TSV Neuhausen - SV 64 Zweibrücken 31:29 (14:16)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken haben es nicht geschafft! Trotz einer ganz starken Leistung verloren die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher am vergangen Samstag beim Tabellenführer TSV Neuhausen und müssen den bitteren Weg in die Oberliga antreten. Vor 450 enthusiastischen TSV-Fans bestachen die Gäste aus der Westpfalz durch einen couragierten Auftritt und lagen fast die komplette Spielzeit in Führung. Erst in der Schlussphase kippte die Begegnung zu Gunsten der Hausherren, als die Zweibrücker sechs sogenannte hundertprozentige Chancen nicht nutzen konnten. Die endgültige Entscheidung fiel dann eine Minute vor dem Schlusspfiff als Philipp Keppeler den Treffer zum 30:29 erzielte.
Vom Anpfiff weg waren die Löwen die dominierende Mannschaft. Nach einem furiosen Start führten sie bereits nach acht Minuten mit 6:1. Neuhausen musste schon früh die Auszeit beantragen um sich neu aufzustellen. Zweibrücken spielte trotz einer Manndeckung gegen Spielmacher Tim Götz mit flüssigen Kombinationen und erarbeitete sich immer wieder gute Einwurfmöglichkeiten. In der Deckung ließen sie den Gastgebern kaum Raum um sich entfalten zu können. Zwar kam der Tabellenführer im Laufe der ersten Hälfte besser ins Spiel, aber die 64er behielten bis zum Halbzeitstand von 14:16 die Oberhand.
Nach dem Seitenwechsel folgte schon nach einer Minute ein bitterer Rückschlag. Tom Ihl, der bis dahin eine starke Leistung bot und vier Treffer erzielte, musste nach seiner dritten Zeitstrafe das Spielfeld mit einer rote Karte verlasse. Trotzdem hatten die Löwen bis zur 45. Minute noch die Nase vorn. Doch dann begann das große Zittern und die Jungs aus Zweibrücker zeigten Nerven. Alleine sechs Mal scheiterten sie in der Schlussphase freistehend vor dem Neuhausener Tor. Und so kam es wie es kommen musste. Neuhausen ging in Führung und brachte am Ende den knappen Vorsprung über die Zeit. Während der TSV mit seinen Fans den Klassenerhalt feierte, lagen die SV-Spieler mit Tränen in den Augen am Boden und müssen nach zwei Jahren wieder in die Oberliga absteigen.
Der vermehrte Abstieg und das damit verbundene Spielsystem sorgte indes beim SV 64 Zweibrücken für eine besondere Tragik. Denn in der Hauptrunde und der Abstiegsrunde übergreifend, haben die 64er von den sechs Teilnehmern seit September die konstanteste Leistung gebracht und die meisten Punkte eingesammelt. Sollte die SV-Truppe am letzten Spieltag gegen Bieberau-Modau gewinnen, hätten sie mit 26 Zählern sogar das zweitbeste Saisonergebnis der Vereinsgeschichte erzielt und müssen trotzdem absteigen. Selbst mit jetzt 24 Punkten ist in den letzten zehn Jahren noch nie eine Mannschaft abgestiegen.
Trainer Stefan Bullacher war nach dem verpassten Klassenerhalt niedergeschlagen, gab sich aber auch wie gewohnt als fairer Verlierer: „Neuhausen und die HSG Friesenheim/Hochdorf haben verdient die Klasse gehalten, weil sie zum richtigen Zeitpunkt der Saison ihre Punkte eingesammelt haben. Wir haben heute ein tolles Spiel abgeliefert und die Jungs haben kämpferisch alles gegeben. Wir haben den Abstieg nicht heute eingeleitet, sondern bei den Niederlagen in Coburg und Günzburg“. Rückblickend waren wohl die Verletzungen von Benni Zellmer und die Erkrankung von Marko Ivankovic eine zu große Hypothek während der Hauptrunde, um den durchaus möglichen vorzeitigen Klassenerhalt zu sichern. In der Abstiegsrunde waren die krankheitsbedingten Ausfälle von Tim Götz, Philipp Hammann und Aris Wöschler beim Auswärtsspiel in Coburg, sowie der rabenschwarze Tag in Günzburg, bei dem unter anderem die Zweibrücker Keeper keine Hand an den Ball bekamen, die entscheidenden Gründe für die entscheidenden Niederlagen.
Am kommenden Samstag empfangen die Löwen die HSG Bieberau-Modau zum vorerst letzten Heimspiel in der 3.Handball-Bundesliga.
Im Tor: Marko Ivankovic, Alexander Dörr
Philipp Hammann 1, Sebastian Meister, Tom Ihl 4, Tim Götz 4, Philipp Kockler 6, Niklas Bayer 2, Tom Grieser 2, Nils Wöschler 1, Aris Wöschler 1, Kevin Knieps 8/3,
Siebenmeter: 4/4, 3/3, Zeitstrafen: 6/5, Rote Karten: Patrik Letzgus (Neuhausen), Tom Ihl (Zweibrücken)
Schiedsrichter: Czommer/Marin
Zuschauer: 450