Nahtlos knüpften die Zweibrücker Löwen am Sonntagmittag im Auswärtsspiel beim ehemaligen Bundesligisten OSC Löwen Duisburg (früher OSC Rheinhausen) in der altehrwürdigen Halle an der Krefelder Straße in Rheinhausen an die Topleistung im Heimspiel gegen den TBV Lemgo an. Mit einer beeindruckenden Leistung gewann die junge SV-Truppe das Drittligaduell mit 30:19 (14:9) und entführten damit die beiden Punkte.
Mehrfach ging dabei ein Raunen durch die Reihen der Duisburger Fans, wenn wieder einmal ein mustergültiger Pass von SV-Keeper Ladi Kovacin seine Gegenstoß laufenden Vorderleute erreichte.
„Wir hatten das Ergebnis und das Spiel Duisburgs gegen Krefeld gesehen, Das war richtig gut“, begründete Bullacher, weshalb er mit großem Respekt nach Rheinhausen gefahren war. „Wir waren also gewarnt, haben uns gut vorbereitet und dann heute mit einer hervorragenden Defensivleistung die Grundlage für den deutlichen Auswärtssieg gelegt. Und wir hatten natürlich auch eine sensationelle Torwartleistung. Ladi hat über 50 % gehaltener Bälle“, hob Bullacher seinen Keeper aus der geschlossenen Mannschaftsleistung bei der Pressekonferenz im Foyer der Halle heraus.
Dorthin hatte sich der Fanclub der Duisburger Löwen bereits nach 25 Minuten der ersten Hälfte zurückgezogen, die Trommeln dabei auf der Tribüne stehen lassen.
Das Torwartduell zwischen Ladi Kovacin bzw. Yannic Klöckner auf Zweibrücker Seite und Matthias Broy auf Duisburger Seite endete jedenfalls deutlich zugunsten der Zweibrücker Löwen!
Und dennoch war gerade in der Torwartfrage eine größe Überraschung auszumachen. Denn auf Seiten der Gastgeber stand nicht etwa der bundesligaerfahrene Mathias Reckzeh zwischen den Pfosten, sondern eben Matthias Broy. Und der konnte dem geneigten Zuschauer fast leidtun. Immer wieder tauchten die Zweibrücker Jungs gefährlich vor ihm auf, trafen alleine zehnmal nach Tempogegenstößen.
Während die 64er die drittbeste Abwehr der dritten Liga West aber auch immer wieder auszuspielen vermochten, sich auch in taktischer Hinsicht gut vorbereitet präsentierten, fiel den Gästen zeitweise gegen die gut funktionierende 3:2:1-Abwehrformation der 64er nur wenig ein.
„Zweibrücken hat das richtig gut gemacht“, lobte auch Dusburgs Trainer Jörg Förderer die Zweibrücker Abwehrarbeit. „Wir haben heute keine Mittel, Wege und Lösungen gefunden!“
Mit diesem großen Kompliment und den beiden Punkten „im Gepäck“ machten sich die 64er anschließend auf die 345 km lange Rückreise!
Dass die Zweibrücker Löwen in Duisburg so souverän aufspielen würden, dass sie das Spiel so frühzeitig klar in den Griff bekommen würden, damit hatten wohl die allerwenigsten Zuschauer in der mit etwa 250 Zuschauern gefüllten Halle gerechnet. Und am Ende bejubelten dann die beiden mitgereisten SV-Fans Stephan Frank und Kevin Schieber stehend den Auswärtssieg!
Dass die junge SV-Truppe indessen Bullachers Vorgaben konsequent umsetzte, im atemberaubenden Tempohandball den Schlüssel zum Erfolg suchte, war letztlich sicher auch eines der Erfolgsrezepte am Sonntagmittag.
Nach der 14:9-Führung nach 30 Spielminuten kam die junge SV-Truppe mit einem unbändigen Siegeswillen auch aus der Kabine, machte innerhalb der folgenden acht Spielminuten mit einem 7:1-Lauf alles klar. So sah es auch Bullacher: „Wir haben in der ersten Hälfte den Grundstein zum Auswärtssieg gelegt und nach 35 Minuten war die Sache entschieden“.
Nicht ohne Stolz merkte Bullacher schließlich auch an, dass in der heutigen Mannschaft auch sechs Jungs dabei waren, die tags zuvor noch in der A-Jugendbundesliga gegen die TSG Friesenheim gespielt und gewonnen hatten.
Ein weiterer Pluspunkt der 64er war am Sonntagmittag also auch die „breitere Auswechselbank“, was schließlich auch Grundlage dafür war, dass sich zehn SV-Spieler in die Torschützenliste einzutragen vermochten.
Nach dem Spiel jubelten und tanzten die 64er in der Rheinhauser Halle, freuten sich über Auswärtssieg Nr. 4, auf 20:14 Punkte und das Behaupten des siebten Tabellenplatzes.
Auf einen Blick:
OSC Löwen Duisburg:
Matthias Broy und Mathias Reckzeh (n.e.) im Tor – Sebastian Schneider 2, Christian Ginters 1, Michael Heimansfeld 5/1 – Marcel Giesbert 3, Marcel Wernicke 1 – Dennis Backhaus 3 – Kevin Kirchner 3, Jörg Förderer 1, John-Christopher Kroells, Sebastian Janus, Lukas Plaumann.
SV 64 Zweibrücken:
Ladislav Kovacin und Yannic Klöckner (ab der 52.) im Tor – Jerome Müller 5/1, Björn Zintel 6, Florian Enders 3 – Philipp Hammann 2, Michael Mathieu 1 – Benni Zellmer 3 – Nils Wöschler 4, Robin Egelhof 3, Jonas Denk 2, Aris Wöschler 1, Patrick Bach.
Zeitstrafen: 4:6 min., Siebenmeter: 2/1 -1/1, Zuschauer: 250.