachen. Fortan fehlte erkennbar die Körpersprache, der man entnehmen konnte, dass sich die Zweibrücker Löwen mit Macht gegen die drohende Niederlage stemmen würden.
Fehlendes Tempo im Spielaufbau und Ballvortrag, schwache Abschlüsse und eine deutlich nachlassende Defensivleistung beeinflussten aus Zweibrücker Sicht die nicht unverdiente Mundenheimer 15:11-Führung in der Halbzeitpause.
Ein mitentscheidender Faktor war am Samstagmittag aber sicher auch die Tatsache, dass die Zweibrücker Torleute Benedikt Berz und Julien Santarini weit entfernt von ihrer Normalform agierten und darüber hinaus ihr Gegenüber, Mundenheims Torhüter Nico Klein eine konzentrierte Leistung abzuliefern vermochte. Vor allem das Zusammenspiel der im ersten Durchgang defensiv agierenden Mundenheimer Abwehrformation mit ihrem Keeper sorgte immer wieder dafür, dass die 64er gute Möglichkeiten ungenutzt ließen. Dies lag aber auch daran, dass es den SVlern nicht gelang, sich auf diese Situationen entsprechend einzustellen und immer „Kleins Torwarteck“ anvisierten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte gerieten die 64er dann noch weiter in Rückstand, verloren immer mehr den Anschluss und lagen in der 34. Minute mit 18:11 zurück.
Eine kurze Aufholjagd – initiiert von Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel, der in seinem letzten Oberligaspiel für die 64er der einzige SV-Akteur war, der einigermaßen seine Normalform abrufen konnte – brachte die SVler beim 19:17-Zwischenstand in der 40. Spielminute nochmals auf Schlagdistanz.
SV-Coach Axel Koch versuchte weiterhin viel, ließ seine Mannschaft in der 3:2:1-, 6:0 und zuletzt der 4:2-Formation verteidigen. Gerade in dieser Phase gelang es auch, den Gastgebern den einen oder anderen technischen Fehler „aufzudrücken“. Da die 64er allerdings in dieser Phase in der Defensive auch immer wieder ihre Zweikämpfe auf einfachste Art und Weise verloren, keinerlei Abwehrverband mehr erkennbar war, geriet ihnen die Begegnung gänzlich aus den Händen. Am Ende quittierten sie im letzten Vorrundenspiel ihre höchste Niederlage der laufenden Saison.
„Leider haben wir heute überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, haderte nach dem Spiel auch SV-Coach Axel Koch mit dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft.
Die Tatsache, dass die 64er in der letzten Woche krankheitsbedingt nicht richtig trainieren konnten, wirkte in diesem Spiel sicher mit, war aber letztlich genau so wenig ein Grund für die erneute Zweibrücker Auswärtsniederlage wie die Tatsache, dass das Schiedsrichtergespann Paul Kijowski und Lukas Strüder in der zweiten Hälfte phasenweise dem eigentlich nicht besonders hohen Tempo dieser Begegnung nicht mehr folgen konnten.
Auf einen Blick:
VTV Mundenheim: Nico Klein 2 und Rouven Hahn (bei einem 7m) im Tor – Thoren Pönisch 3, Yannick Muth 3, Simon Schleidweiler 3 – Marco Binnes 2, Florian Treiber 1 – Sascha Hanke 4 – Yannick Treiber 10/5, Lars Hannes 5, Lukas Klein 1, Julian Doppler, Markus Nagel, Matthias Scheurer.
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Julien Santarini (18. bis 49.) im Tor – Niklas Bayer 1, Lukas Majbik 3, Tom Grieser 2 – Philipp Hammann 3, Marc-Robin Eisel 11/3 – Max Sema 2 – Kian Schwarzer 2, Christopher Huber 2, Benni Zellmer 1, Till Wöschler 1, Tobi Alt, David Oetzel,
Zeitstrafen: 0 – 3, Siebenmeter: 5/5 – 3/3, Zuschauer: 270, Schiedsrichter: Paul Kijowski und Lukas Strüder (Bodenheim).