Mit der Schlusssirene sicherten sich die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken beim Nachwuchs des Zweitligisten HBW Balingen, einen wichtigen Punkt im Kampf um die erneute Bundesligaqualifikation. Der sechsfache Torschütze Marc-Robin Eisel traf nach Ablauf der regulären Spielzeit durch einen direkt verwandelten Freiwurf zum leistungsgerechten 32:32. Bester Werfer war Philipp Meiser mit neun Toren.
Dabei erwischte das Team des Trainerduos Björn Stoll und Christian Schwarzer den besseren Start. Die 64er setzten im Angriff die Vorgaben ihrer Trainer konsequent um und hebelten die offensive Deckung der Schwaben immer wieder erfolgreich aus. Die Abwehr stand sicher und ließ kaum Torchancen der Balinger zu. In der 11. Spielminute erzielte Kian Schwarzer folgerichtig das Tor zur 6:3 Führung und Sebastian Meister erhöhte vier Minuten später sogar auf 8:4. Danach riss bei der Mannschaft um Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel aber unerklärlicherweise der Faden. Vorne verließ das Team aus der Rosenstadt plötzlich die vorgegebene taktische Marschroute und leistete sich viele unvorbereitete Abschlüsse sowie technische Fehler. Hinten bekam die Abwehr den elffachen Torschützen der Balinger, Tobias Heinzelmann, nicht in den Griff.
Die Folge: die Jungs von der Schwäbischen Alb drehten mit einem Fünf-Tore-Lauf das Spiel und führten in der 19. Spielminute erstmals mit 9:8. Bis zur Pause lieferten sich beide Teams dann einen offenen Schlagabtausch und Balingen sicherte sich zur Halbzeit eine knappe 16:15 Führung.
Im zweiten Durchgang übernahmen dann die Hausherren vollends das Kommando. Tor um Tor bauten sie ihre Führung aus und als in der 48. Minute, wiederum der überragende Heinzelmann das 27:23 erzielen konnte, schien die Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen zu sein.
Zweibrückens Coach Stoll reagierte und nahm jetzt den glücklosen Norman Becker aus dem Tor und brachte den B-Jugendlichen Ersatztorwart Benedikt Haubeil, der nach siebenmonatiger Verletzungspause sein Debut gab. Diese Maßnahme leitete die Wende ein. Haubeil konnte einige freie Bälle entschärfen und seine Mannschaft löste sich aus der 30-minütigen Verunsicherung.
Angetrieben von ihrem Spielmacher Eisel starteten die Gäste jetzt eine erfolgreiche Aufholjagd. Als Philipp Meiser 52 Sekunden vor dem Ende den 31:31-Ausgleich erzielen konnten, war die Partie wieder völlig offen. Nun begann die sogenannte „Chrunchtime“, die einem Krimi gleich kam. Noch 49 Sekunden - Team-Timeout Balingen – nach taktischen Anweisungen von der Trainerbank, erzielte der Bundesliganachwuchs die 32:31-Führung. 24 Sekunden vor Schluss – Team-Timeout Zweibrücken – Weltmeister Blacky Schwarzer schwört seine Jungs auf den letzten Angriff ein, der nicht zum Erfolg führt, aber mit einem Freiwurf mit dem Schlusspfiff endet. Marc-Robin Eisel zeigt mit dem letzten Wurf, gegen einen sechs Mann Block, sein ganzes Können und hämmert den Ball zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen. Nach dem Spiel zeigte sich Trainer Stoll erleichtert und stolz auf seine Mannschaft: „Die Jungs haben das Spiel überragend umgebogen. Heute hatten wir nach den Verletzungen unserer Stammspieler Yannick Mangold und Tim Schaller endlich auch mal die Möglichkeit, durch Wechsel das Spiel zu beeinflussen. Das war in den letzten Partien nicht immer so“.
Es spielten:
Becker und Haubeil im Tor,
Meiser (9/5), Eisel (6), Müller (4), Meister, Dobrani (je 3), Schwarzer, Scholly, Ihl (je 2), Baus (1), Dettinger, Naumann