Die Oberligaherren des SV 64 Zweibrücken empfangen am kommenden Samstag um 18 Uhr den Topfavoriten TV Hochdorf in der heimischen Ignaz Roth Halle. Das Team aus der Vorderpfalz wurde im Vorfeld der Saison von allen Trainern der Liga als unangefochtenen Meisterschafts- und Aufstiegskandidaten gehandelt. Die sogenannten Pfalzbieber haben nicht weniger als acht Spieler im Kader, die Einsätze in der ersten oder zweiten Bundesliga in ihrer Vita aufweisen können. Während der Vorbereitung ließen die Hochdorfer bereits aufhorchen, als sie mit Nussloch, Dansenberg, Oftersheim-Schwetzingen und Großsachsen fast alle namhaften Drittligisten ihrer Region bezwingen konnten. Ohne Überheblichkeit, aber mit viel Selbstvertrauen ausgestattet, hat sich das Motto „Mission Aufstieg“ als Leitfaden im Verein und im Umfeld des handballverrückten Dorfs eingeprägt. Mit zwei Siegen gegen Kastellaun und Illtal sind die Hochdorfer auch erwartungsgemäß erfolgreich in die Saison gestartet. Wie hoch allerdings der Aufstiegsdruck im Umfeld und die teilweise übertriebene Erwartungshaltung im medialen Umfeld ist, konnte man an der Überschrift einer lokalen Zeitung erkennen, die nach dem knappen Sieg und einem herausragend guten Oberligaspiel gegen die HF Illtal titelte „Beinahe blamiert“. Dabei ist Illtal als dreifacher Vizemeister eines der ganz wenigen Teams, die den Vorderpfälzer wirklich Paroli bieten könnten.
Ganz andere Sorgen hat indes der Zweibrücker Trainer Stefan Bullacher vor der Begegnung gegen seinen ehemaligen Verein, mit dem er noch regelmäßig Kontakt hat. Vor allem mit dem Vorsitzenden Christian Deller und mit Trainer Steffen Christmann verbindet ihn eine Freundschaft aus seiner Zeit beim TVH. Bullachers Arbeit unter der Woche, galt erst einmal der Aufarbeitung des Auswärtsspiels in Saulheim. „Wir wollen unsere Mannschaft weiterentwickeln und dazu gehört allen voran, dass wir uns kritisch mit unseren Leistungen auseinander setzen. Das haben wir getan und die Jungs sind offen und lernwillig. Das war mir auch sehr wichtig“, so der Übungsleiter im Rückblick auf die Trainingswoche. Das Spiel gegen den Topfavoriten, sieht der A-Lizenzinhaber als sportlichen Leckerbissen für seine Schützlinge und die Zweibrücker Zuschauer. „Das wird bestimmt ein tolles Spiel, in dem wir völlig ohne Druck auftreten können. Wir haben überhaupt nichts zu verlieren und können an einem Sahnetag aber alles gewinnen. Im Sport passieren manchmal verrückte Dinge. Das Spiel wird so oder so eine gute Erfahrung für unser junges Team werden“, sieht Bullacher der Begegnung mit großer Freude entgegen. Personell muss der Coach weiterhin auf den langzeitverletzten Thomas Zellmer verzichten. Ob ein weiterer Spieler aus der A-Jugend oder der zweiten Mannschaft den Kader komplettiert, soll erst kurzfristig entschieden werden.
Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken feiern am Sonntag gegen die SG Pforzheim-Eutingen ihr Heimdebut in der Jugendbundesliga. Der Vorzeigeverein aus Baden, ist ein alter Wegbegleiter der Zweibrücker Junglöwen. Seit vielen Jahren kreuzen sich die Wege der Nachwuchsteams beider Vereine beim internationalen Capmarkt-Cup, bei Deutschen Meisterschaften und in der Jugendbundesliga. Als Tabellendritter der Vorsaison ist das Team aus der Goldstadt am Sonntag klarer Favorit gegen die Junglöwen. Trotzdem möchte die Truppe von SV-Trainer Klaus-Peter Weinert an die starke Leistung aus dem Auftaktsieg gegen Bottwar anknüpfen und den Gästen Paroli bieten. „Pforzheim verfügt über eine ganz starke 3:2:1 Deckung und ist in der Lage einen unglaublichen Tempohandball zu spielen. Wir brauchen wieder eine geschlossene Teamleistung, wenn wir gegen diese Mannschaft bestehen wollen“, beschwört Weinert wiederum den Teamgeist als Erfolgsrezept seiner Schützlinge. Anpfiff ist um 14 Uhr in der Ignaz Roth Halle.
Zum Abschluss ihres mehr als ungewöhnlichen Saisonstarts, mit drei Auswärtspartien hintereinander, treten die Frauen des SV 64 Zweibrücken beim Drittligaabsteiger SG Ottersheim-Bellheim-Kuhhardt-Zeiskam an. Die Vorderpfälzer kassierten an den ersten beiden Spieltagen gegen die Topmannschaften aus Friesenheim und Marpingen jeweils zwei knappe Niederlagen. Zweibrückens Trainer Rüdiger Lydorf, der auf Laura Witzgall verzichten muss, schätzt die Hausherren dennoch als starken Gegner ein: „OBKuZ ist als Absteiger aus der 3. Liga ein harter Brocken, auch wenn sie bisher noch nicht gepunktet haben. Die Mannschaft bringt sehr viel Qualität und Erfahrung mit. Sie spielen eine sehr offensive und aggressive 3:2:1 Deckung die es zu knacken gilt. Im Angriff ist die Mannschaft wie auch in den Vorjahren sehr gut aufgestellt. Vor allem die Achse Szilaghi und Freund ist brandgefährlich“. Die Löwinnen wollen die schwere Aufgabe allerdings mit dem Selbstvertrauen aus dem gewonnen Derby gegen Püttlingen angehen und etwas Zählbares aus der Vorderpfalz mitbringen. Das Spiel findet am Samstag um 18 Uhr in der Spielbachhalle in Bellheim statt.
Löwen empfangen Topfavoriten Hochdorf – A-Junioren mit erstem Heimspiel in der Bundesliga
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- Geschrieben von Roman Kuhn