Die Zweibrücker Handballfrauen gewannen am letzten Spieltag in der RPS-Oberliga das prestigeträchtige Derby bei der HSG Marpingen / Alsweiler knapp aber nicht unverdient mit 27:26 (16:13) und sicherten sich damit zum Abschied von Trainer Martin Schwarzwald zum zweiten Mal hintereinander die Vizemeisterschaft in der RPS-Oberliga.
„Es war ein tolles Spiel zum Abschluss meiner Trainertätigkeit in Zweibrücken“, freute sich Schwarzwald über den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft. „Ich konnte jedenfalls auch noch einmal allen Spielerinnen Einsatzzeit geben und die dankten es dann mit guten Leistungen“.
Die SV-Frauen dominierten vom Anpfiff an und zogen schnell auf 6:2 weg. Danach machte sich das einzige Manko bemerkbar, und das war die Zweibrücker Chacenverwertung. So verkürzten die Gastgeberinnen kurz darauf wieder zum 5:6-Zwischenstand und alles war wieder offen.
Der Vizemeister besann sich danach allerdings auf seine eigenen Stärken und bekam Spiel und den Gegner wieder in den Griff. Ergebnismäßig zeigte sich dies in der Weise, dass sich die Gäste noch vor der Pause auf 15:9 abzusetzen vermochten, um es dann in der Schlussphase der ersten Hälfte doch wieder etwas lockerer angehen zu lassen, was die Gastgeberinnen um die erfolgreichste Torschützin Lisa Meier nutzten, wieder zum 13:16-Halbzeitstand zu verkürzen.
Ein Sonderlob hatte SV-Trainer Martin Schwarzwald schließlich für die beiden jüngsten Spielerinnen, für Lucie Krein und Amelie Berger parat, die auf den beiden Halbpositionen ihre Sache richtig gut machten und für viel Unruhe in der Marpinger Hintermannschaft sorgten.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein rassiges und durchaus ansehnliches Derby, das für kurzweilige Unterhaltung der zahlreichen Zuschauer sorgte.
„In den entscheidenden Momenten hatten wir dann bestimmt auch etwas Glück“, gab Schwarzwald nach Spielende unumwunden zu und nannte als Beispiel einen Tempogegenstoß der Marpinger Kreisläuferin Anna Bermann beim Stande von 24:25, der das Ziel verfehlte, oder eine Szene kurz vor Spielende, als SV-Torhüterin Jana Specht den „letzten Heber“ von der starken Laura Hahn mit den Fingerspitzen noch über die Latte lenkte.
Beim 17:18-Zwischenstand hatten die Gastgeberinnen den Anschluss jedenfalls wieder hergestellt. Weiter als auf zwei Tore vermochten sich die SV-Frauen jetzt nicht mehr abzusetzen, andererseits behaupteten sie allerdings auch ihre Führung, ließen die Gastgeberinnen erst kurz vor der Pause wieder einmal zum 26:26-Zwischenstand ausgleichen.
In der Schlussphase war es einmal mehr die Zweibrücker Torjägerin Joline Müller, die mit ihren Treffern den letzten Saisonsieg unter Dach und Fach brachte. Am Ende gewannen die SV-Frauen dieses Derby mit 27:26.
Martin Schwarzwald war nach dem Spiel sehr zufrieden: „Ich bin unheimlich stolz auf die Mädels, die trotz der Tatsache, dass der zweite Platz bereits vor dem Spiel sicher war, noch einmal richtig Gas gegeben haben und somit im zweiten Jahr in Folge in Marpingen gewonnen haben. Wir sind jetzt zum zweiten Mal in Folge Vizemeister geworden, haben erneut über 40 Punkte eingefahren und einmal mehr den torreichsten Angriff der Liga gestellt, dieses Mal mit 98 Toren Vorsprung auf Meister Bascharage. Das war eine ganz außergewöhnliche Leistung“.
Zum Abschluss bedankte sich der „scheidende“ Zweibrücker Trainer noch für die drei letzten Jahre, die ihm sehr viel Freude bereitet haben und in denen er viel lernen konnte. „Dafür will ich dem ganzen Team von Herzen danken“.
Leider haben die Zweibrücker Handballfrauen zum Saisonende einen herben Verlust zu verkraften. Denn die Torschützenkönigin der RPS-Oberliga, Joline Müller, verlässt den Verein und wechselt zur kommenden Saison zum aktuellen Tabellenletzten der Frauenbundesliga MJC DJK Trier, um dort dann entweder 1. oder 2. Bundesliga zu spielen, je nachdem, ob sich der ehemalige deutsche Meister in der Bundesliga halten kann oder nicht.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken:
Daphne Huber, Pilar Lamade und Jana Specht im Tor – Joline Müller 14/5, Amelie Berger 4, Laura Witzgall 4, Marion Weick 2, Annika Schlegel 2, Katharina Handermann 1, Lucie Krein, Anne Wild, Mirjam Schoeneich, Lara Schlicker, Sarah Witzgall.
Schiedsrichter: Peter Hemmer / Simon Meyer (HV Pfalz).