Nicht das Meisterschaftsrennen der 3. Liga sondern der Abstiegskampf fesselt seit Wochen die Anhänger der Drittligateams in der Südstaffel. Mitten drin in diesem Abstiegskampf stecken auch die Zweibrücker Löwen, die im Laufe der Saison großes Verletzungspech hatten und am heutigen Samstag mit einer der jüngsten Drittliga-Mannschaften, darunter auch wieder sechs Spieler der A-Jugendbundesligatruppe, beim VfL Pfullingen antreten werden. Anpfiff ist in der Kurt-Arp-Sporthalle um 19 Uhr, alle Drittligaspiele beginnen gleichzeitig.
Dass tatsächlich keine Mannschaft aus unterschiedlichen Anwurfzeiten einen Vorteil ziehen kann, war der Grund, weshalb das ursprünglich für 20 Uhr geplante Spiel im Laufe der letzten Woche auf 19 Uhr vorgezogen wurde.
Dass sich die Zweibrücker Löwen wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen, liegt an durchaus überraschenden Siegen in Pforzheim oder zu Hause gegen Horkheim bzw. gegen den Meister und Neuzweitligisten HSG Konstanz. Zuletzt haben die 64er auch unheimlich viele Fans mobilisieren können, gegen Kronau-Östringen waren 750 und gegen Leutershausen 700 Leute, darunter ganz viele Jugendspieler der 64er, in der Westpfalzhalle. Und auch zum letzten Auswärtsspiel dieser Saison werden heute wohl fast 100 Löwen-Anhänger mit nach Pfullingen kommen, um die junge Mannschaft im Abstiegskampf zu unterstützen.
Dass das Auswärtsspiel beim ehemaligen Bundesligisten sicher eine ganz schwierige Aufgabe darstellt, ist keine Frage. Dennoch wollen die 64er im Idealfall nicht ohne Punktgewinne nach Hause fahren, um im Abstiegskampf weiterhin die besten Karten zu haben.
Sie treffen dabei aber auf einen Aufsteiger, der den Klassenerhalt zeitig unter Dach und Fach gebracht hat und deshalb ganz befreit aufspielen kann. Weiterhin haben die Pfullinger mit Till Fernow einen guten Trainer – und sie verfügen über einen starken, sehr ausgeglichen besetzten Kader sowie ein hervorragendes Spielsystem.
„Auch in Pfullingen zeigt sich, welche Bedingungen vorliegen müssen, damit Vereine in der 3. Liga in der Regel mithalten können“, stellte Bullacher mit Blick auf die Tabellenkonstellation heraus. „Entweder die Vereine haben die finanziellen Möglichkeiten, immer wieder Starspieler zu verpflichten oder aber sie haben einen guten Kooperationspartner, also eine Kooperation mit einem Erst- oder Zweitligisten“. Pfullingen ist da sicher einer der Drittligavereine, die das vorbildlich gelöst haben, denn der VfL kooperiert nicht nur mit dem Tabellenvierzehnten der zweiten Liga, dem TV Neuhausen. Beide Vereine unterhalten sogar eine gemeinsame Jugendspielgemeinschaft, nämlich die JSG Echaz-Erms. In den beiden letzten Jahren war diese JSG in der Jugendbundesliga auch ein Kontrahent der Zweibrücker Junglöwen.
„Leider sind solche Kooperationen im kleinen Saarland aber ja nicht möglich“, sprach Bullacher auch am letzten Spiel noch einmal ein Problem der Zweibrücker Löwen an, das sie im Verhältnis zu vielen anderen Drittligisten klar benachteiligt, nämlich die absolute Randlage, noch dazu in einer eher strukturschwachen Region.
„Für einen Aufsteiger haben die Pfullinger jedenfalls eine ganz tolle Truppe zusammen“, merkte Bullacher hier noch einmal an und nannte als Beispiele den ehemaligen Jugendnationalspieler und Torjäger Micha Thiemann und Kreisläufer Marco Hiller, die beide aus Balingen kamen und dort auch schon zum Erstligakader zählten, oder auch Jan Reusch, der sich im Zweitligateam Neuhausens einen Stammplatz erkämpft hat, allerdings immer wieder auch beim Drittligisten aushilft, wie beispielsweise auch im Hinspiel in Zweibrücken.
Auf jeden Fall sind die Pfullinger auf allen Positionen doppelt gut besetzt. „Das allerdings ist im letzten Spiel fast schon egal“, sagte Bullacher, „da müssen wir ohnehin auf uns selbst schauen“.
In der zurückliegenden Woche wurde den Zweibrückern übrigens auch ein Urteil der ersten Kammer des Bundessportgerichts des Deutschen-Handball-Bundes zugegangen. Darin wurde der Einspruch des SV Salamander Kornwestheim gegen die Wertung des von den 64ern knapp mit 24:23 gewonnenen Nachholspieles als unzulässig verworfen, weil die Einspruchsgründe im Spielbericht durch den Einspruchsführer nicht benannt wurden.
Damit bleibt die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag wie sie bekannt ist.
Die Teams des SV 64 Zweibrücken, der TSG Haßloch und des SV Kornwestheim belegen punktgleich mit jeweils 22:36 Punkten die Tabellenplätze 13, 14 und 15. Zwei Punkte davor belegt Aufsteiger SG Oppenweiler/Backnang mit 24:34 Punkten Tabellenplatz 12.
Nach Lage der Dinge ist also die Mannschaft, die nach Rundenende den vorletzten Tabellenplatz belegt, neben dem Letzten SG H2Ku Herrenberg direkter Absteiger, der Tabellenvierzehnte hat die Chance, im Rahmen von Relegationsspielen den Klassenerhalt zu schaffen, die Plätze 13 und 12 bedeuten direkt den Klassenerhalt.
Wie bereits angeklungen werden die 64er an diesem Wochenende von einer großen Fangruppe ins „Schwäbische“ begleitet. Ca. 100 SV-Anhänger werden in zwei Fanbussen nach Pfullingen fahren, um der Mannschaft idealerweise eine Heimspielatmosphäre zu bieten.
Abfahrt ist um 14.30 Uhr an der Festhalle!
Neben dem Männerspiel finden an diesem Wochenende nur noch zwei Spiele mit SV-Beteiligung statt, nämlich um 14 Uhr die männliche C2 in Perl und um 11.30 Uhr die Dw in Püttlingen.