Der Wille, sich gegenüber den zuletzt gezeigten Leistungen deutlich zu verbessern, war den Zweibrücker Löwen am Samstagabend im Heimspiel gegen den Aufsteiger TV Offenbach sichtlich anzumerken.
Sie spielten in der ersten Hälfte ähnlich zielstrebig, wie sie dies bereits vor Wochenfrist im Auswärtsspiel beim TV Mülheim im ersten Durchgang praktiziert hatten. Anders als am letzten Wochenende hielten sie dieses Mal ihre Marschroute allerdings konsequent bei und gewannen schließlich deutlich mit 39:21 (15:7).
Von Anfang wirkten sie in der Defensive dabei konzentriert und warfen binnen sechs Minuten eine 5:1-Führung heraus, obwohl gerade in der Anfangsphase der Begegnung der stark spielende und häufig in die Lücken durchbrechende Niklas Bayer auch einige Male echtes Wurfpech hatte. Verlass war in der Anfangsphase aber auch wieder auf Torhüter Benedikt Berz, der gerade in den ersten Minuten der Begegnung auch einige klare Torchancen der Offenbacher gut parierte.
Offenbachs Trainer Christoph Morio musste deshalb schon sehr früh reagieren, nahm bereits nach sechs Spielminuten sein erstes „Team-Time-out“.
Danach gelang es den Gästen bis zur 18. Spielminute beim 11:6-Zwischenstand wenigstens, die Gastgeber nicht weiter wegziehen zu lassen, waren hier vor allem über ihre beiden „Halbangreifer“ Philipp Mohra und Maximilian Daum in der Lage, Druck zu machen.
Wie in den letzten Spielen, leisteten sich die 64er auch am Samstagabend wieder etwa fünf Spielminuten, in denen das Zweibrücker Angriffsspiel sichtlich ins Stocken geriet. Dafür waren die ersten Wechsel auf Zweibrücker Seite mit verantwortlich. In der Phase zwischen der 20. und 27. Spielminute riss der Faden völlig, gingen Spielfluss und Torgefahr verloren.
Erkennbar war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon, dass die Gäste nicht in der Lage waren, diese Zweibrücker Schwächephase für sich auszunutzen. Sie erzielten jedenfalls da auch keinen Treffer. Die Vorentscheidung zugunsten der 64er bereits im ersten Durchgang blieb aus, weil sie in dieser Phase einige sogenannte hundertprozentige Chancen, darunter alleine drei Tempogegenstöße, ausließen.
Jonas Denk, der für den wegen eines privaten Termines fehlenden Axel Koch das Coaching beim Drittligaabsteiger übernommen hatte, reagierte jetzt und nahm in der 25. Spielminute ebenfalls sein erstes Team-Time-out. Beim Stande von 15:9 für die 64er wurden dann die Seiten gewechselt.
Die zweite Halbzeit begann dann mit einer durchaus überraschenden taktischen Maßnahme der Gäste, bei denen im zweiten Durchgang der frühere Haßlocher Keeper Ilan Eigenmann für den glücklosen Florian Pfaffmann kam. Bei eigenem Angriff verließ dieser sein Tor zugunsten eines siebten Feldspielers.
Benni Zellmer, nach Ballgewinn mit einem Fernwurf ins noch leere Offenbacher Tor, nochmals Zellmer, Tom Grieser und Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel sorgten mit einer Viererserie dann binnen vier Minuten für den 19:9-Zwischenstand und damit „klare Verhältnisse“.
Morio reagierte jetzt auch rasch und korrigierte diese taktische Ausrichtung in der 34. Spielminute wieder. Die Zweibrücker zehn-Tore-Führung zu diesem Zeitpunkt war aber mehr als eine Vorentscheidung. Das Spiel nahm anschließend einen zumindest für die Zweibrücker Anhänger sehr unterhaltsamen Spielverlauf; die 64er bauten ihre Führung kontinuierlich aus und gewannen am Ende souverän mit 39:21. Dass das 40. Zweibrücker Tor in diesem Spiel nicht fiel, lag auch in der Schlussphase wieder an einigen ausgelassenen guten Möglichkeiten. Dennoch war der Auftritt der 64er nach den zuletzt unglücklichen Spielergebnissen dieses Mal sehr zufriedenstellend. Die Leistung der Zweibrücker Löwen war jedenfalls souverän – und durch diesen klaren Sieg sowie der nicht unbedingt zu erwartenden Niederlage der HSG Worms beim Aufsteiger SG Gösenroth/Laufersweiler haben die 64er wieder den vierten Tabellenplatz der RPS Oberliga übernommen, führen das breite Mittelfeld hinter den drei Spitzenteams VTZ-Saarpfalz, HF Illtal und SF Budenheim an.
Am nächsten Wochenende bietet sich der jungen SV-Truppe in Budenheim die Gelegenheit, diese starke Leistung zu bestätigen. Dort wird sie aber sicher nur in einer Außenseiterrolle sein, denn Budenheim hat bislang eine ganz tolle Saison gespielt, erst einmal verloren und damit den zweiten Tabellenplatz der RPS-Oberliga übernommen. Ähnlich wie die Zweibrücker Löwen, setzen auch die Budenheimer in erster Linie auf ihren eigenen Nachwuchs – und fahren damit sehr gut, wie die herausragende Platzierung zum momentanen Zeitpunkt belegt.
So spielten sie:
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz, Julien Santarini (ab der 50.) im Tor – Niklas Bayer 6, Marc-Robin Eisel 5, Tom Grieser 8/2 – Philipp Hammann 4, Benni Zellmer 6 – Kian Schwarzer 4 - Tobias Alt 3, Lukas Majbik 2/1, Till Wöschler 1, Max Sema, David Oetzel,
TV Offenbach:
Florian Pfaffmann und Ilan Eigenmann (2. Hz.) im Tor – Maximilian Daum 6/2, Michael Pfalzer, Philipp Mohra 6 – Tino Gläßgen 1, Felix Kunz – Fabian Grapp 3 – Peter Steuer 4, Sebastian Mohra 1, Marian Metz, Jonas Busch und Joshua Albert.
Zeitstrafen: - / 4, Siebenmeter: 3/3 – 3/2, Zuschauer 330, Schiedsrichter: Thomas Fellinghauer / Peter Schmidt (HV Weisenau).
Zweibrücker Löwen gewinnen souverän gegen den Aufsteiger TV Offenbach
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- Geschrieben von Roman Kuhn